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Volvo
Aus Anlass der Vorstellung des V40 bei der Händlerorganisation inszenierte Volvo in Deutschland eine große Geburtstagparty für die Marke. Mit Volvo ist auch die Geburtstunde der eigenständigen schwedischen Autoindustrie verknüpft. Sie schlug 1915. Die 1907 gegründete Firma „Svenska Kullagerfabriken“ (SKF), ein Spezialist für Kugel- und Wälzlager, richtete unter dem Namen „Volvo“ eine neue Abteilung ein, mit der Aufgabe, Versuchsautos zu bauen, um die SKF-Wälzlager zu testen. „Volvo“ ist lateinisch und heißt übersetzt: „Ich rolle“. 1926 gründeten der SKF-Verkaufschef Assar Gabrielsson und der Ingenieur und Industrielle Erik Gustav Larson Volvo als selbstständiges Unternehmen, das sich künftig dem Bau von Autos widmen sollte.
Bereits ein Jahr später stellte der junge Autohersteller sein erstes Produkt vor. Genau am 14. April 1927, um 10 Uhr. Der präzise Termin ist deshalb bekannt, weil die Premiere des ersten Volvos, der aus der Werkhalle auf der Halbinsel Hisingen nahe Göteborg fahren sollte, beinahe ins Wasser gefallen wäre. Das Auto ließ sich bis kurz vor dem ersten öffentlichen Auftritt nur rückwärts fahren, weil ein erst spät eingetroffenes Teil aus Stockholm in der Nacht zuvor falsch eingebaut worden war. Der [foto id=“427322″ size=“small“ position=“left“]“Volvo ÖV4″ – „ÖV4“ stand für „Öppen Vagn 4 cylindrar“ – war ein offener Viersitzer mit einem Chassis aus Holz und einem 28 PS starken Vierzylindermotor.
Die ersten Schritte im schwedischen Autobau verliefen zögerlich. Zwischen 1927 und 1929 entstanden nur 996 Einheiten vom „Öppen Vagn 4 cylindrar“. Das Auto wies einige Mängel auf: Da war einmal die fehlende Anpassung an die spezifischen Härten des langen skandinavischen Winters in der Gestalt eines Cabriolets; und auch die allzu leichte Entzündbarkeit des Fahrzeugs schmälerten die Erfolgsaussichten, denn die Entwickler hatten den Benzintank zu nahe am Motor angeordnet; in Verbindung mit dem Holzchassis des Ur-Volvos eine besonders unglückliche technische Lösung.
Auch nach dem Krieg entwickelte sich der Pkw-Bau bei Volvo nicht allzu dynamisch. Mit ihren Nutzfahrzeugen und Omnibussen waren die Skandinavier weitaus erfolgreicher. Bis 1958 legte Volvo bei den Personenwagen zehn verschiedene Modellreihen auf, von denen keins öfters als 6 200mal gebaut wurde.
Der Durchbruch für die Schweden kam 1958 mit dem „PV444“, der Weiterentwicklung des sogenannten „Buckelvolvo“ von 1944 und dem P120 „Amazon“ ab 1956. Der „Amazon“ von 1959 revolutionierte die passive Sicherheit im Automobilbau mit der weltweiten ersten Einführung eines Dreipunktsicherheitsgurts. Diese Innovation überstrahlte die Vorreiterrolle des „PV444“, der 1944 als erster Pkw über eine Sicherheitszelle und eine Frontscheibe aus Verbundglas verfügte.
Der Volvo 144 demokratisierte 1966 das Zweikreis-Bremssystem mit vier Scheibenbremsen in die Großserie. Eine Bremstechnik, die bis dahin hochkarätigen Sportwagen vorbehalten war. Die Studie VSEC („Volvo Experimental Safety Car) [foto id=“427323″ size=“small“ position=“right“]stellte bereits 1972 Antiblockiersystem, Airbag und Teleskopstoßstangen vor. Mit er Einführung des geregelten Dreiwegekats 1980 konnte sich Volvo auch bei Umwelttechniken in der ersten Reihe platzieren.
In puncto Design ging Volvo stets eigene Wege und bewahrte sich mit unverwechselbaren Formen seine Identität und schreckte auch nicht vor Polarisierung zurück. Die gerne ein wenig eigenwillig gezeichneten Limousinen und Kombis aus Schweden sprachen stets ein gutbürgerliches Klientel an, sodass Volvo in der Mittelklasse eher mit BMW und Audi in Wettbewerb trat als mit Opel oder Volkswagen. Die Begriffe wie „Sportlichkeit“ und „Volvo“ ließen sich dabei ebenso wenig in einen Zusammenhang bringen wie „bemannte Raumfahrt“ und „Somalia“. 1999 hielt Ford es für eine gute Idee, 6,45 Milliarden US-Dollar in den Kauf der Schweden zu investieren, um sie mit einer Gruppe von anderen Premium-Herstellern, zu der auch Jaguar, Land Rover und Aston Martin gehörten, zur PAG (Premier Automotive Group) zusammenzuschmieden.
Die Finanzkrise ab 2008 steuerte nicht nur Volvo in Turbulenzen. Finanzielle Probleme zwangen Ford, sich vom gesamten PAG-Konglomerat zu trennen. Am 28. März 2010 übernahm der chinesische Hersteller „Geely“ für 1,3 Milliarden Euro die „Volvo Car Corperation“. Bislang scheint sich dieses Geschäft für Volvo nicht negativ auszuwirken, denn die chinesischen Eigner gewähren den Schweden freie Hand und ausreichende Mittel für umfangreiche Neuentwicklungen in neue Antriebe und Modelle, wie zum Beispiel dem V40, der im September auf den deutschen Markt kommt.
geschrieben von auto.de/(tl/mid) veröffentlicht am 16.07.2012 aktualisiert am 16.07.2012
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