VDA erwartet bessere russische Exportregelungen

Dr. Kay Lindemann, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), gab gestern bei der Pressekonferenz des Deutschen Gemeinschaftsstandes aus der Nutzfahrzeugmesse Comtrans in Moskau ein Statement zur Lage in Russland ab.

Demnach wachse die Bedeutung des Landes für die deutsche Nutzfahrzeugindustrie. Drei Viertel der deutschen Nutzfahrzeugunternehmen planen eigene Standorte in Russland. Der Export im Segment leichte Nutzfahrzeuge stieg im vergangenen Jahr um 77 Prozent an. Dennoch bleibt das Geschäft durchwachsen. Bei schweren Nutzfahrzeugen musste die Branche einen starken Rückgang am Anfang des Jahres um ein Drittel hinnehmen, im Gesamtjahr wird ein Zuwachs von einem Prozent auf 148 000 Fahrzeuge erwartet – im Gesamtmarkt sogar zwei Prozent Wachstum.

Russland gewinnt seinerseits als Exporteur zunehmend an Bedeutung. So stieg der Wert von Kraftwagen sowie Teilen und Zubehör, die in Russland produziert und nach Deutschland exportiert werden, 2012 auf über 51 Millionen Euro. Das entspricht einer Verfünffachung gegenüber dem Jahr 2000. Allein im vergangenen Jahr war ein Plus von 22 Prozent zu verzeichnen, von einem noch recht niedrigen Niveau aus.

Ein wesentlicher Aspekt der bisher einjährigen WTO-Mitgliedschaft Russlands ist die Gleichbehandlung heimischer und ausländischer Unternehmen. Derzeit bestehe laut Lindemann aber in der kurz nach dem WTO-Beitritt eingeführten Verwertungsgebühr für Fahrzeuge eine Ungleichbehandlung zulasten der Importeure. Der VDA erwartet an dieser Stelle eine Korrektur. Seit dem 15. Juni 2013 werden Importe von leichten Nutzfahrzeugen mit Dieselantrieb und einem Gesamtgewicht zwischen 2,8 und 3,5 Tonnen aus Deutschland in die Eurasische Zollunion (Russland, Weißrussland und Kasachstan) mit einem zusätzlichen Zollsatz von bis zu 29,6 Prozent belegt. Aus Sicht der deutschen Automobilindustrie liegen die Voraussetzungen für einen Dumpingzoll nicht vor.

Russland gehörte 2012 zu den zehn wichtigsten Exportländern für leichte Nutzfahrzeuge aus deutschen Werken. Die Zollabgabe dürfte sich natürlich negativ auf die Entwicklung deutscher Exporte von leichten Nutzfahrzeugen im weiteren Jahresverlauf auswirken. Der VDA fordert eine baldige Rücknahme der Maßnahme, damit sich der Handel weiter fair entwickeln kann.

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