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Volvo
Bei Design, Verarbeitung und Technik kann der Volvo S60 gegenüber seinen deutschen Premium-Konkurrenten durchaus mithalten. In Sachen Diesel-Power hat der Schwede zumindest beim Quartettspiel und am Stammtisch aber Probleme: Die PS-Skala endet aktuell bei 158 kW/215 PS und damit deutlich unterhalb der Werte von Audi A4, Mercedes C-Klasse und BMW 3er. Zur Nachbesserung hat Volvo den Tuner Polestar bestellt, der dem S60 D5 per Chiptuning zu immerhin 230 PS verhilft.
Mit dem Software-Update rückt der Fünfzylinder-Selbstzünder der Mittelklasselimousine zumindest auf Schlagdistanz an die Sechszylinder-Triebwerke der Konkurrenz heran (den aktuellen Mittelklasse-Bestwert hält der Mercedes C250 CDI mit 265 PS). Auch das Drehmoment steigt von 420 Nm auf 470 Nm. Der Preis für die beim Volvo-Händler durchgeführte Aufrüstung [foto id=“426954″ size=“small“ position=“left“]beträgt 1.200 Euro. Die Herstellergarantie bleibt dabei erhalten. Dieses Tuning ist auch für andere Volvo-Modelle und -Motoren möglich; selbst bei einigen älteren Fahrzeugen kann die Leistungssteigerung nachgerüstet werden.
Doch lohnt sich die Diesel-Top-Version? Äußerlich betrachtet kaum. Denn dokumentiert wird das Motor-Upgrade lediglich durch eine kleine blaue Polestar-Plakette am Heck. Nur Kennern dürfte sie überhaupt auffallen. Wer zusätzlich dezenten sportlichen Schick wünscht, kann das optionale R-Design-Paket mit Tieferlegung, Heckspoilerlippe und matt verchromten Außenspiegeln wählen (4.600 Euro). Die Anbauteile sind aber für alle Motorisierungen zu haben, so dass die Polestar-Version auch dann nicht mit äußerlicher Exklusivität glänzen kann. Aber Volvo ist ja sowieso nicht die klassische Marke für Leute, die unbedingt auf dicke Hose machen wollen.
Die wahren Werte liegen beim Polestar-S60 innen: 15 PS Mehrleistung sind zwar nicht die Welt, die 50 Nm mehr Drehmoment aber durchaus spürbar. Das Plus an Durchzugskraft sorgt vor allem bei kurzen Zwischensprints und beim Überholen für einen Zusatzschuss Souveränität. In Erscheinung tritt es aber erst bei rund 2.000 Touren; vorher entspricht der Drehmomentverlauf [foto id=“426955″ size=“small“ position=“right“]dem des Standardmodells. Und so zeigt auch der Polstar-Volvo zumindest in Verbindung mit dem manuellen Sechsganggetriebe eine leichte Anfahrschwäche.
Beim Normverbrauch von 4,5 Litern ändert sich durch den Eingriff in die Motorsteuerung nichts. Erreichbar ist er aber – so wie bereits in der nicht-getunten Version – kaum. In der Praxis werden eher sechs bis sieben Liter durch die Einspritzdüsen der fünf Zylinder gepresst. Angesichts der guten Fahrleistungen – 7,2 Sekunden von null auf 100 km/h, 230 km/h Höchstgeschwindigkeit – ist das zwar kein Top-Wert, aber durchaus noch im Rahmen. Auch dank der serienmäßigen Start-Stopp-Automatik. Ebenfalls unverändert bleibt der Klang des Fünfzylinders, der zwar akustisch präsenter ist als die meisten Sechszylinder, aber mit kernigem Charakter überzeugt.
Überzeugen kann unter dem Strich auch das Tuning. Rund 1.200 Euro Aufpreis (plus Montage und TÜV) sind bei einem Auto, das mindestens 34.800 Euro kostet, nicht die Welt. Im Gegenzug könnte man etwa an der gleich teuren Standheizung sparen. Und der Effekt des Chip-Tunings ist nicht nur im Winter, sondern zu jeder Jahreszeit spürbar. Da zudem die Herstellergarantie unbeeinflusst bleibt, kann man mit dem Eingriff wenig falsch machen.
Technische Daten – Volvo S60 D5 Polestar |
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Viertürige, fünfsitzige Limousine der Mittelklasse | |
Länge/Breite/Höhe: | 4.630 mm/1.870 mm/1.480 mm |
Radstand: | 2.770 mm |
Kofferraumvolumen: | 388 Liter |
Motor: | Fünf-Zylinder-Turbodiesel |
Hubraum: | 2,4-Liter |
Leistung: | 177 kW/240 PS |
max. Drehmoment: | 470 Nm bei 1.750 bis 2.250 U/min |
0-100 km/h: | 7,2 s |
Vmax: | 230 km/h |
Normverbrauch: | 4,5 Liter Diesel |
CO2-Ausstoß: | 119 g/km |
Effizienzklasse: | A |
Testverbrauch: | 6,5 Liter Diesel |
Preis: |
ab 34.800 Euro plus 1.200 Euro für das Chip-Tuning |
Kurzcharakteristik – Volvo S60 D5 Polestar | |
Alternative zu: | Audi A4 3.0 TDI Quattro, BMW 330d, Mercedes C350 CDI |
Sieht gut aus: | sieht aus wie jeder andere Volvo S60 |
Passt zu: | Quartettspielern, Stammtischplauderern und Vielfahrern, die häufig überholen wollen |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 12.07.2012 aktualisiert am 12.07.2012
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Viele Infos. Danke dafür. Der Artikel wird meine Kaufentscheidung beeinflussen….
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Gast auto.de
August 10, 2012 um 1:32 pm UhrSoweit ein Fahrzeug schon deutlich über 200 km/h in der Spitzengeschwindigkeit liegt, dürfte diese in der Praxis nur eine marginale Bedeutung haben. Gleiches gilt für Fahrzeuge mit mehr als 200 PS und Beschleunigungswerten von unter 8 sec. (0 – 100 km/h). Viel bedeutsamer sind dann für die Praxis der Drehmomentverlauf. Natürlich, wer für sein Ego Beschleunigungswerte von unter 5 sec, 300 km/h und 400 PS benötigt und dafür dann sonntags in der Früh die nahezu autoleere A46 mehrmals hin und her fährt um gefahrlos die Leistung seines Fahrzeuges zu püren, wird das anders sehen.