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Wer denkt in Zeiten der Wirtschaftskrise werden kaum noch Autos gekauft, der irrt sich gewaltig. Im Gegensatz zu den meisten ehrlichen Händlern, läuft der Schwarzmarkt wie geschmiert. Und die Leidtragenden sind die ehrlichen Käufer, denen die Wagen gestohlen werden.
Rund 1,4 Millionen Fahrzeuge wurden im vergangenen Jahr in der EU geklaut. Eine beachtliche Zahl, die besonders Autobesitzer im Norden und Osten Deutschlands interessieren dürfte. Dort werden nämlich die meisten Fahrzeuge geklaut, was vor allem damit zu tun hat, dass die Wagen in den grenznahen Gebieten leicht nach Osteuropa gebracht, umgebaut und weiterverkauft werden können.
Die gute Nachricht ist: Nicht alle Autofahrer sind gleichermaßen vom Autodiebstahl betroffen. Hüte sich aber, wer einen VW Caravelle Multivan fährt. Dieses Fahrzeug ist nämlich laut Statistik das beliebteste Objekt der europäischen Autodiebe, gefolgt vom Porsche Cayenne, dem BMW X5 und BMW X6.
Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière macht vor allem die Autoindustrie selbst für die vielen Diebstähle verantwortlich. Man habe sich zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht und versäumt, funktionierende Sicherheitssysteme wie die elektronische Wegfahrsperre so weiter zu entwickeln, dass die Autos auch wirklich geschützt sind. Tatsächlich hat sich seit der Erfindung der ersten Wegfahrsperre einiges getan. Viele Wagen verfügen sogar über eine digitale Verschlüsselung, die es nur schwer möglich mache sollte, das Auto ohne dazugehörigen Schlüssel zu starten.
Doch obwohl die Technik der Sicherungssyteme wesentlich ausgefeilter ist, als noch vor wenigen Jahren, kann damit nicht jedes Fahrzeug geschützt werden. Die Autodiebe werden nämlich ebenso wie die Technik immer cleverer und tauschen sich gegenseitig über die neuesten Möglichkeiten aus, auch Autos mit guten Sicherungssystemen zu knacken. So gibt es im Internet ganze Webseiten, die Anleitungen zum Stehlen veröffentlichen. Die Folge: Schäden in Millionenhöhe. In Deutschland richten Autodiebe pro Jahr einen Schaden im Gesamtwert von 270 Millionen Euro an.
Doch es gibt eventuell bald eine Lösung zu dem Problem. So hat die Firma Continental ein System entwickelt, das über einen GPS-Satellitenempfänger kontinuierlich die Position des Wagens bestimmen kann. Die Telematikbox Novanto übermittelt die Daten über eine Mobilfunkverbindung und kann selbst dann noch Koordinaten per SMS versenden, wenn das Gerät gestört wird oder vom Strom abgeschnitten wird. Das Einsetzen der Telematikbox würde allerdings bedeuten, dass der Fahrer sich damit einverstanden erklärt, seine Daten, wo er sich befindet, testweise überprüfen zu lassen. Da sich Autofahrer durch diese Technik überwacht fühlen, ist noch fraglich, ob sie überhaupt je eingesetzt wird.
geschrieben von Marie Weimershaus veröffentlicht am 19.08.2010 aktualisiert am 19.08.2010
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