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Lamborghini
Während die meisten Beobachter auf dem Pariser Autosalon das Nachfolgemodell des Spitzenmodells Murciélago erwarteten, rollt Lamborghini eine Studie ins Rampenlicht. Eine extreme Studie. Während die meisten Beobachter auf dem Pariser Autosalon das Nachfolgemodell des Spitzenmodells Murciélago erwarteten, rollt Lamborghini eine Studie ins Rampenlicht. Dabei handelt es sich weder um den neuen Murciélago – noch um einen Ausblick auf den Nachfolger des kleineren Gallardo.
Dabei ist der Sesto Elemento – so heißt das Konzept – ebenfalls ein Mittelmotorsportwagen, allerdings einer, der mit seinem kurzen hinteren Überhang besonders kompakt wirkt. Die Formensprache ist noch extremer als die der Serienmodelle und des limitierten Reventón. Geprägt wird die Studie durch eckige Linien, Spoiler und Lufteinlässe, die immer wieder ein Dreiecksmotiv spielen. Unter der obersten Schicht ist der Sesto [foto id=“323416″ size=“small“ position=“right“]Elemento rot lackiert; es gibt einen Renntankverschluss, das Heck ist fast komplett offen und gibt den Blick auf das Getriebe frei, und der Auspuff endet oberhalb der Rückleuchten.
Die Falze auf der vorderen Haube ziehen sich über das Dach bis zum Heck; der Heckdeckel wird von zwei sechseckigen Lufteinlässen und jeweils fünf Öffnungen links und rechts geziert, die auf einen Zehnzylinder-Längsmotor hindeuten. Die hexagonalen Formen verweisen auf Entwürfe des früheren Lamborghini-Designers Marcello Gandini. Der Sesto Elemento ist so extrem, dass er – so Markeninsider – nicht unbedingt als Hinweis auf künftige Serienmodelle verstanden werden sollte. Vielmehr bricht das Modell bewusst aus der reduzierten, architektonischen Formensprache der aktuellen Palette aus.
Eines der auffälligsten Elemente ist die offensichtliche Kohlefaserstruktur der Karosserie – der Werkstoff gilt als „sechstes Element“. Damit kommt die Studie auf ein Leergewicht von unglaublichen 999 Kilogramm – ungefähr ein Drittel weniger als der bereits stark gewichtsoptimierte Gallardo Superleggera. Im Zusammenspiel mit einem 5,2-Liter-V10 mit 420 kW/570 PS ergibt das geradezu explosive Fahrleistungen. Der Spurt von 0 auf 100 km/h wird in 2,5 Sekunden erledigt, die Spitze liegt „über 300 km/h“, wie Lamborghini recht bescheiden mitteilt. Allerdings gibt es keine manuelle Handschaltung: Der Prototyp ist mit dem [foto id=“323417″ size=“small“ position=“left“][foto id=“323418″ size=“small“ position=“left“]automatisierten e-Gear-Getriebe ausgerüstet. Dafür ist Allradantrieb an Bord.
Das extrem niedrige Gewicht ließ sich nicht nur durch die Substitution von Karosserieteilen erreichen. Vielmehr wurde die gesamte Struktur entsprechend konstruiert. Es gibt ein zentrales Kohlefaser-Monocoque; der vordere Rahmen, die Crashboxen und die Räder sind ebenfalls aus Kohlefaser-Verbundstoff gefertigt. Andere Bauteile wurden einfach weggelassen. So ist vom Cockpit praktisch nur noch die Struktur zu sehen, und die Sitzschalen sind ins Monocoque geklebt.
In Zukunft spielt Kohlefaser eine große Rolle bei den Italienern. Damit will man nicht nur BMW den Rang ablaufen, sondern sich auch im VW-Konzern, zu dem Lamborghini als Marke gehört, erstmals mit echter Technik-Führerschaft profilieren. Dazu hat sich Lamborghini im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit der University of Washington in Seattle zusammengetan. Auch der Flugzeugbauer Boeing ist mit an Bord.
Der Sesto Elemento ist zwar nicht der nächste Murciélago – aber die Erwartungen an diesen kommenden Seriensportwagen sind jetzt nochmals gestiegen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 30.09.2010 aktualisiert am 30.09.2010
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