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Unfallstatistik
Mit rund 2,4 Millionen Straßenverkehrsunfällen was 2013 das unfallreichste Jahr seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Bei über 290.000 dieser Unfälle kamen Personen zu Schaden. Die ungeschützten Verkehrsteilnehmer, zu denen Radfahrer oder Fußgänger zählen, waren an mehr als jedem dritten Unfall mit Personenschaden beteiligt. Ein Trend der sich fortsetzt. Zwischen Januar und Mai 2014 sind 144 Radfahrer verunglückt, das sind 37,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im selben Zeitraum sind 27.424 Radfahrer verletzt worden, was einem Plus von 42,9 Prozent entspricht.
Zwar ist langfristig ein Rückgang bei der Gesamtzahl der Unfälle mit Personenschaden zu verzeichnen und auch die Zahl der Getöteten ungeschützten Verkehrsteilnehmer ist seit 1990 deutlich gesunken. Die Zahl der Verunglückten auf Fahrrädern ist allerdings angestiegen. Die Zunahme liegt laut Statistischem Bundesamt (Destatis) daran, dass Radfahren beliebter ist als noch vor 20 Jahren und demnach viel mehr Menschen auf dem Drahtesel unterwegs sind. Auch der Trend hin zu Elektrorädern wird dies noch weiter antreiben. Ob und wie sich das auf die Unfall- und Verunglücktenzahlen auswirkt, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen.
Jeder zweite getötete Fußgänger, aber auch jeder zweite getötete Radfahrer ist momentan in Deutschland über 65 Jahre alt. Ältere Menschen als Teilnehmer im Straßenverkehr spielen schon allein durch die demografische Entwicklung eine immer größere Rolle. Außerdem sind Senioren heutzutage aktiver als frühere Generationen und deshalb häufiger als Fahrradfahrer unterwegs. Das belegen auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Waren vor 20 Jahren noch rund 9 Prozent aller verunglückten Radfahrer 65 Jahre oder älter, so waren es 2013 bereits 17 Prozent. Der Anteil verunglückter Fußgänger dieser Altersklasse stieg in diesem Zeitraum von 19 auf 22 Prozent. Mittlerweile sind mehr als die Hälfte der tödlich verunglückten Radfahrer oder Fußgänger mindestens 65 Jahre alt.
Zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern gehören auch Kinder, da sie die Gefahren im Straßenverkehr nicht immer richtig einschätzen können. Jedes dritte der 28.143 verunglückten Kinder unter 15 Jahren im Jahr 2013 war zu dem Zeitpunkt des Unfalls auf einem Fahrrad, jedes vierte als Fußgänger unterwegs. Vor allem ab dem Schulalter sind Kinder als Fußgänger und Radfahrer gefährdet. Statistisch betrachtet verunglücken die 6- bis 14-jährigen Radler oder Fußgänger zwischen 7 und 8 Uhr morgens und von 13 bis 14 Uhr, also in den Zeiten, in denen sie sich für gewöhnlich auf dem Weg zur Schule oder zurück befinden.
Schutz für die Ungeschützten will Professor Jürgen Gerlach von der Bergischen Universität Wuppertal besonders durch weniger komplexe Verkehrsabläufe erreichen. Abgesehen vom „individuellen Fehlverhalten“, wenn Rad- oder Gehwege beispielsweise gegen die Richtung benutzt werden, hält er Überquerungsanlagen für einen wesentlichen Sicherheitsaspekt um einen gegenüberliegenden Radweg sicher und komfortabel zu erreichen. Das OECD-Weltverkehrsforum fordert außerdem eine Trennung der Verkehrswege für verschieden schnelle und schwere Teilnehmer, da nach ihren Studien die gefährlichsten Verletzungen aus Unterschieden in der Geschwindigkeit und der Masse der einzelnen Verkehrsteilnehmer resultiert. Wo eine Verkehrstrennung nicht möglich ist, soll ein konsequent angewandtes Geschwindigkeits-Management eine wirksame „unsichtbare Infrastruktur“ schaffen und damit helfen, unerwartete Situationen besser zu managen und Unfälle zu verhindern oder zu dämpfen. Ob dies politisch durchsetzbar ist, sei dahingestellt.
geschrieben von sp-x veröffentlicht am 29.08.2014 aktualisiert am 29.08.2014
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