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Vielen Autofahrern ist im Laufe ihrer langen Asphaltkarriere bestimmt schon einmal ein Licht aufgegangen. Wobei hiermit weniger eine zündende Idee, als vielmehr ein oftmals verbrecherisch anmutendes Blitzerfoto gemeint ist. Wer kennt es nicht? Termindruck, Lust am schnellen Fahren, rasante Überholmanöver, Verwechselung von Gas- und Bremspedal – und schon tappt man in die allgegenwärtigen Radarfallen.
Diese Woche wurde jedoch eine Studie der Verkehr-Unfall-Technik-Sachverständigengesellschaft, kurz VUT, veröffentlicht, die Temposünden in ein ganz anderes Licht stellt. Gemäß der Studie seien die große Mehrheit – bis zu 80 Prozent – der wegen überhöhter Geschwindigkeit eingeleiteten Bußgeldverfahren technisch oder formal mangelhaft. [foto id=“66230″ size=“small“ position=“left“] Die VUT kontrollierte 1810 Temposünder-Vorgänge und kam zu dem frappierenden Ergebnis: lediglich 15 Prozent der untersuchten Fälle sind fehlerfrei. Anhand solcher Ergebnisse sinkt die Gläubigkeit in die Unfehlbarkeit der Messapparaturen.
Jetzt könnte man natürlich als vermeintlich überführter Raser der Idee verfallen, alte Bußgeldverfahren nochmals aufzurollen. Leider hat man da aber eher schlechte Karten: ist das Bußgeldverfahren rechtskräftig, so befindet man sich in einer Einbahnstraße und es gibt kein Zurück mehr. Also verfährt man als überführter Hobby-Schumi besser nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Denn schließlich könne man den Ordnungsämtern folgendes Credo unterstellen: Ist der Ruf erst einmal ruiniert, blitzt es sich ganz ungeniert.
geschrieben von Juliane Beier veröffentlicht am 23.03.2009 aktualisiert am 23.03.2009
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