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VW
Der Volkswagen-Konzern will nach dem erfolgreichsten Jahr der Unternehmensgeschichte auch 2011 und in den folgenden Jahren auf einem nachhaltigen Wachstumskurs bleiben und seine Marktposition weiter ausbauen. „Mit neuen Modellen, umweltfreundlichen Technologien und unseren modularen Baukästen schaffen wir jetzt die besten Voraussetzungen für profitables Wachstum“, sagte Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Martin Winterkorn heute auf der Jahrespressekonferenz in Wolfsburg.
Während der weltweite Automobilabsatz um 11,4 Prozent auf 58,7 Millionen Fahrzeuge zunahm, steigerte der VW-Konzern die Auslieferungen an seine Kunden im vergangenen Jahr um 13,7 Prozent auf 7,2 Millionen Fahrzeuge. Damit wurde erstmals die Marke von sieben Millionen Fahrzeugen übertroffen. Der Umsatz des Unternehmens stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 20,6 Prozent auf 126,9 (Vorjahr: 105,2) Milliarden Euro. Vom Umsatzwachstum in Höhe von 21,7 Milliarden Euro entfielen rund 19,8 Milliarden Euro auf den Automobilbereich.
Das Operative Ergebnis stieg auf den Rekordwert von 7,1 Milliarden Euro, eine Verbesserung um 5,3 Milliarden Euro gegenüber 2009. Dabei waren Volumen- sowie Mix- und Preiseffekte die stärksten Treiber (4,6 Milliarden Euro). Hinzu kamen positive Wechselkurseffekte (1 Milliarde Euro) und gestiegene Ergebnisbeiträge von Scania (1,1 Milliarden Euro) sowie bei den Finanzdienstleistungen (0,3 Milliarden Euro). Daneben wirkten sich Einsparungen von 1,6 Milliarden Euro bei den Produktkosten positiv aus; ursprünglich war eine Senkung um 1 Milliarde Euro geplant. Belastet wurde das operative Ergebnis durch höhere Fixkosten in Höhe von 2,8 Milliarden Euro. Wesentlichen Einfluss hatten hier Anlaufkosten für neue Werke und Vorleistungen für neue Produkte.
Die Kapitalrendite stieg im vergangenen Jahr deutlich auf 13,5 (3,8) Prozent. Sie lag damit nicht nur über dem Niveau der guten Geschäftsjahre 2007 und 2008, sondern auch signifikant über dem eigenen Mindestverzinsungsanspruch von 9 Prozent. Im Bereich Finanzdienstleistungen stieg die Eigenkapitalrendite von 7,9 auf 12,9 Prozent.
Insgesamt legte das Ergebnis vor Steuern des Volkswagen Konzerns im vergangenen Jahr um 7,7 Milliarden Euro auf 9,0 Milliarden Euro zu. Nach Steuern steht mit 7,2 (0,9) Milliarden Euro ebenfalls ein Rekordwert in den Büchern.
Aus dem Jahresüberschuss der Volkswagen AG in Höhe von 1,5 (1,1) Milliarden Euro schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 3. Mai in Hamburg eine Erhöhung der Dividende je Stammaktie auf 2,20 (1,60) Euro und je Vorzugsaktie auf 2,26 (1,66) Euro vor.
Volkswagen investierte 2010 im Konzernbereich Automobile rund 5,7 Milliarden Euro, der Wert lag damit auf Vorjahresniveau. Bis 2015 sind Investitionen in Höhe von 53,5 Milliarden Euro geplant, hinzukommen noch 10,6 Milliarden in China.
Wachstumsmotor für den Autoabsatz war unverändert die Region Asien-Pazifik, und dort speziell der chinesische Markt. Mit fast 2 Millionen Fahrzeugen und einem Zuwachs um 37,4 Prozent konnte VW seine führende Position in China erneut ausbauen. Aber auch in zahlreichen anderen Märkten konnte der Konzern deutlich zulegen. Deutliche Zuwächse bei den Auslieferungszahlen gab es in Südamerika mit plus 9,9 Prozent auf 908 000 Fahrzeuge und in den USA mit einer Steigerung von 20,9 Prozent auf 360 000 Einheiten.
Im europäischen Geschäft stand in einem schwierigen Marktumfeld insgesamt ein leichtes Plus von 3,1 Prozent auf 3,6 Millionen Fahrzeuge zu Buche. In Deutschland hat der Volkswagen Konzern im vergangenen Jahr mit einer Millionen Fahrzeuge 16,7 Prozent weniger ausgeliefert als 2009. Damit lag das Unternehmen aber noch besser als der Gesamtmarkt, der wegen des Wegfalls der staatlichen Umweltprämie um 23,4 Prozent nachgab.
