VW Zukunft

Volkswagen in Las Vegas

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Zuerst Demut, dann Optimismus! Der vor einem Monat vom Posten des Entwicklungschefs bei BMW zu Volkswagen gewechselte 56-jährige Dr. Herbert Diess wagte in seiner neuen Rolle als Markenvorstand in Wolfsburg den Spagat. Und wirkte dabei glaubwürdig. Seine Eröffnungsrede zur diesjährigen CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas begann er mit wohl gesetzten Worten der Entschuldung. Volkswagen habe amerikanische Kunden sowie US-Behörden mit manipulierten Abgaswerten bei Diesel-Pkw hinters Licht geführt. Dafür bitte er um Verzeihung. Diess verspricht, die Nachrüstung der betroffenen US-Modelle so rasch wie möglich abzuschließen. Er hoffe, noch im laufenden Jahr.
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Volkswagens Blick in die Zukunft

Danach richtet der VW-Markenvorstand den Blick nach vorn in eine Zukunft, die man bisher eher Mercedes, Audi und BMW zutraut. Sein Ziel: Volkswagen zur treibenden Kraft im Bereich automobiler Konnektivität aufhübschen. Dass es dabei nicht um kosmetische, sondern substanzielle Anstrengungen geht, soll die in Las Vegas gezeigte Studie Volkswagen Budd-e untermauern, ein Elektromobil mit stilistischen Anleihen beim legendären VW Bulli. Zweifellos eine Reminiszenz an amerikanische Kunden, die den VW-Bus so geliebt haben wie seinerzeit den Käfer. Die strategische Bedeutung des Budd-e indes deutet auf den Versuch einer Neupositionierung der Marke Volkswagen hin. Aufmerksame Beobachter erkannten ein erstes Signal dahin gehend bereits im November 2015, als Konzernchef Matthias Müller den Software-Guru Johann Jungwirth von Apple abwarb und zum Leiter der VW-Digitalisierungsabteilung berief. Jungwirth, den alle respektvoll "JJ" nennen, hatte vor seinem einjährigen Gastspiel bei Apple für 10 Jahre das Mercedes-Benz Forschungs- und Entwicklungscenter im Silicon Valley als Präsident und CEO geleitet. Umgehend ließ JJ einen Zehnjahresplan entwickeln. Der Budd-e zeigt, wohin die Reise gehen soll.
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VW Budd-e

Die 4,60 Meter lange, 1,94 Meter breite und 1,84 Meter hohe Mini-Van-Studie mit seitlichen Schiebetüren ist das erste Fahrzeug auf Basis des eigens für die Elektromobilität entwickelten Baukastens MEB (Modularer Elektrifizierungsbaukasten). Er wird 2019 das erste Serienauto hervorbringen. Vielleicht im Outfit dieses Budd-e? Für eine theoretische Reichweite von 600 km schleppt der Neo-Bulli ein ultraflaches Lithium-Ionen-Paket im Unterboden mit, dessen Batteriezellen (und mithin Kapazität) Radstand-abhängig variieren. Die aktuell verbauten - mit einem Energiegehalt von 92,5 kWh - sollen in 2019 in nur 30 Minuten bis zu 80 Prozent ihrer Kapazität nachladen können. Wenn die Batterie-Entwickler halten, was VW-Entwicklungschef für Elektrik und Elektronik, Volkmar Tannenberger, heute verspricht. Zwei Elektromotoren an den beiden Achsen leisten zusammen 225 kW/306 PS, was für 180 km/h in der Spitze reicht und den Sprint auf 100 km/h in nur 6,9 Sekunden ermöglicht. Doch der Budd-e kann mehr als nur emissionsfrei fahren. Seine neue Fahrzeug-Architektur erlaubt neben einem hohen Maß an elektronischen Fahrer-Assistenzsystemen auch die umfassende Integration von Funktionen, die den Passagieren unterwegs den Zugriff auf die häusliche Wohnung erlauben. Theoretisch ist alles möglich, was IT-Freaks unter dem Begriff "Internet der Dinge" subsummieren. Etwa die Fernsteuerung von Heizung, Reinigungs-Robotern, des Herdes und Badewassers. Ja, auch die Vorratshaltung lässt sich von unterwegs checken: Stehen noch zwei Flaschen Bier im Kühlschrank? Ebenso hilfreich ist die intelligente Überwachung des Interieurs. Das Auto registriert, was die Passagiere mitbringen und schlägt Alarm, wenn beim Aussteigen etwas vergessen wird. Etwa so überlebenswichtige Utensilien wie Smartphone und Lippenstift. Auch dass die Funktionen bis hin zum Türenöffnen in drei Jahren nicht mehr über Tasten, Knöpfe oder Hebel bedient werden, lernen wir vom Budd-e. Die Gestensteuerung hat bis dahin Einzug im Automobil gehalten. Nicht durch einzelne Finger - ein Schelm, dem jetzt die Fantasie ausrutscht - , sondern durch solche der ganzen Hand. Neben einem üppigen Strauß futuristischer Merkmale zeigt der Budd-e vor allem eins: Volkswagen möchte Konnektivitäts-Themen für eine breite Kundenschicht erschwinglich gestalten. Dass die Wolfsburger mit ihrer neuen Strategie der Schwestermarke Audi zu nahe treten könnte, schließt man bei Volkswagen aus. Denn Audi besitzt die Entwicklungshoheit über einen MEB für große Fahrzeuge, während Volkswagen, wie der Name schon sagt, sich jetzt aufmacht, das Volk zu elektrifizieren.Keinesfalls nur nebenbei gibt Herbert Diess der Marke Volkswagen mit dem Auftritt in Las Vegas in Zeiten des angekratzten Markenimages eine zukunftsorientierte Perspektive - und hofft auf die Wirkung einer alten Weisheit: dass Optimismus die Schmach der Vergangenheit schlägt.

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