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VW
Peking – Die Smog-Gefahr scheint gebannt, zumindest vorübergehend. Die Staus auf Pekings sechsspurigen Ein- und Ausfallstraßen aber sind geblieben. Und die Situation könnte sich jederzeit, je nach Wetterlage, wieder verschärfen. Auch vor diesem Hintergrund kündigt Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn bei der Auto China gerade in Peking die „größte Initiative für E-Mobilität in Chinas automobiler Geschichte“ an.
Olympiahalle am Vorabend der Schau. Acht Pkw-Marken und der nun ebenfalls zu Volkswagen gehörende Motorradbauer Ducati stellen beim Konzernabend schon vorab ihre Produktneuheiten vor: Audi etwa den TT Offroad Concept, Bentley die Mulsanne-Hybridstudie, Bugatti das Veyron-Sondermodell Black Bess, Ducati die 899 Panigale, Lamborghini den Huracan, Porsche die Boxster/Cayman-Brüder als GTS, Seat den Leon Cupra, Skoda den Octavia und VW neben der Golf-Studie R 400 den nächsten Touareg. Der Auftritt der Wolfsburger in Peking gerät auch deshalb so groß, weil China nicht nur der größte Welt-, sondern längst ebenfalls für Volkswagen zugleich der wichtigste Einzelmarkt ist.
2013 hat der Konzern als größter ausländischer Autobauer im Land schon fast 3,3 Millionen VW, Audi, Skoda und Porsche im Reich der Mitte verkauft. Zum Vergleich: In ganz Deutschland sind im vergangenen Jahr nur rund drei Millionen neue Wagen zugelassen worden. Auch 2014 strebt Volkswagen in China wieder ein zweistelliges Wachstum auf dann über 3,5 Millionen Einheiten an. „China“, sagt Winterkorn, „spielt eine entscheidende Rolle in unserer Strategie“, nach der die Wolfsburger [foto id=“508160″ size=“small“ position=“left“]bekanntlich spätestens 2018 zum weltgrößten Autobauer vor Toyota und General Motors aufsteigen wollen. Die neue Devise lautet, weltweit schon in diesem Jahr erstmals mehr als zehn Millionen Fahrzeuge an Kunden ausliefern zu wollen. „Das quantitative Ziel der Strategie 2018′ wäre damit“, so Winterkorn jetzt in Peking, „vier Jahre früher erreicht.“
Was die Volkswagen-Offensive in Sachen Elektromobilität in China betrifft, gehen noch in diesem Jahr die rein batterieelektrischen E-Up und E-Golf an den Start. Der Panamera S E-Hybrid von Porsche ist bereits auf dem Markt. 2015 sind mit dem Audi A3 E-Tron und dem Golf GTE zwei weitere, an der Steckdose aufladbare Plug-in-Hybride vorgesehen. 2016 schließlich sollen mit dem Audi A6 und einer neuen Mittelklasse-Limousine von VW zwei Plug-in-Hybride speziell für China folgen, beide gemeinsam entwickelt und lokal produziert mit den Joint-Venture-Partnern FAW Volkswagen und Shanghai Volkswagen.
Für neue Autos, Technologien und Werke wollen die Wolfsburger nach Angaben Winterkorns bis 2018 mehr als 18 Milliarden Euro investieren, 20 000 neue Arbeitsplätze schaffen und das Handelsnetz um die Hälfte auf über 3600 Partner ausbauen. Für die gesamte chinesische Handelsorganisation rechnet Volkswagen die Zahl der Beschäftigten in vier Jahren auf mehr als 500 000 hoch. Auch die Modellpalette werde weiter wachsen. Allein im laufenden Jahr werden Marken des Konzerns laut Winterkorn insgesamt über 30 neue Modelle, Nachfolger und Produktaufwertungen in den chinesischen Handel bringen.[foto id=“508161″ size=“small“ position=“right“] Bei Messe mehr als 800 000 Besucher erwartet Tags darauf bei der Auto China, zu der die Veranstalter bis Ende April wieder mehr als 800 000 Besucher erwarten. Eine Halle muss zeitweilig geschlossen werden, weil der Andrang schon so groß ist und offenbar zu viele „Volksreporter“ am Medientag unterwegs sind. Jemand erzählt, der Auftritt des britischen Fußball-Stars David Beckham am Stand von Jaguar und Land Rover sei kurzfristig abgesagt worden – aus Angst vor Panik und Hysterie. Auch habe es den Versuch einer „Free Tibet“-Demonstration gegeben, der aber von den vielen auf dem Messegelände vertretenen Sicherheitskräften gleich unterbunden worden sei.
Die VW-Präsentation geht problemlos über die Bühne. Volkswagens China-Statthalter Jochem Heizmann erläutert die Ren Wei Ben genannte Strategie, nach der Volkswagens China Group die „am meisten Menschen-orientierte Autofirma“ werden soll, Motto „Unsere Kunden – Driven by Innovation. Unsere Mitarbeiter – Driven by Ideas. Unsere Gesellschaft – Driven bei Values“. VW-Entwicklungschef Heinz-Jakob Neusser und -Designchef Klaus Bischoff stellen die neuen Modelle vor: Studie für viersitziges Mittelklasse-Coupé Es sind dies die Studien des Golf-R400-Extremsportlers mit 294/400 kW/PS und der Golf-40-Edition zum Jubiläum des 1974 erstmals präsentierten Kompaktmodells. Dann der Touareg, der in aktualisierter Auflage bei uns im Oktober an den Start geht. Und schließlich, ebenfalls vorerst noch als Konzeptauto, das neue viertürige Mittelklasse-Coupé als Verbindung aus Limousine und aus Sportwagen – mit Potenzial freilich nicht nur für China, sondern ebenfalls für andere Märkte wie Europa.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 22.04.2014 aktualisiert am 22.04.2014
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