Universität Hohenheim: Zankapfel E10 rational betrachten

Während die Bundesregierung an E10 festhalten will, rufen Forscher dazu auf, die Nachhaltigkeit bei der Herstellung des Kraftstoffes stärker zu berücksichtigen. Der Treibstoff, der einen Anteil von 10 Prozent Bioethanol enthält, stößt bei deutschen Autofahrern seit seiner Einführung weitgehend auf Ablehnung. Dabei gelten die Bedenken gegen die Verträglichkeit für Automobile weitgehend als unbegründet.

Wissenschafter der Universität Hohenheim fordern dagegen eine Strategie, wonach Umwelt und Menschen gleichermaßen von Bioenergie profitieren sollen. Im neuen „Zentrum für Bioenergie und Nachwachsende Rohstoffe“ wollen Experten jetzt interdisziplinär und intensiv zusammenarbeiten, um die gesamte Produktionskette von Bioenergie nach ökologischen wie ökonomischen Gesichtspunkten untersuchen zu können. Ein Ansatz der Universität ist es, Bioethanol aus Nicht-Nahrungsmitteln wie Stroh und Energiegräser zu erzeugen.

„Bislang ist die Menge, die wir an Bioethanol verbrauchen, sicher noch nicht kritisch zu sehen“, sagt Professor Iris Lewandowski vom Zentrum für Bioenergie und Nachwachsende Rohstoffe. Allerdings gelte es jetzt, Strategien zu entwickeln, „die verhindern, dass eine Konkurrenz zwischen Nahrungsmitteln und Energie entsteht.“ Der Hohenheimer Umweltökonom Professor Michael Ahlheim schlägt derweil eine „Korridor-Lösung“ vor, wolle aber am E10-Ziel festhalten. Danach würde die Steuer für Superkraftstoff mit nur 5 Prozent Ethanol schrittweise solange erhöht, bis der Autofahrer aus Kostengründen den E10-Sprit tankt und der gewünschte E10-Anteil erreicht ist. Ein solches Vorgehen sei für den Verbraucher transparent und vorhersehbar.

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