Unter Strom – Elektroautos im Überblick: Bikes, Roller und Kleinwagen – Teil 1

Das erste Landfahrzeug, das schneller als 100 km/h fuhr, war ein Elektro-Fahrzeug: „Jamais contente“. Das torpedoförmige Mobil schaffte bereits vor mehr als einem Jahrhundert, am 29. April 1899, genau 105,3 km/h. Heute reicht die Bandbreite der Stromer vom skurrilen, dreirädrigen Kleinstmobil bis hin zum exklusiven Sportwagen. Eines haben sie gemeinsam: Alle sind emissionsfrei unterwegs.

Bikes & Roller

Bei den Zweirädern, also bei elektrisch angetriebenen E-Bikes und E-Rollern, ist E-Mobilität inzwischen ein absoluter Renner. Bei Personenwagen gibt es noch reichlich Nachholbedarf: Gerade mal knapp 1.600 rein elektrisch betriebene Autos fahren bisher auf deutschen Straßen. Peanuts, verglichen mit der Zahl von Automobilen, die mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren bewegt werden. Aber: Geht es nach dem Willen der [foto id=“333242″ size=“small“ position=“right“]Bundesregierung, sollen im Jahr 2020 bereits eine Million E-Autos in Deutschland fahren. Da ist noch einiges zu tun, bis dieses ehrgeizig formulierte Ziel erreicht ist.

In den vergangenen Jahren waren viele E-Fahrzeuge noch dreirädrig – und einige davon hatten einen Toch von Bastlertechnik. Heute gibt es zunehmend mehr „richtige“ Autos mit E-Antrieb. Denn mittlerweile befassen sich auch die Großen der Branche mit dem elektrisch angetriebenen Automobil. Allen voran die Japaner und Franzosen. Dabei haben die deutschen Hersteller – was etwas in Vergessenheit geraten ist – schon vor gut zwei Jahrzehnten erste Erfahrungen mit E-Fahrzeugen gesammelt. Doch die Lorbeeren ernten heute vor allem Hersteller aus dem Ausland.

Die Kleinen

Zu den Pionieren der E-Mobilität gehört das CityEl, von dem bisher mehr als 6.000 Exemplare verkauft worden sind. Das dreirädrige Leichtmobil mit Elektroantrieb bietet lediglich Platz für eine Person. Das skurrile Gerät wiegt gerade mal 400 Kilo, die Bauweise aus Kunststoff macht es möglich. Die Höchstgeschwindigkeit des von einem [foto id=“333243″ size=“small“ position=“left“]4,5 kW / sechs PS „starken“ Motor angetriebenen Mobils liegt bei 63 km/h, damit ist das Einsatzgebiet eindeutig auf den innerstädtischen Einsatz begrenzt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt zwischen 45 und 63 km/h, die Reichweite bei bis zu 120 Kilometer. Das CityEl ist für relativ schlanke 9.999 Euro zu haben.

Metro Buddy

Mehr als doppelt so teuer ist der aus Norwegen stammende Metro Buddy. Der Wagen gehört, wie der Name ja schon andeutet, in die Stadt – und nicht auf die Rennpisten. Das knuffig designte Elektro-Autochen ist gerade mal 244 cm „lang“ und 150 cm breit. Der Buddy wiegt knapp 800 Kilogramm und soll drei Personen Platz bieten. Ein 13 kW / 18 PS leistender Motor soll das Mobil bis auf 80 km/h beschleunigen. Preis: Ab etwa 26.000 Euro.

Mia

Die Elektroauto-Sparte des insolventen französischen Karosserieherstellers Heuliez hat ein neues Unternehmen mit dem Namen Mia Electric übernommen. Und im Jahr 2007 das Projekt Elektro-Auto Mia gestartet. „Wir haben mit einem weißen Blatt Papier angefangen und uns immer wieder die gleichen Fragen gestellt: Was braucht ein Kunde wirklich, um in der Stadt mobil zu sein? Und was macht ihm Freude?“, so Murat Günak. Er war einst Chefdesigner bei Peugeot und im Volkswagen-Konzern. Die Antwort auf die anfänglichen Fragen lautet: Der [foto id=“333244″ size=“small“ position=“right“]Kunde will ein kompaktes, übersichtliches, gleichzeitig aber geräumiges und praktisches Auto. Obendrein soll es sich emissionsfrei, leise und zügig bewegen lassen. Mittlerweile, drei Jahre später, läuft der Countdown für das neue Elektroauto. Der Verkauf des emissionsfreien Citymobils startet, zunächst nur für öffentliche und private Flottenbetreiber. 2012 soll der Verkauf an private Kunden beginnen.

