Verkehrssicherheit: Mit einem Lächeln gegen den Baustellen-Frust

Mehrere Autobahndirektionen haben damit begonnen, die Autofahrer beim Passieren von längeren Baustellen auf den Autobahnen mit freundlichen Zeichen bei Laune zu halten. Die sogenannten Smileys informieren zu Beginn der Baustelle über deren Länge, geben Zwischenergebnisse bekannt und freuen sich über das Ende der Baustelle. Die Farben wechseln vom Rot über Gelb zu Grün. So an der Baustelle A9 nördlich von München.Wer diesen Sommer auf deutschen Autobahnen unterwegs war, musste sich nicht nur über die Verzögerungen ärgern, die beim Passieren längerer Baustellen zwangsläufig auftreten.

Er konnte in einigen Bundesländern auch beobachten, dass sich die Autobahndirektionen Gedanken gemacht hatten, den Kraftfahrern etwas Frust von der Seele zu nehmen. Eine Maßnahme waren die Smileys, die zu Beginn einer Baustelle ein eher finsteres rotes Gesicht sagen ließen, wie lang die Baustellenstrecke ist. Je nach Länge informierten dann mehrere gelbe Schilder, wie lange das langsamere und beengte Fahren noch anhalten wird. Und am Ende konnten sich die Fahrer gemeinsam mit dem grünen Smiley über die wieder freie Fahrt freuen.Nach Informationen der Autobahndirektion Bayern-Süd wurde diese Art der Öffentlichkeitsarbeit in Bayern erstmals ausprobiert.

Ab Anfang Juni bis Ende September wurde die A9 nördlich von München saniert, auf einem Abschnitt, der auch ohne Baustelle ständig überlastet ist. Pressesprecher Josef Seebacher: „Wir haben dort zahlreiche besondere Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses und zur Information der Autofahrer ergriffen. Neben den Bitte-Lächeln-Schildern wurden auch Dialog-Displays angebracht, die den Autofahrer durch die Anzeige eines Kindes mit Bauarbeiterhelm daran erinnern sollten, dass hier Menschen arbeiten, die abends auch wieder gesund nach Hause kommen wollen.“ Erstmals setzten die Bayern eine dynamische Geschwindigkeitsbegrenzung ein. Das Baustellen-typische Tempo 80 wurde nur dann auf 60 km/h reduziert, wenn ein Baustellen-Lkw auf die Autobahn auffahren wollte.

Nach Seebacher haben diese zusätzlichen Maßnahmen nicht viel gekostet. Und: „Wenn wir damit nur einen Unfall verhindert haben, dann war das für uns ein Erfolg.“ Ähnliche Aufmunterungs-Aktionen konnten in Brandenburg, Niedersachsen und Hessen wahrgenommen werden. Dabei handelte es in jedem Fall um Initiativen der Bundesländer, das Bundesverkehrsministerium hatte daran keinen Anteil.

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