VCD schlägt Alarm: Rechtsbruch beim Klimaschutz?

Große Geschütze fährt der umweltorientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) zur IAA in Frankfurt am Main auf. Er wirft der Autoindustrie vor, die IAA zur Bühne von „Weltneuheiten“ zu machen, aber viele der aktuellen Modelle mit „veralteter, ineffizienter und letztlich rechtswidriger Klimatechnik“ auszustatten.

Der Hintergrund:

Eine EU-Richtlinie legt fest, dass ab 1. Januar 2011 keine neuen Typ-Genehmigungen mehr für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge erteilt werden dürfen, wenn das in der Klimaanlage eingesetzte Kältemittel die Klimawirkung von CO2 um mehr als das 150 fache übersteigt. Das bisher verwendete Kältemittel mit der technischen Bezeichnung R134a sei aber um 1 430 mal schädlicher als CO2 und scheidet deshalb für die Weiterverwendung aus. Doch der VDC hat zusammen mit dem DUH (Deutsche Umwelthilfe e.V.) festgestellt, dass die Autohersteller zwischen Januar und August 2011 nur zwei Genehmigungen für Fahrzeuge mit einem „neuen“ Kältemittel beantragt hätten. Da aber normalerweise 30 bis 50 solcher Genehmigungen beantragt und erteilt werden, hat der VCD den Verdacht, dass viele neue Fahrzeuge mit dem alten Kältemittel befüllt werden. Wobei sich die Autohersteller zu Unrecht auf bereits früher dafür erteilte Genehmigungen berufen würden.

Doch der Ärger geht auch mit dem „neuen“ Kältemittel weiter, weil es nicht Kohlendioxid (CO2) ist, wie es VDA-Präsident Mathias Wissmann bei Amtsantritt angekündigt hätte, sondern ein Mittel mit dem Namen „SolsticeTM 123yf“. Die von den US-Konzernen DuPont und Honeywell hergestellte Chemikalie bezeichnet der VCD aber als „hoch umstritten“. Im Brandfall könne mit ihm bereits bei 400 Grad Celsius Fluorwasserstoff austreten, der bei Kontakt mit Wasser zu Flusssäure reagiert. Selbst geringe Mengen dieses Giftes führten zu extremen Verätzungen.

Außerdem prangert der VCD ein weiteres Problem an, dass seit Jahren schwelt. Die Autohersteller unterlassen es, den Mehrverbrauch an Kraftstoff anzugeben, der beim Betrieb der Klimaanlagen entsteht. Das sei ‚eine eklatante Missachtung von Verbraucherinteressen‘ erklärt Gerd Lottsiepen, Verkehrspolitischer Sprecher des VCD.

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