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Volkswagen Beetle Cabriolet – Das Käfer Cabrio der Moderne

Volkswagen Beetle Cabriolet - Das Käfer Cabrio der Moderne Bilder

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US-Amerikaner waren Käfer- und sind Beetle-Fans. Da verwundert es kaum, dass das brandneue Cabriolet des im Laufe der Jahrzehnte zum Kultauto avancierten Beetle im sonnigen Kalifornien vorgestellt wird. Und irgendwie passt der ab Februar lieferbare verspielte Volkswagen mit dem Retro-Touch ja auch in die Gegend. Wenn sich der rundliche, mindestens 21.350 Euro teure Krabbler gemächlich an den kilometerlangen Buchten des Nordpazifiks mit den klangvollen Städtenamen wie Long Beach oder Malibu entlanghangelt, ist er in seinem Element.

Ein bisschen Barbie schwingt noch immer mit beim Anblick des – auf seine Weise – sicherlich zur Ikone gereiften Gefährts. So ein bisschen Kitsch, süß wie Zuckerguss und bunt wie so mancher Cheerleader-Dress, kann ein gutes Mittel sein, um vorübergehend dem Ernst des Lebens zu entkommen. Mit dem Beetle fährt man auf der Sonnenseite – ganz egal, welches Triebwerk gerade unter der gewölbten Haube werkelt. Für erste Ausfahrten standen der 103 kW/140 PS-starke Diesel und die Benzin-Spitzenausführung mit 147 kW/200 PS zur Verfügung.

Statt Sound gibt’s beim Selbstzünder 320 Nm Drehmoment auf die Vorderräder – das ist im Zweifel die lustvollere Alternative, zumal bei zügiger Landstraßenfahrt der Wind ohnehin die Herrschaft über den Ton innehat. Zwischen 1.750 und 2.500 Touren steht die maximale Zugkraft bereit – eine Einladung, den Betrieb des sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebes entspannt zu halten. Mit einem vom Werk auf knapp unter neun Sekunden bezifferten Standard-Sprint auf 100 km/h wird klar, dass der Selbstzünder kein wilder Stier ist. Mit knapp 200 Sachen Spitzentempo aber auch keine lahme Ente. Im Gegenzug hält sich der Zweiliter an der Tankstelle zurück, wenngleich die Buchwerte mit unter fünf Litern für den gemischten Einsatz in der Praxis wohl kaum einzuhalten sind.

Für Kunden mit dem Wunsch nach einem etwas ambitionierteren Antrieb haben die Wolfsburger dagegen ihren aufgeladenen Zweiliter-Benziner im Angebot. Dann stimmt auch der Sound wieder: Wer das Drehzahlband des gut am Gas hängenden Direkteinspritzers ausnutzt, übertönt eine Zeit lang sogar die akustische Macht des Luftstroms. Das klingt keinesfalls unsexy, auch wenn es sich um einen Vierzylinder handelt.Ungewollt schwarze Striche auf dem Asphalt zu hinterlassen gelingt mit dem feurigen Käfer der Neuzeit ohne Schwierigkeiten – immerhin zerren 200 ausgewachsene Pferde an der Vorderachse. Und hier sieht die Performance auch auf dem Papier glänzend aus.

Nach etwa siebeneinhalb Sekunden steht die Tachonadel auf der Einhundert. Mit 280 Nm Drehmoment ab 1.700 Umdrehungen bleibt der Otto zwar hinter dem TDI zurück, lässt sich bei Bedarf aber immer noch schaltfaul bewegen. Sportliche Naturen seien ermutigt, ruhig zur Version mit mechanischer Box zu greifen. Die Übersetzungen rasten präzise ein, da kann man auch mal rasant durchschalten ohne Haken-Risiko.

