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Volkswagen XL1 – Einen Flügelschlag vom 1-Liter-Auto entfernt

Katar erlebt in diesen Tagen gleich zwei ambitionierte Premieren: Am Vorabend der ersten Motor Show im Emirat (26. bis 29. Januar) enthüllte Volkswagen den Prototyp XL1. Der als Plug-In-Hybrid konzipierte Zweisitzer in Leichtbauweise soll mit einem Verbrauch von 0,9 l/100 km endgültig die 1-Liter-Marke knacken.

Nach dem Vorläufer von 2002 und dem L1 von 2009 rückt diese dritte Evolutionsstufe damit deutlich in Seriennähe. Avisiertes Ziel ist 2013, mit der Einschränkung möglicherweise mit einer Kleinserie an den Start zu gehen. Herzstück der Vision ist das Hybridsystem aus 2-Zylinder-TDI-Motor (35 kW/48 PS), E-Motor (20 kW/27 PS), 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Lithium-Ionen-Batterie. Damit soll der XLI bei einem Verbrauch knapp unter einem Liter nurmehr 24 g/km CO2 ausstoßen sowie eine Distanz von bis zu 35 Kilometern im reinen E-Betrieb bewältigen.

Auch formal hebt sich das Konzept XL1 deutlich von den Vorgängern ab. Bei der silbernen Flunder aus carbonfaserverstärktem Kunststoff, die im Qatar Science & Technology Park in Doha lautlos auf die Bühne surrte, sitzen die Passagiere nicht mehr wie noch beim L1 hintereinander, sondern wie gewohnt nebeneinander. Die spektakulärsten Elemente dürften aber die großzügig bemessenen Flügeltüren sein, von denen man nur hoffen kann, dass sie es bis zum Serienstart schaffen. Die kraftvollere, coupé-artige Silhouette ist vorne breit und verjüngt sich nach hinten, wobei die hinteren Räder voll verkleidet sind, um Verwirbelungen zu minimieren. Zur Optimierung der Aerodynamik – der Luftwiderstand soll 2,5-fach niedriger sein als beim Golf – wurde auf Außenspiegel komplett verzichtet. An ihrer Stelle kommen in den Flügeltüren des Prototyps kleine Kameras zum Einsatz, die den rückwärtigen Raum auf zwei Displays im Innenraum abbilden.[foto id=“340640″ size=“small“ position=“right“]

Dass nicht die großen Automessen von Genf oder Frankfurt als Ort für die Weltpremiere des 1-Liter-Autos von Volkswagen gewählt wurden, sondern das Emirat am Golf, liegt nicht nur daran, dass die Fürstenfamilie Anteilseigner bei VW und Porsche ist und demnächst eine Kapitalerhöhung ansteht für die man auch die Zustimmung des Emirs braucht. Es ist, wie VW-Chef Martin Winterkorn betonte, eine strategische Entscheidung für die Zukunft. Emirat und Konzern wollen bei innovativen Projekten noch enger kooperieren, zum Beispiel der Weiterentwicklung der Carbonfasertechnologie. Und so war Fürst al-Thani auch einer der ersten, der die Bühne betrat, um den Prototyp XL1 in Augenschein zu nehmen.

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