Viele Verkehrsbrücken sanierungsbedürftig

Deutschlands Verkehrsbrücken sind mitunter in einem desolaten Zustand. Regelmäßig kommt es zu Streckensperrungen, weil die Brücken aus Sicherheitsgründen unpassierbar sind oder im Rahmen von Bauarbeiten gewartet werden. Die Mängel haben oftmals zwei Gründe: Pfusch am Bau und ein wachsendes Lkw-Aufkommen.

Rund jede zweite der rund 290 Dauerbaustellen auf deutschen Straßen ist nach Angaben von „Welt Online“ auf eine Brücke zurückzuführen. Bundesweit befinden sich derzeit 14 Prozent der Brücken in einem kritischen bis ungenügenden Zustand, 293 Bauwerke gelten gar als besonders sanierungsbedürftig. Während manche Politiker bereits von einer Frage der Zeit sprechen, bis die ersten Brücken einstürzen, wiegelt das Bundesverkehrsministerium ab. „In Deutschland sind keine Brücken einsturzgefährdet“, so ein Sprecher.

Probleme mit den Bauwerken sind allerdings unverkennbar. Sie müssen recht häufig gewartet werden, was Autofahrer durch lange Staus und Streckensperrungen leidlich zu spüren bekommen. Verantwortlich hierfür sind unter anderem Mängel beim Bau. Einige Unternehmen haben bei der Errichtung am Material gespart und zudem nicht die nötige Erfahrung gehabt. Die Folgen machen sich jetzt unter anderem in Form von Rissen im Beton, Rostfraß am inneren Stahlgefüge der Brücken sowie Materialermüdung an den Verbindungselementen bemerkbar.

Einen Beitrag hierzu liefert auch der zunehmende Lkw-Strom, der tagtäglich über Deutschlands Straßen rollt. „Ein einzelner Sattelzug mit zweimal zehn Tonnen Achslast hat für die Bausubstanz die gleiche Zerstörungswirkung wie 160 000 Personenwagen“, erklärt ein Experte des Landesbetriebs Straßen NRW im Gespräch mit der Welt. In Verbindung mit immer mehr Transporten und immer größeren Trucks belastet dies Brücken enorm.

Wartungsarbeiten sind daher unvermeidbar und unerlässlich. Eine erhöhte Einsturzgefahr müssen Autofahrer allerdings nicht befürchten. Regelmäßige Kontrollen informieren rasch über Veränderungen im Beton, so dass noch genügend Zeit zur Mängelbehebung bleibt. Nur die extreme Kostenbelastung für den Staat sowie die Verkehrsbehinderungen für die Autofahrer bleiben.

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