Ford

Vier Ford-Klassiker feiern in diesem Jahr Jubiläum

Vier Kapitel deutscher Autohistorie blättert Ford in Deutschland dieses Jahr auf: Der Ford Sierra wird dreißig, der Granada wird vierzig, der 12M P4 wird 50 und der Ford Taunus 12/15M mit der „Weltkugel“ in der Frontpartie wird sogar sechzig Jahre alt. Keines dieser Modelle wird noch gebaut, aber alle stehen für den typischen Ford. Und sie fuhren mitten hinein in die damals noch existierende und angesehene deutsche Mittelklasse der gehobenen Bürgerlichkeit.

Im Jahr 1952 startete der Ford Taunus in die Mobilität der Nachkriegsjahre und er definierte mit Hinterachsantrieb, einer möglichen Dauergeschwindigkeit von 105 km/h und einer Leistung von 38 PS aus 1,2 Litern Hubraum die Absicht der deutschen Autoindustrie, sich wieder aus den Trümmern des Krieges zu erheben. Um die Kraftübertragung machte sich ein synchronisiertes Dreiganggetriebe verdient und die [foto id=“417690″ size=“small“ position=“left“]starre Hinterachse wurde exakt geführt und gut gefedert. Die Limousine mit dem stilisierten Globus in der Frontpartie wurde alsbald vom 15M ergänzt und mit einer 1,5 Liter-Maschine aufgewertet, die hinter einem neuen Kühler-Gesicht arbeitete.

Beim 12M P4 aus dem Jahr 1962 setzte Ford erstmals auf Frontantrieb. Die füllig gezeichnete zwei- oder viertürige Limousine bot viel Raum auf Rädern und fiel darüber hinaus vor allem mit zwei Eigenschaften auf: der von der Ford-Muttergesellschaft in den USA entwickelte Motor ordnete seine Zylinder nicht in der üblichen Reihe, sondern in der für Vierzylinder recht ungewöhnlichen V-Form an. Die Maschine baute dadurch sehr kompakt und verlor sich fast im groß dimensionierten Raum über der angetriebenen Vorderachse, musste sich aber wegen ihrer mangelhaften Laufkultur Kritik gefallen lassen. Und Ford fuhr mit diesem 12M einen für damalige Verhältnisse sensationellen Langstreckenrekord, der die Entfernung von der Erde zum Mond abbildete. Die letzten Runden absolvierte der 12M als zusammengeflicktes Wrack, weil [foto id=“417691″ size=“small“ position=“right“]der Fahrer eingeschlafen war und sich das Auto überschlagen hatte.

Die große Limousine in Reinkultur war der Ford Granada. Er startete 1972 mit seinem gut bürgerlichen Bruder Ford Consul und avancierte alsbald zum vielleicht nobelsten Ford aller Zeiten aus Köln. Er war gut ausgestattet, technisch ebenbürtig mit der deutschen Oberklasse, und er stieß mit seinen V-Sechszylindertriebwerken in höhere Leistungsklassen vor. Besonders beliebt waren die stark motorisierten Turnierversionen, die sich nicht mehr nur für Metzger, Maler und Maurer eigneten, sondern gerne auch für Freizeitaktivitäten [foto id=“417692″ size=“small“ position=“left“]eingesetzt wurden.

Die wohl progressivste Ford-Limousine kam 1982 mit einem schockierend fortschrittlichen Design auf den Markt: Der Ford Sierra war für 2,8 Milliarden D-Mark entwickelt worden, wobei seine radikal auf Windschnittigkeit ausgerichteten Karosserie für viele altgediente Ford-Fahrer erstmal gewöhnungsbedürftig war. Sparsame Motoren und ein Luftwiderstandsbeiwert von damals aufsehenerregenden cW=0,34 sowie eine kluge Modellpolitik mit diversen Karosserievarianten sorgten für den Durchbruch und damit für einen Überraschungserfolg: Nach vier Jahren waren schon 1,5 Millionen Sierra auf den Straßen unterwegs, er war die Nummer Eins in seinem Marktsegment. Die bullig motorisierten Ford Sierra XR4i sowie die Ford Sierra Cosworth mit dem Doppelstock-Spoiler sind mittlerweile gesuchte Ikonen in der Youngtimer-Szene.

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