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Das Unfallrisiko von Autofahrern steigt ab einem Alter von 75 Jahren deutlich. „Die Gruppe der über 75-Jährigen hat als Pkw-Lenker im Vergleich zu den jüngeren Senioren ein um 45 Prozent höheres Risiko, einen Unfall zu verursachen“, erklärt Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer des Allianz Zentrums für Technik (AZT) anlässlich der Präsentation der jüngsten Unfallfall-Studie der Allianz-Versicherung.
Diese Daten ergeben sich, wenn man die Unfälle um die unterschiedlichen Fahrleistungen der Gruppen bereinigt. Tatsächlich fahren die „ganz“ Alten aber erheblich weniger und gelten nach Einschätzung der Unfallforscher derzeit auch noch als unauffällig. Insgesamt bleibt die absolute Anzahl der verursachten Unfälle der über 75-Jährigen mit Personen- und schwerem Sachschaden deutlich hinter dem Niveau der 18- bis 24-Jährigen zurück: Ältere Autofahrer haben 2006 rund 12 500 Unfälle verursacht, die Jungen mehr als 78 000 Unfälle. Vor allem Personen ab 65 Jahren seien am Steuer besser als ihr Ruf. Rund ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland ist heute über 65 Jahre alt. Aber weniger als elf Prozent aller Unfälle würden durch Ältere verursacht.
Die Untersuchung des AZT bestätigt, dass im höheren Lebensalter das Unfallrisiko auch durch Medikamenteneinnahme oder Mehrfacherkrankung verstärkt wird und es im Einzelfall deshalb zu schweren Verkehrsunfällen kommt. Dennoch lehnen die Unfallforscher obligatorische Seh- und Gesundheitstest ab. „Freiwillige Tests sind natürlich empfehlenswert“, so Lauterwasser. Das kalendarische Alter sei kein ausreichender Grund, das Führerscheinrecht einzuschränken. „Ältere meiden kritische Fahrsituationen wie beispielsweise Nachtfahrten oder glatte, nasse Straßen eher als jüngere Fahrer“, erklärt Lauterwasser.
Alternde Autofahrer würden nach Erkenntnissen der Forscher gerade von den modernen Fahrerassistenzsystemen besonders profitieren. Empfehlenswert sind für sie beispielsweise Fahrzeuge mit einem Park- oder Notbrems-Assistenten. Besonders gefährdet sind ältere Menschen aber als Fußgänger, Fahrradfahrer und Pkw-Mitfahrer. Dabei ist hier das Risiko, getötet zu werden, im Vergleich zu jüngeren Verkehrsteilnehmer doppelt so hoch.
geschrieben von (usk/mid) veröffentlicht am 24.10.2008 aktualisiert am 24.10.2008
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