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Die Bedienung eines Multimedia-Systems lenkt Autofahrer ab. Das kann schlimmsten Fall zu einem Unfall führen, warnt der Auto Club Europa (ACE). Bei einem Versuch der Universität Salzburg mussten in den Kompaktfahrzeugen Ford Focus, Opel Astra und VW Golf verschiedene Aufgaben gelöst werden. Zwölf Probanden wurden dabei von Wissenschaftlern beobachtet. Zudem zeichneten Kameras das Verhalten der Versuchspersonen während der Fahrt auf.
Zu den Aufgaben zählte das Eingeben einer Zieladresse ins Navigationssystem, die Auswahl eines bestimmten Senders, der Anruf eines vorgegebenen Gesprächspartners aus dem Telefonbuch und schließlich die Änderung der Lautstärkeverteilung (Fader). Am schnellsten wurde der Lautsprecher verstellt. Beim VW Golf benötigten die Probanden 16 Sekunden, beim Opel Astra waren es 17 und beim Ford Focus 18 Sekunden. Die Wahl des Radiosenders dauert länger, von 25 Sekunden (VW), über 27 Sekunden (Opel) bis zu 29 Sekunden beim Ford. Das Wählen eines Anrufers aus dem Telefonbuch dauert noch länger. Im VW Golf sind es 45 Sekunden, beim Ford 29 Sekunden und beim Opel 22 Sekunden. Gefährlich wird es, wenn der Pilot während der Fahrt eine Zieladresse ins Navigationssystem eingibt. Die Gesamtzeit liegt zwischen 88 Sekunden (VW), 119 Sekunden (Opel) und 131 Sekunden (Ford). Die Bedienung des Navigationssystems dürfe aber nicht länger als 20 Sekunden dauern, einzelne Blicke nicht länger als zwei Sekunden, urteilten die Wissenschaftler.
Das Problem sei die Menüführung, so der ACE. Während sich bei BMW, Audi und Mercedes zentral angeordnete Dreh-Drück-Steller durchgesetzt haben, finden sich den Kompaktautos eher Touchscreen oder Knopf-basierte Bedienung. Der ACE fordert deshalb eine automatische Sperrung der Zieleingabe während der Fahrt, es sei denn, die Eingabe erfolgt per Sprachsteuerung und Zielspeicher.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 13.06.2012 aktualisiert am 13.06.2012
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