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Ein Volvo-Lkw hat auf einer normal befahrenen Autobahn zum ersten Mal einen so genannten Straßenzug angeführt. Dabei handelt es sich um einen Konvoi aus Lastwagen und Pkw, dessen Teilnehmer automatisch einem Führungsfahrzeug folgen. Die Testflotte legte nahe Barcelona an einem Tag 200 Kilometer zurück.
Beim von der EU geförderten SARTRE-Projekt (Safe Road Trains for the Environment) nutzen die nachfolgenden Fahrzeuge bestehende Fahrzeugsicherheitssysteme wie etwa Kameras und Radar, um sowohl den Führungs-Lkw als auch andere Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe zu überwachen. Hinzu kommt ein Datenaustausch per Funk, mit dessen Hilfe die Fahrzeuge im Verband den führenden Lkw „imitieren“, indem sie genauso beschleunigen, bremsen und lenken wie er. Bei dem aktuellen Versuch in Spanien folgten dem Führungs-Lkw drei Pkw von Volvo Pkw und ein weiterer Volvo-Lkw, wobei der Abstand zwischen den einzelnen Fahrzeugen bei einem Tempo von 85 km/h sechs Meter betrug.
Der Fahrer des Führungsfahrzeugs spielt beim SARTRE-Projekt eine Schlüsselrolle. In der Projektbeschreibung heißt es, dass der Fahrer des Führungs-Lkw ein Berufskraftfahrer sein muss, der eigens für diese Aufgabe geschult wurde. Was die Fahrer der nachfolgenden Fahrzeuge anbelangt, besteht das Ziel darin, ihnen mehr Entspannung zu ermöglichen, da sie fortlaufend unterstützt werden und sogar das Lenkrad loslassen können. Für den professionellen Fahrer des Führungsfahrzeugs ist es allerdings eine große Verantwortung, an der Spitze eines Fahrzeugverbands zu stehen. Und deshalb wird er von mehreren Sicherheitssystemen wie dem Spurhalteassistenten, dem Fahrerwarnsystem und der Alkoholsperre von Volvo Trucks unterstützt.
Die Versuche verfolgen auch Umweltziele. Die ökologischen Auswirkungen eines Straßenzugs sind geringer als die des heute üblichen Verkehrssystems, da die nachfolgenden Fahrzeuge in dichtem Abstand zueinander fahren und so vom geringeren Luftwiderstand profitieren. Außerdem ermöglicht ein verbesserter Verkehrsfluss eine effizientere Auslastung der vorhandenen Straßenkapazitäten.
Das dreijährige SARTRE-Projekt läuft seit 2009. Insgesamt haben die an dem Projekt beteiligten Fahrzeuge rund 10 000 Kilometer absolviert. Nach dem in Spanien erfolgten Versuch auf öffentlichen Straßen geht das Projekt nun in eine neue Phase, deren Schwerpunkt auf der Analyse des Kraftstoffverbrauchs liegt.
An den Versuchen sind sieben europäische Partner beteiligt sind, zu denen neben Volvo unter anderem auch das Institut für Kraftfahrwesen Aachen (IKA) gehört.
geschrieben von auto.de/(ampnet/jri) veröffentlicht am 19.06.2012 aktualisiert am 19.06.2012
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