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Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert den Vorschlag der Bundesregierung zum CO2-Label für Pkw scharf. Zwar sei eine anschauliche Verbrauchskennzeichnung auch für Autos, die sich wie etwa bei Kühlschränken an einer Farbskala orientiert und wie sie der VCD seit 2003 fordert, zu begrüßen. Das geplante Label sei in der ausgehandelten Form jedoch ökologisch nicht zielführend.
Der VCD bemängelt, dass die geplante Kennzeichnung Fahrzeuge mit einem hohen Gewicht bevorzuge. Zwar sei es durchaus möglich, die Größe und die Nutzungsmöglichkeiten eines Fahrzeugs bei der Klassifizierung zu berücksichtigen, aber schwere Fahrzeuge kämen beim Vorschlag unverhältnismäßig gut weg. „In Geheimverhandlungen zwischen Bundeswirtschaftsministerium und den deutschen Autoherstellern“ sei ein Kompromiss erzielt, der vor allem darauf abziele, neuen schweren Nobelkarossen ein grünes Mäntelchen umzuhängen, beklagt Werner Korn vom VCD-Bundesvorstand:.
Nach Berechnungen des Verkehraclubs bekäme der Porsche Cayenne Hybrid mit 380 PS, einer Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h und einem CO2-Ausstoß von 193 Gramm pro Kilometer die Kennzeichnung B, der Der Audi Q 7 3.0 TDI Clean Diesel mit einem Niormverbrauch von 8,4 Litern Diesel und einem CO2-Ausstoß von 219 g/km erhielte ein C. Moderne, effiziente Kleinwagen wie die fast baugleichen Toyota Aygo, Citroen C1 und Peugeot 107 mit einem Verbrauch von 4,5 Liter Benzin und einem CO2-Ausstoß von 106 g/km bekämen hingegen ein D. Für ein A müssten diese Modelle unter 3,5 Liter kommen. Ein 2,5 Tonnen schweres Auto mit viel PS dürfe hingegen fast acht Liter Kraftstoff verbrauchen und dennoch mit einem grünen A rechnen.
Der Bundesregierung gehe es nicht um Klimaschutz, sondern um die Verkaufsinteressen der deutschen Autoindustrie, meint auch Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD. So käme der 250 km/h schnelle Mercedes-Benz S 400 Hybrid mit einem CO2-Ausstoß von 186 g/km auf die Einstufung C und damit in die gleiche Kategorie wie der Mercedes-Benz A 180 CDI mit einem CO2-Ausstoß von nur 128 g/km oder der Smart cdi, das Serienauto mit dem aktuell niedrigsten CO2-Ausstoß von 86 g/km. Es düfre nicht sein, dass Pkw, die beim Verbrauch und CO2-Ausstoß um mehr als 100 Prozent auseinander liegen, in einer Bewertungsstufe sind, betont der VCD.
Ein weiterer Kritikpunkt: Es dürfe nur für wirklich effiziente Fahrzeuge ein A vergeben werden. Jetzt schon ein A+ und A++ einzuführen, sei widersinnig. Bestnoten sollten nur Fahrzeuge erhalten, die wirklich richtungsweisend seien.
Der VCD und andere Umweltverbände werden in Kürze eine Alternative vorstellen, die sich wie der Entwurf des Bundeswirtschaftsminsiteriums am Kühlschranklabel orientiert, aber eine andere Geichtung vornimmt. Der Verkehrsclub will außerdem heute im Laufe des Tages für ausgewählte Pkw eine Tabelle mit den entsprechenden Verbrauchskennzeichnungen auf Grundlage des Bundesregierungsvorschlages unter www.vcd.org/co2-label.html online stellen.
geschrieben von auto.de/(ampnet/jri) veröffentlicht am 10.05.2010 aktualisiert am 10.05.2010
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