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VW
Obwohl die Medien seit September kaum ein Thema so durchgekaut haben wie den Marktstart des neuen Golf, war der alte Golf auch noch im letzten vollen Monat seines Verkaufs auf dem deutschen Markt die unangefochtene Nummer eins. Die Kompaktklasse, die hierzulande Golfklasse heißt, machte mit 24,6 Prozent fast ein Viertel aller Neuzulassungen im Oktober aus. Und innerhalb dieser Klasse dominieren Golf/Jetta mit 34,3 Prozent bei 21 957 Zulassungen. In keiner anderen Klasse haben die Spitzenreiter eine fünfstellige Zulassungszahl erzielt. Die zweithöchste Verkaufszahl fällt auf den VW Polo mit knapp 7 000.
Alles spricht dafür, dass sich daran so schnell nichts ändern wird. Der neue Golf ist so stark in der Tradition der Modellreihe verwurzelt, dass seiner Führungsrolle am Markt keine Gefahr droht. Viele sprechen daher von einer langweiligen Produktgestaltung. Das war bis jetzt bei jeder Neuvorstellung so. In Wolfsburg wurde es zur Kenntnis genommen – während der Verkauf wieder prächtig anlief.
Der neue Golf wird voraussichtlich wieder fast alle Vergleichstests gewinnen. Den Testern ist das fast schon unangenehm, weil ihnen, direkt oder indirekt, gerne Voreingenommenheit unterstellt wird. Sie suchen sich dann Einzelposten heraus, bescheinigen den Konkurrenten etwa ein moderneres Design, was im Fall des Golf selten Mut verlangt. Einige Gegenentwürfe können mit einer umfangreicheren Basisausstattung aufwarten, was einem günstigeren Grundpreis entspricht, wenn die Verkaufspreise ausstattungsbereinigt verglichen werden. Teilweise sind die Motoren der Mitbewerber spritziger oder sparsamer, aber am Ende ist der Golf wieder der Beste.
Angesichts dieser Vormachtstellung des Golf stellt sich die Frage, warum etwas anderes kaufen? Obwohl der Golf kein Premiumfahrzeug ist, hat er ein ganz eigenes Image, was natürlich bezahlt werden muss. Wer die verlässliche Wolfsburger Technik schätzt, aber auf dieses Image keinen Wert legt, ist mit den Konzernprodukten von Seat und Skoda bestens bedient. Mancher möchte sich aus Prinzip von diesem Einerlei deutlicher absetzen. In keiner Klasse hat er zwischen so vielen Modellen die Wahl wie in der Golfklasse. Im Grunde sind sie aber selten tatsächliche Alternativen, weil sie alle ähnliche Außenmaße besitzen, über ein vergleichbares Kofferraumvolumen verfügen oder sich im Motorenangebot ähneln, und damit im Kraftstoffverbrauch sowie im Schadstoffausstoß. Beim Kauf entscheiden jedoch oft Kleinigkeiten, die in den Testberichten nicht den Ausschlag geben. Das kann die günstige Sitzposition sein oder die Gestaltung des Armaturenbretts, die Vielfalt von Assistenzsystemen oder eine übersichtliche Ausstattung. Ein Motor kann aufgrund seines Klangs trotzdem gefallen, auch wenn er nicht der sparsamste ist.
Manchmal sind beim Autokauf aber nicht die Marke, der Preis oder der Verbrauch entscheidend. Dann stehen möglicherweise vor allem die Lage und Servicefreundlichkeit eines Händlers oder die einfache Handhabung beim Fahren im Vordergrund. Die Nicht-Golfs in der Golfklasse haben also durchaus ihre Chancen, werden aber wahrscheinlich weiterhin hinter dem Markterfolg des Klassenprimus Golf zurückbleiben.
geschrieben von auto.de/(zwi/mid) veröffentlicht am 07.11.2012 aktualisiert am 07.11.2012
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