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Aus deutscher Sicht ist die Autowelt klar gegliedert. Der Golf ist das meistverkaufte Auto und zwar seit Jahren und ziemlich unangefochten. Der hiesige Markt mit seinen rund 3 Millionen Einheiten ist der größte Europas und gilt vor allem für Importeure als schwierig, weil nicht nur der Erfinder des Automobils in Deutschland seine Heimat hat, sondern die wesentlichen Premiummarken und große Massenhersteller wie VW von hier stammen.
Andererseits ist Deutschland als Automarkt auf dem absteigenden Ast wie Japan und die USA auch. Die drei Heimatländer der größten Hersteller gelten als reife Märkte. Hier gibt es nur begrenzte Wachstumsmöglichkeiten. Anders sieht die Situation in den sogenannten Bric-Staaten aus. Brasilien, Russland Indien und China sind für die Autobauer der Welt die Märkte mit dem größten Potential.
Die Autowelt denkt global, die Märkte bleiben aber regional höchst unterschiedlich, wie ein Blick auf die Bestenliste des vergangenen Jahres zeigt. Der Golf der USA, dem mit rund 12 Millionen Einheiten immer noch knapp größten Markt der Welt, ist der Ford Pickup der F-Serie. Auf Platz zwei liegt mit dem Chevrolet Silverado ebenfalls ein Pickup. Die praktischen Lastesel dominieren vor allem im breiten Mittelteil der USA, während an Ost und Westküste durchaus eher normale Pkw gehandelt werden. Unter denen liegt der Toyota Camry auf Platz eins, was im Gesamtranking einen dritten Platz ergibt. Die Top 5 werden von Honda Accord und Civic komplettiert.
Interessant ist, dass die Amerikaner eine extra Zählung für Premium-Modelle durchführen. Zu den sogenannten Luxury-Modellen zählt ein 1er BMW ebenso wie eine Mercedes S-Klasse oder ein Lexus LS. In diesem Segment, das immerhin rund 867.000 Einheiten zählt, dominieren deutsche Marken mit einem Anteil von 47,1 Prozent. Seit nunmehr sieben Jahren legen BMW, Mercedes und Co. hier beständig zu. Bestseller unter den Luxuries nach amerikanischer Sortierung ist der 3er BMW vor der Mercedes E- und C-Klasse. Dann folgt die G-Baureihe von Infiniti und der hierzulande nicht erhältliche Lexus ES 350.
Auf dem Sprung die USA als Leitmarkt der automobilen Welt abzulösen ist China. Die dortigen Top 5 dürften außerhalb des Reichs der Mitte allerdings weitgehend unbekannt sein. Hinter dem Bestseller Wuling Zhiguang versteckt sich jedenfalls ein Minivan. Die chinesische Ausführung des Hyundai Elantra ist das zweitmeistverkaufte chinesische Modell und am ehesten auch in Europa bekannt. Fahrzeuge wie der Van Chana Starlight oder den BYD F3, eine klassische [foto id=“344771″ size=“small“ position=“left“]Limousine, sind rein chinesische Produkte. Der Buick Shanghai Excelle wiederum ist eine Limousine von GM, die nur für China gebaut wird.
Mit gut vier Millionen Einheiten ist Japan noch immer der drittgrößte Automarkt der Welt. Aber die japanische Gesellschaft ist im Schnitt noch älter als die deutsche, es fehlt der Nachwuchs und es fehlen Anreize für junge Fahrer, in dichtbesiedelten urbanen Räumen überhaupt ein Auto zu nutzen. Japans Bestseller des Jahres 2010 war der Toyota Prius, was nicht zuletzt daran liegt, dass Toyota in Japan einen Marktanteil von etwa 40 Prozent hat. Beleg für die Enge in japanischen Städten sind die weiteren Platzierungen. Mit Suzuki Wagon R, Daihatso Tonto und Daihatsu Move sind gleich drei Micro-Vans, die auf möglichst geringe Verkehrsfläche setzen, unter dem ersten fünf. Der Honda Fit, hierzulande als Jazz bekannt, komplettiert die Rangfolge mit Position vier.
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Ähnliche Fahrzeuge dominieren auch den aufstrebenden indischen Markt. Mit rund 2,3 Millionen Einheiten hängt der Subkontinent noch ein wenig hinterher, aber Zuwachsraten von knapp 25 Prozent alleine im Januar zeugen von der Dynamik der Inder beim Ausbau der Mobilität mit dem Auto. Die dortigen Bestseller Maruti Alto und Maruti Swift kennt man hierzulande als Produkte von Suzuki. Auch der Maruti Wagon R stammt ursprünglich von der japanischen Marke. Zwischen die Suzuki-Ableger hat sich der Hyundai i10 auf Platz drei geschoben. Die fünf meistverkauften Autos komplettiert der Tata Ace, ein kleiner Laster, den es auch als Van gibt.
Mit 14 Prozent Wachstum im Januar ist der brasilianische Markt fast so dynamisch wie der indische, mit 2,8 Millionen Einheiten aber schon ein bisschen größer. In Latein-Amerikaner denkt man, was Autos angeht, eher europäisch. Aber auch hier dominieren Kleinwagen. Bestseller ist der VW Gol, eine Mischung aus Polo und Golf sowie allerlei Konzernbauteilen. Ihm folgt der Fiat Uno. Den dritten Platz nimmt der Opel Corsa ein, allerdings wird er in Brasilien unter [foto id=“344773″ size=“small“ position=“left“]dem Label Chevrolet verkauft. Fiat ist in den Top fünf gleich zweimal vertreten. Das Kompaktmodell Palio liegt auf Platz vier der beliebtesten Autos Brasiliens. Wie die Italiener ist auch VW doppelt in unserem Spitzenquintett vorhanden. Der auch in Deutschland bekannt Fox komplettiert die Riege der Bestseller.
Zwei Marken zweimal unter den meistverkauften, soviel Vielfalt gibt es in Russland nicht. Die ersten vier Plätze sind vom einheimischen Hersteller Lada mit den Modellen 2101, Priora, Kalina und Samara besetzt. Als westliches Produkt darf der Ford Focus die Spitzengruppe komplettieren. Russlands Automarkt hat zu Beginn dieses Jahres die höchsten Zuwachsraten. Ein Plus von knapp 72 Prozent verbuchten die Zulassungsstatistiken. Allerdings schwächelte der Markt krisenbedingt im vergangenen Jahr und liegt mit insgesamt 1,6 Millionen Einheiten auch ein gutes Stück hinter den übrigen Märkten der BRIC-Staaten.
Die Dynamik des Wachstums scheint eine Prognose des Essener Forschungsinstitutes Polk zu bestätigen. Demnach werden die BRIC-Staaten Deutschland im Jahr 2015 eingeholt haben – zumindest was die Größe des Automarktes angeht.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 18.02.2011 aktualisiert am 18.02.2011
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