Der weltweite Marktanteil des Volkswagen Konzerns im Pkw-Geschäft stieg von 11,2 Prozent auf 11,4 Prozent.
Der Pkw-Absatz der Kernmarke entwickelte sich vor allem in Russland, China und den USA sehr dynamisch. Die Zahl der Auslieferungen stieg um fast 14 Prozent und übertraf damit erstmals die Marke von 4,5 Millionen Fahrzeugen. Das Operative Ergebnis der Marke im Pkw-Geschäft hat sich im vergangenen Jahr mit 2,2 Milliarden (Vorjahr: 561 Millionen) Euro nahezu vervierfacht.
Mit rund 1,1 Millionen Auslieferungen (+ 15 %) war 2010 auch für Audi (einschließlich Lamborghini) das verkaufsstärkste und profitabelste Jahr in der Geschichte des Unternehmens. Das Operative Ergebnis der Marke hat sich mit 3,3 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Für Škoda verlief das Geschäftsjahr 2010 ebenfalls sehr positiv. Vor allem auf den neuen Wachstumsmärkten China, Russland und Indien waren die tschechischen Modelle gefragt. Die Auslieferungen erreichten 763 000 Fahrzeuge (+ 15 %). Das ist der achte Rekordwert in Folge. Das Operative Ergebnis konnte Škoda im Vergleich zum Vorjahr auf 447 (203) Millionen Euro mehr als verdoppeln.
Für die Sorgenkind Seat ging es im vergangenen Jahr wieder leicht aufwärts. Die Auslieferungen zogen auf 340 000 Fahrzeuge (+ 0,8 %). Das Operative Ergebnis verbesserte sich um 28 Millionen auf minus 311 Millionen Euro. Positiv wirkten sich die guten Verkaufszahlen der neuen Modelle Leon und Altea aus. Nach wie vor leidet die spanische Marke unter dem Nachfragerückgang auf dem heimischen Pkw-Markt, auf dem das Unternehmen jedoch im vergangenen Jahr nach 31 Jahren die Marktführerschaft zurückerobern konnte.
Obwohl die Rahmenbedingungen im Luxussegment auch im Jahr 2010 schwierig blieben, konnte Bentley seine Auslieferungen um rund elf Prozent auf 5117 Fahrzeuge steigern. Aufgrund von Verschiebungen im Markt- und Produktmix sowie Vorleistungen für neue Produkte sank das Operative Ergebnis von Bentley um 51 Millionen auf minus 245 Millionen Euro.
Volkswagen Nutzfahrzeuge war im vergangenen Jahr wieder auf klarem Expansionskurs. Die Auslieferungen stiegen um über 20 Prozent auf 436 000 Fahrzeuge. Wachstumsmotor war vor allem Südamerika. Das Operative Ergebnis verringerte sich um 81 Millionen auf 232 Millionen Euro. Bereinigt um den im Vorjahreswert enthaltenen Ertrag aus dem Verkauf des brasilianischen Nutzfahrzeuggeschäfts an MAN in Höhe von rund 600 Millionen Euro fiel das Operative Ergebnis jedoch deutlich höher aus als 2009.
Scania konnte nach dem schwierigen Lkw-Jahr 2009 im Zuge der kräftigen Markterholung wieder deutlich zulegen. Die Auslieferungen erreichten mit 63 700 Fahrzeugen ein Plus von 46,7 Prozent. Das Operative Ergebnis hat sich mit 1,3 Milliarden Euro mehr als verfünffacht.
Die Volkswagen Finanzdienstleistungen erwirtschafteten ein Operatives Ergebnis von 932 (606) Millionen Euro Weltweit hat der Bereich 2,7 Millionen neue Finanzierungs-, Leasing- und Versicherungsverträge abgeschlossen, ein Plus von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im operativen Geschäft erwartet der Volkswagen Konzern für 2011 eine Fortsetzung der positiven Entwicklung des Vorjahres. In den ersten beiden Monaten sind die Auslieferungen mit weltweit rund 1,2 Millionen Fahrzeugen gegenüber Vorjahr bereits um 17,5 Prozent gestiegen. Damit ist der Konzern erneut stärker gewachsen als der Markt.
VW strebt im Rahmen seiner „Strategie 2018“ an, bis zum Jahr 2018 mehr als 10 Millionen Fahrzeuge jährlich zu verkaufen und eine Umsatzrendite vor Steuern von mehr als 8 Prozent zu erzielen. Dabei wird der Konzern bis 2018 weltweit auch mehr als 50.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Kernelemente der „Strategie 2018“ sind unter anderem eine gezielte Ausweitung des Marken- und Produktportfolios sowie eine weitere Stärkung der globalen Präsenz.
geschrieben von auto.de/(ampnet/jri) veröffentlicht am 10.03.2011 aktualisiert am 10.03.2011
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