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Der Urlaubsreiseverkehr via Brennerstraße und Brennerautobahn wird im Sommer 2012 eine zusätzliche Belastung erfahren: Die Brennerbahn zwischen den Bahnhöfen Brenner und Innsbruck wird auf 37 Kilometer generalsaniert. Das führt zu wochenlangen Teil- und einer einmonatigen Totalsperre der Bahnstrecke. Alles, was über diese wichtige Nord-Süd-Achse im europäischen Schienenverkehr an Gütern und Personen transportiert und befördert wird, muss teilweise oder ganz auf die Straße verlagert werden.
Die Fahrt über den Brenner ist schon unter den Bedingungen des üblichen Reiseverkehrs durch mitunter kilometerlange Staus gekennzeichnet. Wenn in diesem Jahr die Brennerbahn vom 6. August bis 10. September voll gesperrt wird, ist das Chaos auf der parallelen Straße und Autobahn vorprogrammiert. Neben dieser Vollsperrung sieht das Sanierungskonzept wechselnde eingleisige Abschnitte in den Monaten Juni, Juli und September sowie sechs Wochenendsperren von Juni bis Oktober vor, die ebenfalls Verkehr von der Schiene auf die Straßen bringen.
Ein Blick ins Internet verrät, dass die Proteste gegen diese Verkehrsverlagerung anhalten, weil ja nicht nur der Reiseverkehr behindert, sondern die ansässige Bevölkerung mit dem Nahverkehr ebenfalls ins Mitleidenschaft gezogen wird. Aber letztlich hat sich keine Alternative für die Sanierung der 130 Jahre alten Brennerbahn ergeben. Die Österreichische Bundesbahn ÖBB wird 42 000 Bahnschwellen, 50 Kilometer Schienen und 120 000 Tonnen Gleisschotter verbauen und rechnet mit Kosten von 50 Millionen Euro.
Um Verständnis für die zu erwartenden Verkehrsbehinderungen, die ganz besonders die Pkw-Gespann-Fahrer treffen, weil ihre ohnehin geringen Chancen auf einen (legalen) Parkplatz für ihre Größe weiter sinken werden, warb dieser Tage der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung BGL: „Haben Sie Verständnis für die Situation des Fahrpersonals, das nicht aus Spaß oder zum Urlaubsvergnügen unterwegs ist, sondern einen wichtigen Versorgungsauftrag für Wirtschaft und Verbraucher auf beiden Seiten des Alpenhauptkamms zu erledigen hat. Ein Großteil deutscher und italienischer Arbeitsplätze hängt von einem funktionierenden Logistiksystem über die Alpen ab. Bitte denken Sie daran, wenn ein ‚Brummi’ Sie am schnelleren Fahren in den Urlaub hindern sollte. Das gilt vor allem vor und nach den Zeiten für Nachtfahrverbote auf der Inntalstrecke, in denen der künstlich aufgestaute Lkw-Verkehr Tagesspitzenwerte erreicht.“
Auf Anfrage, warum die Sanierungsarbeiten gerade in dieser Zeit durchgeführt werden müssen, teilte die ÖBB mit: „Den Bauarbeiten an einer Gebirgsstrecke steht für eine hohe Wetterverlässlichkeit nur ein schmales Zeitfenster offen. Wir haben uns deshalb für den August entschieden, weil der Güterverkehr in dieser Zeit am schwächsten ist und zudem die Schulferien noch laufen und dadurch der Pendlerverkehr mit Schüler und Studenten geringer ist. Zudem ist die Sperre national und international getaktet.“
geschrieben von auto.de/(kzr/mid) veröffentlicht am 19.04.2012 aktualisiert am 19.04.2012
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