Augenfällige Merkmale der elektrischen Mia sind ihr zentraler Fahrersitz sowie Schiebetüren auf beiden Fahrzeugseiten. Angeboten wird das E-Auto in einer 287 cm kurzen Version, außerdem in zwei 319 cm „langen“ Varianten: Als viersitzige Mia L (mit drei Rücksitzen) und als Kastenwagen. Der bietet einen 1.500 Liter fassenden Laderaum und bis zu 360 Kilogramm Zuladung. Mia ist 155 cm hoch und 164 cm breit. Mit der Standardbatterie wiegt das Fahrzeug 825 Kilogramm (Kastenwagen 835 kg). Der 18 kW starke Motor soll es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Stundenkilometer bringen. Mia ist mit einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie ausgerüstet. Mit der Standardbatterie (8 kWh) ist eine Reichweite von bis zu 100 Kilometer möglich, die Batterie soll in 2,5 Stunden vollständig aufgeladen sein. Kurzladungen sind möglich, zehn Minuten Ladezeit sollen für rund acht Kilometer Fahrstrecke reichen. Neben der Standardbatterie ist eine größere Batterievariante (12 kWh) verfügbar. Fahrerairbag und ABS-Bremssystem gehören zur Standardausstattung. Der Preis für die Basisversion des Dreisitzers liegt bei 19.500 Euro, der Strom für 100 Kilometer Fahrstrecke soll etwa 1,50 Euro kosten.

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Reva i bzw. dem L-ion

Elektro-Autos sind hipp – überall auf der Welt. Kein Wunder, dass mit dem Reva i bzw. dem L-ion auch ein Elektrofahrzeug aus Indien auf den deutschen Markt kommt. Mehr als 4.000 Fahrzeuge hat Reva bisher weltweit verkauft. Der 2+2-Sitzer bietet nach Umklappen der Rücksitze einen durch die Heckklappe zugänglichen Stauraum. Die Energiekosten sollen bei rund zwei Euro für 100 Kilometer Fahrstrecke liegen. Zwei Motoren stehen zur Auswahl, einer mit 13 kW / 18 PS (Blei-Säure-Batterie), der größere bringt es auf 25 kW / 34 PS (Lithium-Ionen-Batterie). Damit bringt es der Elektro-Inder auf eine [foto id=“333246″ size=“small“ position=“right“]Spitze von 75 km/h – was das ab 12.999 Euro zu habende Mobil zu einem Dasein als Stadtfahrzeug verdonnert.

Smart fortwo electric drive

Noch läuft er im Probebetrieb, der Smart fortwo electric drive. Vier Jahre lang fahren ausgewählte Kunden in Deutschland und weiteren fünf europäischen Ländern, den USA und Kanada den elektrisch betriebenen Smart mit einer Reichweite von 140 Kilometern. Und zahlen dafür pro Monat rund 700 Euro Leasinggebühr. Im Jahre 2012 soll der kleine 30 kW / 41 PS starke Stromer in Serie gehen.

Tazzari Zero

Auf einem stabilen Alu-Rahmen basiert der Tazzari Zero aus Italien. Kein Wunder, schließlich ist Hersteller Tazzari im Metallgeschäft tätig und verdient dort sein Geld. Der auch in Deutschland erhältliche Zero soll zu einem Preis ab 23.990 Euro als „sportliches Elektro-Citycar“ für Furore sorgen. Der 290 cm lange City-Flitzer bringt es mit 15 kW / 20 PS auf rund 100 km/h, bei einer Reichweite von 140 Kilometern.

Think City

Ein weiteres norwegisches E-Mobil ist der Think City. Das Unternehmen Think gehörte lange Zeit zu Ford, fast [foto id=“333249″ size=“small“ position=“left“]zwei Jahrzehnte Erfahrung haben die Nordeuropäer mit Elektro-Mobilen. Runde 100 km/h soll der 312 cm lange City mit 30 kW / 41 PS schaffen – bei einer Reichweite von 180 Kilometern. Ambitioniert ist der Preis von 44.400 Euro.

Twike

Günstiger ist das in Kanada erfundene Twike. Rund 1.000 Exemplare des Dreirads, das es bereits seit Mitte der 1990-er Jahre gibt, sind bisher verkauft worden. Mittlerweile wird das Twike in Norddeutschland produziert. Das Modell Active bietet eine Besonderheit: Es kann zusätzlich zum fünf 5 kW / sieben PS leistenden Motor auch mit Muskelkraft bewegt werden. Die Spitze soll – bei Motorbetrieb – bei 85 km/h liegen, die Reichweite bei 240 Kilometer. Preis des Hinguckers: Ab 16.590 Euro.

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