Mercedes-Benz

Vorgezogene Premiere – Der SLK und andere Pannen im Netz

Während sich die Welt über die Wikileaks-Berichte aus den amerikanischen Botschaften wundert, feiert die Autobranche ihre eigene kleinen Erlebnisse aus der Serie Pleiten, Pech und Pannen im Internet. Jüngstes Beispiel: die vorgezogene Premiere des Mercedes-Benz SLK auf dem Videoportal Youtube. Anders als von den Stuttgartern geplant, gibt es den kleinen Roadster nicht etwa erstmals auf einer schön inszenierten Premierenfeier zu sehen, sondern in einem Film von immerhin acht Minuten Länge in erstaunlich guter Qualität.

In einer durchtechnisierten Welt, vor allem in einer vernetzten Welt, könnte man meinen, dass ein Konzern Pannen dieser Art vermeiden kann – oder sie gar wissentlich durchführt, um ein bisschen zusätzliche Promotion für das neue Modell zu erhalten. Gerade Mercedes ist diesbezüglich immer verdächtig, spielen die Schwaben doch gerne auf der [foto id=“334446″ size=“small“ position=“left“]Klaviatur der Filmpremieren. Klassisches Beispiel ist die vermeintliche Entdeckung der E-Klasse bei Filmaufnahmen zu „Men in Black“. Die schwarze Limousine sollte die Alienjäger auch automobil in die Neuzeit befördern – während der Dreharbeiten in New York gelangten Bilder in bester Qualität an die Medien. Dass diese Panne keine war, wurde von Mercedes nie glaubhaft dementiert. Ähnliche Missgeschicke bei Audi oder BMW fielen seitdem unter den Generalverdacht der gezielten Veröffentlichung, um mehr PR für das neue Produkt zu erhalten. Ob tatsächlich Absicht dahintersteckt oder nur ein Fehler geschickt kaschiert werden sollte, ist im Nachhinein schwer zu sagen. Angesichts des Aufwandes, den die Autoindustrie betreibt, um ein Fahrzeug weltweit punktgenau im Markt zu lancieren, scheinen verfrühte Veröffentlichungen ein gefährliches Spiel zu sein. Schließlich gibt es in der Regel noch einen veritablen Bestand des abzulösenden Modells, der bei verfrühtem Bekanntwerden zu vieler Details eines Nachfolgers schnell im Preis verfällt. [foto id=“334447″ size=“small“ position=“right“]

Das Medium Film

Anders ist es bei Fahrzeugen, die keinen Vorgänger haben. Hier darf gerne und zeitig berichtet werden, und die Maschinerie der PR nutzt für ein solches Modell auch gerne das Medium Film, um weltweit möglichst früh Aufmerksamkeit zu erregen. So fuhr die erste Generation der M-Klasse medienwirksam im Streifen Jurassic Park herum und erhielt damit eine Menge zusätzliche Beachtung. Für den kleinen Bruder der M-Klasse, den GLK, war der Dschungel [foto id=“334448″ size=“small“ position=“left“][foto id=“334449″ size=“small“ position=“left“]mit Urzeitechsen zu gefährlich. Sein Premierenrevier wurde New York, seine Echsen und Raubtiere waren die Damen von Sex and the City. In beiden Fällen hat Mercedes das Medium Film genutzt, um das Auto passend zu platzieren.

Im Fall SLK

Beim SLK liegt der Fall anders, wie das Unternehmen nun beteuert. Der Roadster leidet unter den Nachteilen der Globalisierung: Während es früher kein Problem war, ein Auto erst in einem Markt und später in den anderen Regionen der Welt vorzustellen, muss in Zeiten des Internets alles möglichst zeitgleich passieren. Für die Autoindustrie heißt das: Werbefilme, Kundeninformationen, Pressematerialien und ähnliche Kommunikationsmittel müssen zeitgleich in vielen Sprachen bereitstehen. Dadurch erhöht sich die Zahl der Dienstleister, die an einem Projekt arbeiten. Beim SLK hat es ein Mitarbeiter eines französischen Übersetzungsbüro für eine gute Idee gehalten, das ihm zur Arbeit vorliegende Video auf Youtube zu veröffentlichen. Bis Mercedes von dem Vorfall informiert wurde, hatten bereits 3.000 Nutzer den Film gesehen. Die prompt erfolgte Löschung durch Youtube führte zu einem ebenso schnellen Wiedereinstellen durch anonyme Nutzer. Was einmal im Netz ist, verschwindet schließlich nicht wieder. Daraus entstehen dann wieder schöne Diskussionen in den Automobilblogs der Welt, die auch die Medien immer wieder gerne aufgreifen. So gesehen, könnte man nun doch beinahe Absicht vermuten.

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