Verbraucherzentrale fordert Erweiterung des Reifenlabels

Über die sicherheitsrelevanten Eigenschaften von Winterreifen gibt das im November 2012 eingeführte Reifenlabel keinen Aufschluss. In der aktuellen Form taugt es nach Auffassung der Verbraucherzentrale NRW nicht als Orientierungshilfe für deren Kauf. Daher fordert sie, das Label für Winterreifen durch Kriterien zur Haftung auf Eis und Schnee zu erweitern.Die Nasshaftung – neben dem Rollwiderstand und dem Abrollgeräusch eines der drei Pflichtmerkmale des Labels – enthalte lediglich Angaben über die Bremseigenschaften eines Reifens auf nassen Straßen, nicht aber im Winter.

Außerdem erfolgten die Testverfahren bei Temperaturen, für die Winterreifen nicht ausgelegt sind. So könne ein nur mittelmäßig bewerteter Reifen durchaus ein sehr guter Winterreifen sein. Eine hilfreiche Orientierung biete bislang lediglich eine stilisierte Schneeflocke auf der Seitenwand der Reifen. Dieses Symbol darf nur verwendet werden, wenn der Reifen in einem standardisierten Test seine Wintereigenschaft bewiesen hat.Doch die Kritik beschränkt sich nicht nur auf die fehlende Angabe der Wintereigenschaften. „In der Übersicht des Reifenlabels werden nur drei von über 20 wichtigen Leistungsmerkmalen angezeigt“, moniert Verbraucherschützer Klaus Müller. Das Label gebe zum Beispiel keine Auskünfte zur Fahrstabilität, zur Aquaplaning-Eigenschaft, zum Verschleiß oder zum Verhalten des Reifens auf trockener Fahrbahn. „Insgesamt ist die Aussagekraft des Labels begrenzt“, so Müller.

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