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Bayern gegen Wolfsburg, BMW 6er gegen VW Eos. Beim Fußball wie beim Autofahren spielen beide in der Bundesliga. Kein Wunder also, dass unter den automobilen Frischluftfans Vertreter beider Marken massenweise Anhänger finden. Der bärenstarke Münchner geht mit Stoffmütze und 300 kW/407 PS leistendem Turbo-Achtzylinder ins Rennen, um die Herzen automobiler Oben-Ohne-Fans zu erobern. Aber nicht nur der Motor, sondern auch die Ausstattung des schnieken Münchners ist absolute Oberklasse: Lasziv gestreckte Haube, rote Nappaleder-Sportsitze, breite 18-Zöller lassen optisch keinen Zweifel daran, dass der Bayer in die Cabriolet-Champions League gehört. Wer mit ihm auf der Straße spielen will, muss mit etwas Ausstattung deutlich über 100 000 Euro investieren.
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Der Testwagenpreis des Wolfsburgers liegt mit 48 765 Euro eine ganze Preisklasse darunter. Dafür sind seine sportlichen Möglichkeiten vergleichsweise limitiert, trotz der aktuell verfügbaren Top-Motorisierung mit 2,0-Liter-TSI-Motor und 155 kW/211 PS Leistung bietet er nur etwa halb so viel PS-Power wie der Bayer. Eigentlich ein Duell, das bereits vor der ersten Ausfahrt entschieden sein sollte.[foto id=“373399″ size=“small“ position=“left“]
Doch der Wolfsburger schlägt sich nach Betätigen des Startknopfs wacker. Und kommt schneller auf Touren als sein Stahlklappdach-typisch dicker Hintern auf den ersten Blick vermuten lässt. Schnelle Sprints auf kurz geratenen Beschleunigungsstreifen der Autobahn? Dank des S-Modus auch im VW kein Problem. Das Konzern-typische sanft und zügig schaltende Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe „DSG“ wechselt souverän die Gänge und bringt den Wolfsburger in stolze 7,8 Sekunden auf Tempo 100. Ihn kurzzeitig an die Grenze seines Leistungsvermögens zu führen, macht dank der prompt ansprechenden Kick-Down-Funktion Spaß. Ein ernstzunehmender Kontrahent für den motormäßig übermächtigen, per Achtgang-Sportautomatik schaltbaren Münchner ist er auf der Autobahn naturgemäß dennoch nicht.
Denn hier ist dieser ihm längst enteilt, ohne dabei sich anstrengen zu müssen: 100 km/h zeigt das Head-up-Display bei freier Bahn schon nach fünf Sekunden. Einmal von der Kette gelassen, stürmt das bajuwarische Kraftpaket los, dessen 600 Nm maximales Drehmoment zwischen 1 750 und 4 500 Nm zur Verfügung steht. Auch ohne Drängeln ist der Bayer ob seines entschlossenen Gesichtsausdrucks mit der markanten Doppelniere im Kühler und den entschlossen zusammengekniffenen Scheinwerferaugen ein [foto id=“373400″ size=“small“ position=“left“]echter „Abräumer“. Weit vorausfahrende Autos machen beim Blick in den Rückspiegel schnell bereitwillig Platz.
Dann ist Halbzeit bei der ungleichen Vergleichsfahrt. Ab auf den Parkplatz, Verschnaufpause für Acht- und Vierzylinder. Auch die Sonne lacht inzwischen über so viel Fahrspaß. In die zweite Testhälfte zeigt sich der 650i mit abgezogener Stoffmütze. Auch der Wolfsburger zieht ebenfalls „blank“ – und das stahlhart: mit aufwendig konstruierter Metall-Faltdachtechnik. Das Öffnen der Stahlhaube entspricht allerdings nicht der Dynamik des Fahrbetriebs. Befinden sich seitliche Hinternisse im Weg oder werden diese vermutet, meldet das System zu“ wenig Seitenabstand“ und verweigert den Dienst. Der technische Grund dafür ist, dass das Klappdach einige Zentimeter Bewegungsfreiheit nach außen braucht, um sich zu „entfalten“. Allerdings hat beim Testwagen schon eine an sich harmlose Bordsteinkanten in einem Meter Abstand besagte Fehlermeldung provoziert. Vermutlich sind die Sensoren etwas überempfindlich eingestellt. Die [foto id=“373401″ size=“small“ position=“left“]“Verwandlung“ selbst geht ohne Ächzen und Scharnierstöhnen vonstatten, kostet aber recht viel Zeit. Handgestoppte 29,6 Sekunden dauert das Schließen, 25,8 Sekunden das Öffnen des Schlechtwetterschutzes.
Mit deutlich mehr Drive präsentiert sich hier der Münchner. Eine Hydraulik und zwei Elektromotoren öffnen das Stoffverdeck in 19 und schließen es in 24 Sekunden, bis 40 km/h geht das sogar während der Fahrt. Bei ausgefahrenem Verdeck wächst das Kofferraumvolumen von 300 auf 350 Liter, genug für kleines Reisegepäck oder die nötigsten Einkäufe. In Sachen Stauraum hat der VW mit seinen 380 Litern hier die Nase vorn, bei geöffnetem Dach schrumpft das Gepäckabteil allerdings auf turnbeutelgerechte 205 Liter.
