VDA-Chef Matthias Wissmann erwartet Wachstum – Überwiegend zuversichtlich

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Nach einem insgesamt ordentlichen Autojahr 2013 blickt Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie zuversichtlich ins neue Jahr. „China wird die 17-Millionen-Marke knacken, die USA nähern sich der 16-Millionen-Marke“, prognostiziert er. Insgesamt wird der Pkw-Weltmarkt 2014 nach seiner Einschätzung auf 74,7 Millionen wachsen. Auch in Europa erwartet er ein leichtes Plus von zwei Prozent auf 11,6 Millionen Einheiten. „Die Zahlen zeigen, dass eine Bodenbildung erreicht ist, auch in Südeuropa“, erklärt Wissmann. In der Folge wird es zu einer langsamen Aufwärtsbewegung kommen, schon weil sich ein erheblicher Nachholbedarf angestaut habe. Allerdings werde es noch länger dauern, bis die Westeuropäer wieder 14 Millionen Pkw im Jahr kaufen.

Wachstumsraten wie in China, soviel scheint sicher, werden in Europa nicht mehr erreichbar sein. China dagegen ist für Wissmann „die Erfolgsgeschichte des Automobils der letzten Jahre“. Seit dem Jahr 2009 hat sich der chinesische Markt von 8,4 auf rund 17 Millionen verdoppelt. Als Chef des deutschen Herstellerverbandes VDA freut ihn natürlich, dass jedes fünfte in China verkaufte Auto ein deutsches Markenzeichen trägt. Die chinesischen Neuwagenkäufer seien sehr anspruchsvoll, so Wissmann. „Sie wollen Premium, sie wollen Effizienz, Qualität, Komfort und Sportlichkeit“. Genau an diesen Punkten sieht er die deutschen Hersteller gut gerüstet, sogar weltweit führend. Dass die Chinesen umgekehrt mit eigenen Marken nach Europa und nach Deutschland expandieren hält er für eine logische Folge. Allerdings hätten die chinesischen Hersteller derzeit noch vornehmlich den heimischen Markt im Fokus. Mittelfristig werde der Export aber eine größere Rolle spielen. „Der Expansionskurs der Chinesen ist durch die japanischen und koreanischen Hersteller vorgezeichnet“, erläutert Wissmann.

Sorgen bereitet ihm die Verkehrspolitik in Deutschland. „Die Ausgaben in die Verkehrsinfrastruktur müssen deutlich erhöht werden. Wir haben dafür inflationsbereinigt heute mindestens 25 Prozent weniger Mittel als vor 20 Jahren“. Dabei sei der Spielraum für eine Erhöhung der Verkehrsinvestitionen durchaus vorhanden. „Die Steuereinnahmen sind mit über 600 Milliarden Euro schon heute auf Rekordniveau, bis 2017 steigen sie weiter auf über 700 Milliarden“, rechnet Wissmann vor und folgert: „Bei gutem Willen können mindestens 2 Milliarden Euro im Jahr aus dem bestehenden Bundeshaushalt zusätzlich für die Straßeninfrastruktur aufgebracht werden. Es wäre dringend nötig, die Mittel für die Fernstraßen für mehrere Jahre verbindlich festzuschreiben, um effizientes Bauen zu ermöglichen. Die jährlichen Haushaltsentscheidungen lassen das bislang nicht zu.“

Sehr skeptisch sieht er auch die Pläne für eine Pkw-Maut. Das Konzept einer reinen Ausländermaut sei auf dünnem Eis gebaut. „Die Frage, wie man es schaffen will, dass der bürokratische Aufwand überschaubar bleibt und gleichzeitig nennenswerte Mehreinnahmen erzielt werden sollen, ist aus meiner Sicht noch nicht beantwortet“, urteilt Wissmann.

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