Verkehrssicherheit – Tierische Fahrt

In deutschen Haushalten leben über 8 Millionen Katzen und rund 5,5 Millionen Hunde. Viele von ihnen, insbesondere Hunde, werden regelmäßig im Auto mitgenommen, beispielsweise wenn es auf Reisen geht. Eigentlich ein niedlicher Anblick, wenn der Vierbeiner im Fahrzeug des Vordermanns verträumt von der Hutablage aus durchs Fenster schaut. Aber es ist höchst fahrlässig und sehr gefährlich, ein Haustier auf diese Weise im Auto zu transportieren.

Ein ungesicherter Hund als Mitfahrer stellt nicht nur für das Tier selbst, sondern auch für die Menschen im Fahrzeug eine Gefahr dar. Der vierbeinige Freund kann nicht nur plötzlich durch Anspringen oder Anbellen den Fahrer erschrecken und behindern, so dass dieser die Kontrolle über das Auto verliert. Bei einer Vollbremsung kann das ungesicherte Tier auch nach vorne fliegen und zu einem regelrechten Geschoss werden.

Crashtests

Crashtests mit einem Hunde-Dummy haben ergeben, dass ungesicherte Haustiere bei einem Frontalunfall mit etwa 50 km/h Belastungen erzeugen können, die dem 30-fachen ihres eigenen Körpergewichts entsprechen. Bei einem 25 kg schweren Hund beispielsweise können das 750 kg Aufprallgewicht sein. Tierische Mitfahrer müssen deshalb unbedingt gesichert werden.

Transportboxen

Grundsätzlich sind Transportboxen die sicherste Variante. Sie müssen gut belüftet und groß genug sein, damit das Tier ausreichend Bewegungsfreiheit hat und sich aufrecht hinstellen, hinlegen und drehen kann. Boxen aus Metall sind dabei denen aus Kunststoff vorzuziehen. Nicht empfehlenswert ist das Abstellen der Box auf dem Rücksitz des Fahrzeugs. Denn dort ist es schwierig, sie zu fixieren. Besser ist es, die Box in den Kofferraum zu stellen, wobei zuvor die Hutablage entfernt werden sollte. Ideal freilich sind Kombis, denn der Laderaum bietet ausreichend Platz. Die Box sollte quer zur Fahrtrichtung hinter die Rücksitzlehne gestellt und mit Spanngurten oder Schrauben am Fahrzeugboden befestigt werden.

Sicherheitsgurt für Hunde

Gut geeignet ist auch ein spezieller Sicherheitsgurt für Hunde. Dabei handelt es sich um ein Geschirr, das um den Brustkorb des Tieres angelegt und dann entweder am Sicherheitsgurt oder direkt am Gurtschloss befestigt wird. Der Gurt sollte aus einem stabilen Material gefertigt und die Verschlüsse im Idealfall aus Metall und nicht aus Kunststoff sein. [foto id=“343049″ size=“small“ position=“right“]Besonders geeignet sind Geschirre mit breiten Gurtbändern und Polsterung. Eine doppelte Haltegurtführung und eine möglichst knappe Gurtlänge sorgen für einen optimalen Schutz.

Weniger geeignet

Weniger geeignet sind spezielle Schutzdecken, die an den Kopfstützen von Rückbank und Vordersitzen befestigt werden. Dadurch entsteht eine wannenartige Mulde, in der das Tier untergebracht werden kann. So wird zwar die Polsterung des Fahrzeugs geschützt, das Tier und die Fahrzeuginsassen hingegen jedoch weniger.

Trenngitter

Ein Trenngitter verhindert, dass der tierische Beifahrer im Auto umherspringen kann. Besonders sicher sind Gitter, die genau auf das jeweilige Fahrzeug abgestimmt sind und fest fixiert werden können. Netze, die lediglich Saugnäpfe zur Befestigung haben, sind weniger empfehlenswert. Ohne Sicherungsgitter dürfen Hunde im Auto nur mit Gurt nach hinten.

Übrigens: Im rechtlichen Sinn werden Tiere beim Transport im Auto als Ladung eingestuft. Und diese ist nach Paragraph 23 der StVO Abs. 1 so mitzuführen, dass die Verkehrssicherheit darunter nicht leidet. Deshalb drohen ein Bußgeld bis zu 50 Euro und drei Punkte in Flensburg, wenn der Hund ungesichert im Fahrzeuginnenraum mitgeführt wird. Ist ein Unfall nachweislich durch einen Hund im Auto verursacht worden, kann sogar der Schutz in der Kaskoversicherung in Frage gestellt sein.

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