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Widersprüchliche Meldungen zur Wirksamkeit der Umweltzonen verunsichern: Während der Verkehrsclub Deutschland die Berliner Umweltzone als wirkungsvoll anpreist, sollen sie nach Ergebnissen des Umweltbundesamtes für Hannover und Osnabrück nichts bringen.
Der ökologische Verkehrsclub VCD bestärkt den Präsidenten des Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasbarth, der heute in einem Radio-Interview die Bedeutung von Umweltzonen für die Luftreinhaltung unterstrich und damit anderslautenden Äußerungen entgegentrat. Heiko Balsmeyer, VCD-Experte für Luftreinhaltung: „Insbesondere die Berliner Umweltzone zeigt, wie wirkungsvoll Umweltzonen sind. Im vergangenen Jahr blieb den Berlinern mehr als die Hälfte des gesundheits- und klimaschädlichen Dieselrußes erspart, der ohne Umweltzone entstanden wäre.“
[foto id=“399724″ size=“small“ position=“left“]Allerdings könnten Umweltzonen ihre Wirkung erst dann voll entfalten, wenn nur Fahrzeuge mit einer grüner Plakette Zufahrt hätten. Dies sei bisher lediglich in Berlin und sechs weiteren von insgesamt 53 Umweltzonen der Fall. Balsmeyer: „Um die Gesundheit der Menschen im Ruhrgebiet, in Köln, Düsseldorf und vielen weiteren Städten zu schützen, müssen die Zufahrtsbedingungen schnell verschärft werden. Alle Umweltzonen sollten ab 2013 nur noch die Zufahrt von Fahrzeugen mit grüner Plakette erlauben. Diese Maßnahme würde die Luft in vielen deutschen Städten verbessern.“
Um die Wirksamkeit von Umweltzonen zusätzlich zu steigern, sei es zudem dringend erforderlich, neben dem Straßenverkehr die Emissionen von Baumaschinen, Schiffen und Diesellokomotiven zu senken. Auch in diesen Bereichen müsse das Ziel sein, in Umweltzonen nur Fahrzeuge und Maschinen mit Rußfilter zuzulassen. Um die Luft sauberer zu machen, können Dieselfahrzeuge mit Partikelfiltern nachgerüstet werden. Die Nachrüstung von Autos und leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen wird seit dem 1. Januar 2012 wieder vom Bund gefördert. Anträge auf den Zuschuss in Höhe von 330 Euro können ab dem 1. Februar 2012 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter www.bafa.de gestellt werden.
Dagegen hat der niedersächsische[foto id=“399725″ size=“small“ position=“right“] FDP-Umweltpolitiker Gero Hocker eine Abschaffung der Umweltzonen in Hannover und Osnabrück gefordert. Neue Ergebnisse des Bundesumweltamtes zeigten eindeutig, dass Umweltzonen „nichts bringen“, so Hocker. Zudem ginge die Feinstaubbelastung durch den Verkehr ohnehin zurück, da ältere Fahrzeuge sukzessive aus dem Verkehr genommen würden. Die Plakettenpflicht in den Umweltzonen bezeichnete der Politiker als eine „Gängelung der Autofahrer“. Für die Feinstaubbelastung seien viele Faktoren verantwortlich, beispielsweise die Wetterlage. Das Beispiel Hannover zeige, dass die Luft durch einen fließenderen Verkehr entlastet werden könnte.
geschrieben von auto.de/(ld/mid) veröffentlicht am 16.01.2012 aktualisiert am 16.01.2012
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