Peugeot

Update Peugeot 207: Reinkarnation eines Bestsellers

Wie mache ich einen Bestseller noch erfolgreicher. Exakt vor diesem Dilemma steht Peugeot mit dem 207, der den 206 ab 6. Mai diesen Jahres beerbt. Zwei große Bereiche standen primär auf dem Lastenzettel: Mehr Platz und ein neuer, moderner Innenraum. Eine erste (statische) Präsentation in Paris gab Aufschlüsse über den Neuling, der optisch irgendwie doch der Alte bleibt. Innen sind die Innovationen unübersehbar: Mehr Platz, deutlich mehr Qualität, viele Optionen auch aus höheren Fahrzeugklassen – also genau das, was die Konkurrenz auch praktiziert.
Der Neue ist gewachsen – und zwar um satte 20 Zentimeter auf 4,03 Meter in der Länge. Die Spur wurde um 30 mm verbreitert, die Höhe legte ebenfalls um rund 30 mm zu. Fünf Zentimeter mehr Breite sollen mehr Platz für die Passagiere bringen. Damit nimmt er das Gardemaß dieser Klasse in Form von Renault Clio und Fiat Punto neu auf. Zugute kommt das vor allem den Fondpassagieren, die mehr Raum haben. Auch der Kofferraum wuchs deutlich auf 270 Liter Volumen.Viel wichtiger bei einem Markenzeichen wie dem 207 ist jedoch das Design: Es muss neue Kunden erschließen und alte nicht vergraulen. Der Spagat ist den Designern gut gelungen. Eine markante Trennung zwischen Drei und Fünftürer durch eine modifizierte Frontschürze sorgt für eine gewisse charakterliche Trennung zwischen beiden Modellen – so werden die Damen nicht verprellt und die Herren gewonnen. Ein chromfarbener Ring um die Nebelscheinwerfer kann optisch beim Dreitürer erstaunlich viel bewirken – genau wie etwas Zierat im Kühlergrill. Besonders das Interieur hat gewonnen. Der Armaturenträger ist jetzt in wertig anmutendem und weichem Plastik gekleidet, matte Kunststoffoberflächen und neue Stoffe wirken frisch und modern. In Deutschland werden die Kunden voraussichtlich unter vier Ausstattungen wählen können.Zu Beginn werden Benziner von 55 kW/75 PS bis 81 kW/110 PS zur Verfügung stehen, die Selbstzünderpalette reicht von 50 k/W 68 PS bis 81 kW/110 PS. Zwei moderne Turbo-Motoren aus der Kooperation mit BMW werden den Antrieb ergänzen, sie leisten 85 kW/115 PS bzw. 110 kW/150 PS. Sie sollen noch vor Ende des Jahres ihre Premiere feiern. Vier Airbags, zwei elektrische Fensterheber, ein in zwei Richtungen verstellbares Lenkrad oder Radiovorbereitug gibt es bereits in der Basis. Sechs Luftsäcke, statisches Kurvenlicht, ein großes Panorama-Glasdach (400 Euro), einen Parfüm-Spender oder eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik sind optional erhältlich. Das Interieur, in der Basis schlicht schwarz gehalten, kann in bis zu drei Farbtönen variiert werden. Überhaupt ist vom Kleinwagenambiente nicht mehr viel übrig: Hier wird sich die Konkurrenz – darunter auch der VW Polo – ordentlich strecken müssen.Eine Milliarde Euro hat Peugeot investiert um noch im Jahr 2006 500 000 207 zu verkaufen. Diese Reihe endloser Zahlen macht Sinn – genau wie dieses Auto, das in allen Belangen besser zu sein scheint als sein Vorgänger. Lastenheft erfüllt. Die beiden (ebenfalls erfolgreichen) Derivate SW (Kombi) und CC (Cabrio Coupé mit festem Stahldach) werden im Herbst 2007 folgen. Bis dahin mindestens wird auch der 206 verkauft – mit eingeschränktem Angebot und zu günstigeren Preisen. Bisher ist er mit mehr als 5,3 Millionen abgesetzten Einheiten das erfolgreichste Peugeot-Modell überhaupt.Peugeot-Deutschland-Präsident Olivier Veyrier geht von einem Einstieg unter 12 000 Euro für den 207 aus. Das ist pessimistisch geschätzt, denn die Mitbewerber starten knapp unter der 11 000-Euro-Marke. Da wird Peugeot kaum nachstehen. Die Preispolitik wird die gleiche sein wie bei den Konkurrenten: Ein günstiger Einstieg lockt Kunden und nach oben gibt es fast kein Limit. Im März dürfen die Medienvertreter den 207 zum ersten Mal fahren, dann erst vermag man wirklich über seine Qualitäten urteilen. (ar/sb)

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