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Nach der als beschlossene Sache geltenden Liberalisierung des Fernbusmarktes, die Ende Mai zur Abstimmung im Bundestag kommt, strebt die Deutsche Bahn nach Aussage von Bahn-Vorstand Ulrich Homburg die Marktführerschaft im Fernbus-Verkehr an. Er strebe einen Marktanteil von über 50 Prozent an, der Umsatz solle mittelfristig im dreistelligen Bereich liegen, so Homburg gegenüber der „Financial Times Deutschland“ (FTD).
Bereits jetzt ist die Bahn mit Tochterunternehmen wie „Berlin Linien Bus“ oder „Bex“ auf bestimmten Strecken im Geschäft. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Bahn ab Ende des Jahres nicht mehr das Monopol auf innerdeutsche Fernreisen haben soll. Experten rechnen dann mit einem explosionsartigen Aufkommen von Billigbus-Anbietern auf Überlandstrecken.
Der Preis für die Reise mit dem Fernbus ist fast unschlagbar günstig. Auf der Strecke Berlin-Hamburg etwa lassen sich bis zu 45 Euro sparen. Nur die Reisezeit ist deutlich länger als mit der Bahn. Experten rechnen damit, dass die Bahn auf manchen Strecken durch die neue Billigkonkurrenz bis zu 20 Prozent der Fahrgäste an den Bus verlieren könnte.
Insofern ist es betriebwirtschaftlich nur folgerichtig, wenn der Bahn-Vorstand zwischen den Zeilen jetzt mit einer Ausdünnung des Schnellzugnetzes „droht“: „Wenn etwa Strecken dann nur noch unwirtschaftlich betrieben werden können, werden wir möglicherweise handeln müssen“, so Homburg. Zum zur Disposition stehenden, sogenannten „Randnetz“ zählen ICE-Bahnhöfe, die nicht auf der lukrativen Nord-Süd-Achse Hamburg-Frankfurt-München oder zwischen Berlin und der Rhein-Ruhr-Region liegen. „Jeder Euro Umsatz, den wir hier an den Fernbus verlieren, kostet auch schon fast einen Euro operativen Gewinn“, sagt der Bahn-Manager in dem Interview. „Es kann zu einer Ausdünnung des ICE-Netzes führen, muss es aber nicht“. Nach FTD-Informationen stehen Städte wie Leipzig, Erfurt oder Flensburg möglicherweise auf der ICE-Streichliste.
geschrieben von auto.de/(mah/mid) veröffentlicht am 27.04.2011 aktualisiert am 27.04.2011
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