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Verglichen mit dem martialischen Motorengebrüll des BMW ist der Eos sogar ohne Dach ein nahezu geräuschloser Vertreter seiner Art. Von leichtem, aber mitunter nervigem Gurtflattern bei ungünstigen [foto id=“373402″ size=“small“ position=“left“]Windverhältnissen einmal abgesehen. Anders der brüllende Bayer. Auch offen gefahren, gibt sich der schnittige Münchner keine Blöße, sondern geht ab wie eine Rakete – und klingt auch so. Hörbare Windgeräusche kommen trotz Softtop erst bei Tempo 200 auf.
Für auf den Rücksitzen Mitreisende bleibt indes bei beiden Autos wenig Platz, wobei der mit 4,89 Metern fast 50 Zentimeter längere Münchner einen Tick mehr Kniefreiheit lässt. Hoch auf geschossene Hintermänner haben in beiden Autos wenig zu lachen, so dass die Rücksitze in beiden Fällen allenfalls „Ersatzbankcharakter“ haben. Der bayerische Beau weiß die Insassen dafür mit Edelholzanwendungen und hochwertigen Bedienelementen zu begeistern.
Im direkten Vergleich dazu versprühen die gewohntermaßen solide verarbeiteten Schalter und Knöpfe im VW eher schlichten, aber zweckmäßigen Charme. Viel Übersicht auf das rückwärtige Verkehrsgeschehen bieten bei geschlossenem Verdeck beide nicht. Gut, dass die Onboard-Kamera des BMW auf dem 10-Zoll-Display eine gute Rundumsicht bietet, wohingegen der Eos nur per Piepser vor unsichtbaren Hindernissen [foto id=“373403″ size=“small“ position=“left“]warnt.
Nach dem Ende der Vergleichsfahrt bleibt das Fazit. Viel Frischluft-Fahrspaß bieten beide Cabriolets. Daher werden sie in ihrer Preisklasse auch ihre Käufer finden. Im Alltagsbetrieb, also auf Baustellen gespickten Autobahnen und im zäh fließenden Stadtverkehr hat sich der preislich hoffnungslos unterlegene Wolfsburger gegen seinen Münchner Rivalen trotz – oder gerade wegen – seiner ruhigen, aber souveränen Art dennoch tapfer geschlagen. Den Kopf verdrehen wird er dennoch nur den wenigsten Passanten. Wer die Blicke auf sich ziehen oder ein edel verarbeitetes Sportgerät besitzen möchte, ist mit dem noblen Münchner bestens bedient. Bei der Preisfrage hat der VW eindeutig die Nase vorn, schließlich könnte man sich für den 650i gleich zwei Eos vor die Doppelgarage stellen. Auch in Sachen Testverbrauch ist der Wolfsburger mit den kaum von den Herstellerangaben abweichenden 7,7 Litern auf 100 Kilometer dem über 13 Liter und mehr konsumierenden Münchner klar überlegen. Aber wer sich sportlich verausgabt, muss eben auch viel trinken. Das ist leider nicht nur im Fußball so.
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2+2-sitziges Cabrio der Oberklasse mit Heckantrieb | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand: | 4,89 Meter/1,89 Meter/1,37 Meter/2,86 Meter |
Leergewicht: | 2 015 Kilogramm |
max. Zuladung: | 315 Kilogramm |
Kofferraumvolumen: | 350 Liter |
Antrieb: | 4,4-Liter-V8-Turbobenzinmotor mit 300 kW/407 PS |
max. Drehmoment: | 600 Nm bei 1 750– 4 500 U/min |
0-100 km/h: | 5,0 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit: | 250 km/h (elektronisch abgeriegelt) |
Verbrauch: | 10,7 l/100 km |
CO2-Ausstoß: | 249 g/km |
Preis: | ab 94 300 Euro |
2+2-sitziges Kompakt-Cabrio mit Frontantrieb | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand: | 4,42 Meter/1,79 Meter/1,44 Meter/2,58 Meter |
Leergewicht: | 1 586 Kilogramm |
max. Zuladung: | 506 Kilogramm |
Kofferraumvolumen: | 380 Liter |
Antrieb: | 2,0 Liter-TSI-Turbobenzinmotor mit vier Zylindern und 155 kW/210 PS |
max. Drehmoment: | 280 Nm/1 700 – 5 200 U/min |
0-100 km/h: | in 7,8 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit: | 236 km/h |
Verbrauch: | 7,5 l/100 km |
CO2-Ausstoß: | 174 g/km |
Preis: | ab 32 625 Euro |
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geschrieben von auto.de/(markus henrichs/mid) veröffentlicht am 19.08.2011 aktualisiert am 19.08.2011
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