Erstaunlicherweise geht es gar nicht so stürmisch zu in der ersten Reihe, obwohl es heute Autos mit deutlich flacheren Frontscheiben gibt. Da die Insassen aber relativ dicht davor sitzen, bleibt der ganz große Orkan aus. Für allzu empfindliche Menschen offeriert Volkswagen auch ein Windschott.

Dank weicher Dämpferabstimmung eignet sich der aufgeräumt anmutende Beetle auch für weite Reisen. Eigentlich klar, ein Sportwagen will selbst die „Sport“-Linie nicht sein. Stattdessen finden die Passagiere vorn einige Nützlichkeiten wie ein kleines zusätzliches Fach im Armaturenträger oder die Cupholder. An der Ablesbarkeit der Instrumente gibt es nichts zu nörgeln, die mittig angebrachten Rundskalen im Miniformat haben Charme, und die Stoppuhr geht als witziges Gimmick durch.

Ein Praxiskünstler ist das liebenswerte Spaßvehikel nicht. Auch hinten kann man sitzen, wenngleich die zweite Reihe trotz größerer Abmessungen im Vergleich zum Vorgänger mitnichten zur ersten Wahl avanciert. Allein Frischluftfans sollten unbedingt nach hinten schlüpfen. Der Kofferraum schluckt 24 Liter mehr Gepäck als im Vorgänger, wenngleich klar sein muss, dass mit einem Ladevolumen von 225 Litern keine großen Sprünge zu machen sind.

Bleibt die Preisfrage

Ab 21.350 Euro geht es los, allerdings weht dann nur ein schwaches Lüftchen mit 77 kW/105 PS aus 1,2 Litern Hubraum und ohne Klimaanlage. Die ist übrigens an besonders heißen Tagen sehr empfehlenswert, zumal das Cabrio geschlossen angenehm leise fährt dank gut gedämmtem Verdeck. Beim 2,0 TDI Sport für 29.050 Euro sind auch Klimaanlage, Leichtmetallräder und Sitzheizung mit an Bord. Zur serienmäßigen Sicherheitsausrüstung gehört auch ein aktiver Überrollschutz. Im Gegensatz dazu müssen Assistenten wie Rückfahrkamera (280 Euro) oder Tempomat (205 Euro) extra honoriert werden. Das Navi wandert für 665 Euro an Deck. Erweiterte Helferlein wie Spurüberwachung oder Notbrems-System bleiben dem neuen Käfer vorenthalten. Ob das Fluch oder Segen ist, mag jeder selbst entscheiden. Immerhin passt es zum Retro-Charakter des Beetle.

Datenblatt: Volkswagen Beetle Cabriolet

Zweitüriges, viersitziges Cabrio der Kompaktwagenklasse
Länge: 4,28 Meter
Breite: 1,81 Meter
Höhe: 1,47 Meter
Radstand: 2,54 Meter

Motorisierung

2,0-l-Vierzylinder-Diesel, 103 kW/140 PS
maximales Drehmoment: 320 Nm bei 1.750 bis 2.500 U/min
Vmax 196 km/h
0-100 km/h in 9,9 s
Durchschnittsverbrauch: 5,1 l/100 km
CO2-Ausstoß: 134 g/km
2,0-l-Vierzylinder-Turbobenziner, 147 kW/200 PS
maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.700 bis 5.200 U/min
Vmax 223 km/h
0-100 km/h in 7,6 s
Durchschnittsverbrauch: 7,5 l/100 km
CO2-Ausstoß: 174 g/km
Preise: ab 21.350 Euro

Kurzcharakteristik: Volkswagen Beetle Cabriolet

Alternative zu: Volkswagen Golf Cabriolet, Mini Cabrio, Audi A3 Cabrio – aber auch zum Peugeot 308 CC mit Metallverdeck
Sieht gut aus: Vor der Stadtwohnung oder neben dem Ur-Käfer in der Garage
Wann kommt er: Februar 2013
Passt zu: freizeitorientierten Kunden mit Anspruch auf Allround-Charakter

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