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Es klingt wie Science Fiction, aber die Vision von atomgetriebenen Autos, die bei Stau auch mal in die dritte Dimension abheben sollten, war in den 50er und 60er Jahren durchaus en vogue. Gut nur, dass die Automobilgeschichte andere Wege gegangen ist. Auch heute ist das Thema Mobilität jedoch keineswegs problemfrei. Emissionen, die Endlichkeit der fossilen Treibstoffe und die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten und Getöteten sind einige der Kernpunkte. Um die Zukunft des Autos mit dem Schwerpunkt „Sicherheit“ ging es jetzt in einer Veranstaltung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) in Berlin.
ABS und ESP haben fast 20 Jahre gebraucht, um einen Sättigungsgrad von fast 100 Prozent zu erreichen. Aber die Zeiten beschleunigen sich. Für die kommenden fünf Jahre geht Hans Georg Fischkorn vom VDA davon aus, dass bis zu 30 weitere Fahrerassistenzsysteme parallel marktreif werden könnten, von der automatischen Verkehrszeichenerkennung, der Umfelderkennung von Radfahrern und Fußgängern bis hin zur kompletten Vernetzung über Car-2-x-Kommunikation. Um eine schnelle Marktdurchdringung die dafür notwendige Akzeptanz zu erreichen, müsse man allerdings den Nutzen der Technologien stärker aufzeigen. Derzeit, so Fischkorn, gebe es in der öffentlichen Diskussion ein Ungleichgewicht zwischen den Themen CO2-Reduzierung, E-Mobilität und Sicherheit, wobei letzteres zu kurz komme. Für Henning Wallentowitz vom Institut für Kraftfahrwesen Aachen sind neue elektronische Assistenten vor dem Hintergrund von mehr als 3.000 Verkehrstoten pro Jahr alles andere als „Spielereien“. Es gebe Kritiker, die den Vorteil neuer Assistenzsysteme durch erhöhte Risikobereitschaft der Fahrer kompensiert sehen. Das sei allerdings eine Legende. Bei ESP und ABS habe sich gezeigt, dass sie Unfallzahlen und -schwere reduzieren. „Der durchschnittliche Autofahrer erhält bereits viel Unterstützung durch heutige Assistenzsysteme, aber er braucht noch viel mehr.“
Es stellt sich die Frage, wie viel Mensch zukünftig zum Lenken eines Autos benötigt wird – und wer die Verantwortung für die Sicherheit an Bord trägt. Für die Sicherheit des Systems, darin waren sich alle Experten einig, haben die Ingenieure zu garantieren. Allerdings entbinden Assistenzsysteme den Fahrer nicht von seiner Verantwortung. Denn bis zum autonom, vielleicht zu 100 Prozent unfallfrei fahrenden Auto wird es sicher noch einige Jahrzehnte dauern.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 08.06.2011 aktualisiert am 08.06.2011
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