VW

Volkswagen hat mit Frauenquoten gute Erfahrungen

Mit differenzierten Quoten und selbstgesetzten Zielen macht Volkswagen bei der Förderung von Frauen gute Erfahrungen. Das betonte Personalvorstand Dr. Horst Neumann beim heutigen Treffen der 30 DAX-Unternehmen in Berlin zur Erhöhung der Frauenanteile.

Volkswagen hat 2007 erstmals konkrete Ziele definiert und den Anteil von Hochschulabsolventinnen und Managerinnen, von weiblichen Auszubildenden, Facharbeiterinnen und Meisterinnen erhöht. „Es gibt noch viel zu tun. Aber mit diesem differenzierten Herangehen sind wir auf einem Weg, der die Chancengleichheit fördert, betriebswirtschaftlichen Sinn macht und realistisch ist“, sagte Neumann.

So stieg der Anteil der im Volkswagen-Konzern in Deutschland eingestellten Hochschulabsolventinnen von 19 Prozent im Jahr 2007 auf 22 Prozent in diesem Jahr. Erreicht werden sollen 28 Prozent. Dieses Ziel entspricht dem Anteil der weiblichen Absolventen, die im vergangenen Jahr die für VW relevanten Studiengänge wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen abschlossen.

Schon frühzeitig geht das Unternehmen auf weibliche Studierende zu, um sie für Ingenieursberufe zu gewinnen. So wird das Unternehmen ab 2012 in Kooperation mit Hochschulen ein sechsmonatiges Praktikum für Abiturientinnen anbieten, mit dem die jungen Frauen in Studiengänge wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik starten können. Mit dem „woman-driving-award“ spricht Volkswagen seit 2004 außerdem die besten Ingenieurinnen aus diesen Studiengängen an. Für den Wettbewerb, der alle zwei Jahre bundesweit ausgeschrieben wird, können sich die weiblichen Talente mit einem Exposé ihrer Diplomarbeit bewerben.

Mehr eingestellte Hochschulabsolventinnen ermöglichen eine steigende Zahl späterer Berufungen in das Management, die durchschnittlich acht Jahre nach dem Einstieg ins Unternehmen erfolgen. Die Berufungsquote soll von gegenwärtig 20 Prozent auf 28 Prozent steigen. Damit erhöht sich der Anteil der Frauen im Management. Nach 8,4 Prozent im Jahr 2007 und zehn Prozent Ende 2010 soll er 15 Prozent im Jahr 2020 betragen. Für den oberen Managementkreis hat sich Volkswagen für 2020 einen Frauenanteil von zwölf Prozent vorgenommen, nach 5,6 Prozent im Jahr 2007 und 6,5 Prozent im vergangenen Jahr. Im Topmanagement heißt das Ziel 11 Prozent bis 2020, 4,3 Prozent waren es 2010.

Der Meisterinnen-Anteil soll von aktuell 3,2 Prozent auf zehn Prozent im Jahr 2020 steigen. Der Gesamtanteil der Frauen an allen Beschäftigten des Konzerns in Deutschland beträgt gegenwärtig 14,8 Prozent. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden erhöhte sich seit 2007 um zwei Prozent auf 26 Prozent in diesem Jahr. Im gewerblich-technischen Ausbildungsbereich ist der Frauenanteil im gleichen Zeitraum von 18,5 auf 21 Prozent gestiegen. Damit nimmt Volkswagen einen Spitzenplatz in der Automobilindustrie ein, der in Richtung 30 Prozent ausgebaut werden soll.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie treibt das Unternehmen ebenfalls voran. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, Telearbeit, Elternzeittreffen, Angebote zum qualifizierten Wiedereinstieg nach der Elternzeit und eine Kinderbetreuungsbörse. Zudem gibt es für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Volkswagen seit Mitte 2010 einen rund um die Uhr erreichbaren Kinderbetreuungs-Notruf.

Neben diesen Aktivitäten ist aus Sicht von VW auch die politische und staatliche Unterstützung notwendig, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie voranzubringen. Dazu gehören vor allem die Betreuung in Kindertagesstätten und die Förderung von Ganztagsschulen.

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