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Noch vor wenigen Jahrzehnten war es einfach, beim Anrollen an die Tanksäule schnell den Treibstoffpreis zu überblicken: gab es doch lediglich Benzin, Superbenzin und Diesel. Heute ist der Preismast so hoch, dass die Orientierung schnell verloren gehen kann, weil mittlerweile bis zu acht verschiedene Kraftstoffe angeboten werden. Und es gibt ein weiteres Manko: Die Vergleichbarkeit der Kraftstoffe ist aufgrund des unterschiedlichen Energiegehalts nicht mehr transparent, was besonders auf den Treibstoff Erdgas/Biomethan zutrifft. Die Deutsche Energie Agentur (dena) hat nun unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums und mit Partnern aus Industrie und Verbänden einen Vorschlag erarbeitet, um die verschiedenen Preise für den Kunden transparenter zu machen.
Otto- und Dieselkraftstoffe sowie Autogas werden mit Literpreisen angeboten, Erdgas jedoch in Kilogramm. Und wenn Wasserstoff und Strom bereits als die nächsten alternativen Kraftstoffe vor einer Markteinführung stehen, dann wird das Verwirrspiel mit den Verkaufseinheiten Kilogramm und Kilowattstunde noch größer. Dass mit dem relativ umweltfreundlichen Treibstoff Erdgas heute im Vergleich zu Benzin 55 Prozent und im Vergleich zu Diesel 45 Prozent günstiger getankt wird, ist nicht vielen Autofahrern bekannt. Ließen sich die Kraftstoffpreise exakt vergleichen, dann könnte der Verbraucher beim Autokauf besser entscheiden, welches Antriebskonzept er favorisiert, glaubt Andreas Jung, Geschäftsführer der dena. „Wir brauchen den aufgeklärten Kunden.“ Und er hofft darauf, dass die Transparenz den Erdgasautos, von denen derzeit lediglich etwa 100.000 Stück auf deutschen Straßen fahren, zukünftig einen deutlichen Push geben wird.
In den USA und der Schweiz ist die Vergleichbarkeit bereits umgesetzt. In den USA wird Erdgas als Benzin-Liter-Äquivalent angezeigt, vom Preismast über die Zapfsäule bis zum Kassenbeleg. In der Schweiz ist die Preisangabe des Benzin-Liter-Äquivalents lediglich auf den Preismast begrenzt.
In dem jetzt vorgelegten Positionspapier wird für die kleine Lösung à la Schweiz plädiert, weil so im deutschen Recht nur die sogenannte Preisangabenverordnung modifiziert werden müsste und die Umstellung mit relativ geringen Kosten möglich wäre. Bei der großen Lösung wie in den USA wären bis hin zu den Zapfsäulen und den Kassensystemen wesentlich höhere Investitionen nötig. Der Vorschlag soll den Auftakt zu einer nationalen Debatte bilden, die vielleicht schon binnen zwei Jahren zu einem Ergebnis kommen soll. Damit es nicht zu einer isolierten nationalen Lösung kommt, soll das Thema EU-weit diskutiert werden.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 16.10.2013 aktualisiert am 16.10.2013
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