Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
E300 gegen E350
Seine E-Klasse bietet Mercedes in zwei sehr ähnlichen Sechszylinder-Dieselversionen an: den E 300 BlueTEC und den E 350 BlueTEC. Beide Autos schöpfen ihre enorme Kraft aus einem 3,0-Liter-Motor, sie nutzen dabei aber unterschiedliche Automatik-Getriebe. Doch welcher Diesel ist der bessere? Ein Vergleichstest liefert jetzt die überraschende Antwort: Die Unterschiede zwischen den prinzipiell baugleichen Motoren fallen in der Fahrpraxis stärker aus als erwartet.
Copyright: Daimler,Daimler,Daimler,Daimler
Copyright: Daimler,Daimler,Daimler,Daimler
Selbst eingefleischte Anhänger von Benzin-Motoren könnten da schwach werden. Denn die Grobkörnigkeit des Dieselmotoren-Geräuschs ist auf ein Minimum reduziert. Der Wagen fährt spritzig an, die Beschleunigung besitzt feinstufige Kontinuität, und das virtuose Schalt-Gewitter des automatisierten Getriebes zieht für den Fahrer fast unmerklich vorüber. Auffälligstes Zeichen für die Schaltvorgänge sind die stetigen Informationen über die gerade eingelegten Gänge auf dem Display. Weder akustisch noch durch Rucken macht die Technik ansonsten auf sich aufmerksam.
Auch bei höherer Reisegeschwindigkeit auf der Autobahn kommt ein Unterschied zum Vorschein: Läuft der Motor im E 300 BlueTEC bei Tempo 170 mit bereits ziemlich gelassenen 2 500/min, rotiert er beim E 350 BlueTEC mit geradezu tiefenentspannten 1 800/min vor sich hin. Vom Motor hören die Fahrzeug-Insassen da fast nichts mehr, allenfalls noch Abroll- und Windgeräusche. Doch auch die halten sich in einem Auto dieser Klasse in Grenzen. Bis Tempo 130 ist die E-Klasse ohnehin so etwas wie ein rollender Ruhe-Raum. Zum entspannten Reisen trägt das exzellente Fahrwerk bei, das hohen Federungskomfort mit präziser Straßenlage verbindet. Auch bei hohen Geschwindigkeiten liegen die beiden Testwagen angenehm ruhig auf der Straße – eine Qualität, die über Standards in den Vorgängermodellen noch hinaus geht.
Copyright: Daimler,Daimler,Daimler,Daimler
Wem Preise und Abmessungen der S-Klasse zu üppig erscheinen, der findet mit einer gut ausgestatteten und hoch motorisierten E-Klasse eine Alternative. Zu den Ausstattungs-Optionen gehört ein „kurvenadaptiver Seitenhalt“. Sobald sich das Fahrzeug in die Kurve legt, hebt sich automatisch der elektrifizierte Wulst an der entsprechenden Seite von Fahrer und Beifahrersitz. Solche fast mütterlich anmutende Zuwendung gibt es auch in streng: Bleibt der Fahrer versehentlich nicht ganz auf seiner Spur, verabreicht das Lenkrad recht lebhafte, in den Händen fast unangenehm spürbare Warnimpulse. Da gibt es förmlich eins auf die Finger. In Verbindung mit den Liebkosungen durch den Sitz ist das dann wie Bemutterung mit Zuckerbrot und Peitsche.
Beide E-Klasse-Modelle mit V6-Dieselmotoren sind rasante Limousinen mit hohen Reichweiten. Bei flotten, etwa 400 Kilometer langen Fahrten zwischen Düsseldorf und Stuttgart verbrauchen beide Fahrzeuge weniger als eine halbe Tankfüllung. Der Bordcomputer zeigt nach der Fahrt jeweils einen Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern an. Der Kaufpreis des E 300 BlueTEC beträgt 52 211 Euro, der des E 350 BlueTEC 54 948 Euro.
Wer die rund 2 700 Euro mehr ausgibt für den 350er erhält den etwas durchzugsstärkeren und kultivierteren Diesel. Haupt-Vorteil ist jedoch die Neun-Gang-Automatik. Laut Daimler soll das neuartige Getriebe bald in weitere Modelle eingebaut werden, dann auch in den E 300 BlueTEC – ein vielversprechender Schritt.
geschrieben von auto.de/(wal/mid) veröffentlicht am 18.08.2014 aktualisiert am 18.08.2014
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.