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Im letzten Winter gab es auf deutschen Straßen unter winterlichen Bedingungen 19 458 Verkehrsunfälle mit Verletzten und Getöteten. 2007 waren es gerade mal 5 230 Unfälle. Das entspricht fast einer Vervierfachung. Als Grund sehen Fachleute vor allem die längeren und strengen Winter.
Gleichzeitig scheint das Risikobewusstsein gesunken zu sein – und das trotz höherer Umrüstquote auf Winterreifen und immer mehr mit ABS und ESP ausgerüsteten Pkw. Möglicherweise wiegen auch die weiteren Sicherheitssysteme wie Gurtstraffer und Airbags die Autofahrer in Sicherheit. Doch die Physik lässt sich nicht überlisten und durch höhere Risikobereitschaft wird der Sicherheitsgewinn wieder aufgezehrt.
Insgesamt haben die technischen Mängel an den verunfallten Fahrzeugen abgenommen. Dabei ist jedoch die Bedeutung der Reifen als Unfallursache um über zehn Prozent angestiegen. Dies ist umso erstaunlich, da inzwischen 88 Prozent der Pkw saisonal auf Winterreifen umgerüstet werden. Laut Continental genügt es bei einer Polizeikontrolle, dass Reifen die Kennzeichnung M+S aufweisen, doch sicherheitsbewusste Fahrer orientieren sich bei Winterreifen am Schneeflockensymbol, und daran, dass die Profiltiefe mehr als vier Millimeter aufweist.
Die regionalen Unterschiede bei den Unfallzahlen zeigen, dass Bundesländer mit normalerweise wenig Schnee und Eis im letzten Winter unfallträchtiger waren: denn Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg verzeichneten je eine Million Einwohner 60 und mehr im Verkehr getötete Verkehrsteilnehmer. In Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Berlin lag die Zahl bei unter 40 Unfälle. Insgesamt schneidet Deutschland im internationalen Vergleich positiv ab: Nur in Großbritannien und Schweden liegt die Zahl der Unfallopfer niedriger. Polen, Slowakei, Ungarn und Griechenland bilden die Schlusslichter bei der Zahl der Verkehrsunfallopfer mit über 100 Toten je Million Einwohner.
geschrieben von auto.de/(ld/mid) veröffentlicht am 13.10.2011 aktualisiert am 13.10.2011
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