VW

Volkswagen in den USA – Grün gedacht

Der Superbowl im Januar letzten Jahres hatte am Ende sogar drei Sieger. Auf dem Spielfeld behielten die vermeintlichen Außenseiter aus dem ländlichen Greenbay die Oberhand und in einem Werbespot für Volkswagen tapste ein kleiner, als Darth Vader verkleideter Junge durch sein Haus und in die Herzen der Amerikaner. Gemeinsam mit ihm wurde auch der beworbene Passat zum Star auf You Tube.

„Der Superbowl war für uns der Wendepunkt“, sagt Jonathan Browning, Chef der Volkswagen Group of America. „Die sechs Millionen für unsere beiden Spots haben sich gelohnt.“ In einer zweiten Einblendung wurde für den neuen Beetle geworben.

Dabei waren die Volkswagen-Manager ein ziemliches Risiko eingegangen, denn der Passat stand damals noch gar nicht bei den Händlern. „Normalerweise wirst du von den Händlern gelyncht, wenn Werbung für ein noch gar nicht erhältliches Modell gemacht wird“, erklärt Browning. Am Ende waren aber alle Beteiligten zufrieden. Browning erfreut sich bester Gesundheit, die Volkswagen-Gruppe erreichte 2011 in den USA das beste Ergebnis seit Jahren, und weil der Passat noch nicht lieferbar war, griffen die Kunden eben zum Jetta, der sich über 150.000 Mal verkaufte und zur wichtigsten Stütze der Modellpalette wurde. Insgesamt verkaufte die VW-Gruppe in den USA 2011 exakt 324.402 Modelle. „Zum ersten Mal seit 2003 schreiben wir einen kleinen Gewinn und das wollen wir auch in diesem Jahr erreichen. Als Ziel haben wir uns 500.000 Zulassungen vorgenommen“, zeigt sich Browning optimistisch.

Bis 2018 will Volkswagen den Absatz seiner Modelle auf 800.000 Verkäufe steigern und damit an jene erfolgreiche Zeiten anschließen, als Käfer und Co. in der Erfolgsspur rollten und 1970 auf den Rekordabsatz von knapp 600.000 verkauften Modellen kamen. Danach geriet die Marke allerdings ins Schleudern, die Zulassungen gingen kontinuierlich zurück, bis 1993 mit weniger als 50.000 der Tiefpunkt erreicht war.

Doch das ist Geschichte.

Heute gibt es für Volkswagen in den USA nur eine Richtung: nach oben. Einen wichtigen Anteil an dieser Entwicklung hat die im vergangenen Jahr in Chattanooga, Tennessee, eröffnete Fabrik, wo der US-Passat gebaut wird. In den ersten vier Monaten seit Eröffnung wurden knapp 22.800 Passat abgesetzt, der zudem vom Fachmagazin „Motortrend“ zum Auto des Jahres 2012 gewählt wurde. Die Fabrik mit einer Kapazität von aktuell 150.000 Einheiten ist auch ein Baustein in der VW-Umweltinitiative. Die Anlage wurde als erste Automobilfabrik weltweit vom U.S. Green Building Council (USGBC) mit der LEED-Platin-Zertifizierung [foto id=“398100″ size=“small“ position=“left“](Leadership in Energy and Environmental Design) ausgezeichnet. Mit der LEED-Zertifizierung werden seit dem Jahr 2000 Umweltleistungen beim Bau und Betrieb von Gebäuden eingestuft.

Bei der Modellpolitik versucht Volkswagen genauso wie andere deutsche Hersteller unverdrossen, den amerikanischen Kunden den Dieselantrieb schmackhaft zu machen. So liegt der Dieselanteil der Marke inzwischen bei rund 20 Prozent – beim Jetta sogar noch darüber. Allerdings sind die USA eher ein Hybridland, auch wenn der Marktanteil des umweltschonenden Antriebs tatsächlich bei gerade vier Prozent liegt. Der Diesel kommt auf zwei Prozent. Daher steht auf der Motorshow in Detroit auch der Jetta Hybrid im Mittelpunkt. Der 1,4.Liter-Turbomotor, der unter anderem auch den Tiguan antreibt, leistet 150 PS und wird von einem 20 PS starken Elektromotor unterstützt, sodass die Kombination nach der amerikanischen Messmethode einen Verbrauch von 4,2 bis 4,5 Liter auf 100 Kilometern erreicht. In den USA rollt das Modell im Herbst zu den Kunden – in Europa wird der Wagen Anfang kommenden Jahres starten.

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