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Gegen schlechte Testergebnisse ihrer Pedelecs und E-Bikes wehrten sich nun drei Hersteller von Elektro-Fahrrädern auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin.
Ein von der Stiftung Warentest und dem ADAC gemeinsam durchgeführter Test von Pedelecs und E-Bikes habe auf falschen Versuchsanordnungen und der Fehlinterpretation von Daten beruht, erklärten Vertreter der Hersteller Biketec, Bosch eBike Systems und Derby Cycle.
Die im Frühjahr veröffentlichten Testergebnisse, die unter anderem in der Zeitschrift ADAC Motorwelt veröffentlicht wurden, hätten zur Verunsicherung bei den Verbrauchern geführt und branchenweit Umsatzeinbußen von 50 Millionen Euro verursacht. Der Test hatte bei neun von 16 getesteten Pedelecs „teils eklatante Sicherheitsmängel“ festgestellt. Die Liste reichte von „Rahmenbruch“, „Bremsversagen“ bis hin zu „Funkstörungen“.
Auf der Pressekonferenz hielten die Hersteller mit eigenen Testergebnissen dagegen. Bei einem „Flyer“-Pedelec etwa war bei der Prüfung der Stiftung Warentest nach wenigen tausend Kilometern im Dauertest das Ausfallende des Rahmens gebrochen und das Hinterrad weggesackt. „Eine schreckliche Vorstellung, für uns wie für unsere Kunden“, so Kurt Schär, Geschäftsführer des Schweizer Premium-Herstellers Biketec AG. „Wir haben alles daran gesetzt, die Sache aufzuklären.“ Bei einer vom Hersteller beauftragten Testreihe unter der Maßgabe, die Belastungen noch höher zu setzen, hätten keine Brüche herbeigeführt werden können. „Das Ergebnis war, dass wir nicht nur die Norm erfüllen, sondern massiv übertreffen“, so Schär. Nachforschungen zum Testaufbau von Stiftung Warentest hätten ergeben, dass dort der hintere Rahmenteil fest eingespannt worden sei, während er in der Praxis flexibel bleiben müsse. „Der Testaufbau war weder praxis- noch normgerecht.“
Bei einem E-Bike der Marke Kalkhoff hingegen hatte die Prüfung von Stiftung Warentest extreme elektromagnetische Strahlung festgestellt, die sogar die Funkdienste von Polizei und Rettungsdiensten stören könne. Der Hersteller Derby Cycle kaufte das getestete E-Bike von der Stiftung Warentest zurück und ließ es von zwei unabhängigen Instituten erneut testen. Ergebnis: „Die Stiftung Warentest hat sich verlesen“, so Mathias Seidler von der Derby Cycle Holding GmbH. Die Ergebnisse seien falsch interpretiert worden, auch die eigens hinzugezogene Bundesnetzagentur habe keinen Anlass für eine Rückrufaktion gesehen.
Eine ähnliche Problematik barg der Test eines Pedelecs der Marke Pegasus von Bosch eBike Systems. Auch hier war nach erneuter Prüfung keine Beeinträchtigung des Funkverkehrs nachweisbar. „Wir erfüllen alle Anforderungen an die Grenzwerte“, erklärte Claus Fleischer, Bereichsleiter Bosch eBike Systems. Er forderte mehr Transparenz von der Stiftung Warentest und eine bessere Prüfung, „bevor solche Aussagen getätigt werden“.
Laut Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) sind rund 1,4 Millionen E-Bikes und Pedelecs auf deutschen Straßen unterwegs. ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger erklärte in Berlin, dass es keine Rückläufe, also keine Reklamationen gebe, „die das Ergebnis von Stiftung Warentest spiegeln“. Gemeinsam forderten die Hersteller von der Stiftung Warentest eine Korrektur der Testergebnisse und eine „intensive, offene“ Diskussion zwischen der Stiftung und der Industrie über die angewendeten Testverfahren
geschrieben von auto.de/(mihe/mid) veröffentlicht am 28.10.2013 aktualisiert am 28.10.2013
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