Audi

Vorstellung Audi A4/S4 Cabriolet: Im Zeichen der Perfektion

Der offene Audi zählt zu den Kompromisslosen unter den Offenen. Ein Knopfdruck und in exakt 21 Sekunden lacht der Himmel über dem bayrischen Volant. Kein Überrollbügel steht zwischen Kopf und Himmel, grenzenlose Kopffreiheit pur: Himmel und Sonne und Wind und sonst nichts. Öffnen und Schließen funktioniert per Knopfdruck und während der Fahrt bis 30 km/h.
Audi A4 Cabriolet. Foto: Auto-Reporter
Außerdem zählt der Ingolstädter auch zu den Steifen unter den Offenen, was durchaus nicht selbstverständlich ist. Bodenwellen, schnelle Kurven, Schlaglöcher – all diese Unbill beeindruckt das Audi Cabrio nicht die Bohne. Die Karosserie verwindet sich nicht in spürbaren Größen, zeigt Limousinenfestigkeit auch in offenem Zustand. In geschlossenem Zustand unterscheidet sich das Cabriolet in nichts von einem waschechten Coupé – besonders wenn der Kunde das optionale "Akustikverdeck" wählt. Dann dringt kaum ein Außengeräusch selbst bei hohen Tempi an die Ohren der Passagiere. Das Faltdach schließt so dicht wie ein Faltdach nur schließen kann. Windgeräusche lassen sich nie völlig vermeiden, nur fast völlig, und dieses Niveau hat Audi erreicht. Das Verdeck spannt sich straff über die Karosserie und hält dicht auch bei hohen Geschwindigkeiten.
Fünf Motoren, drei Benziner und zwei Diesel, stehen für das A4 Cabriolet zur Wahl. Premiere feiert mit dem 188 kW/255 PS starken 3.2-Liter-FSI-Aggregat ein Sechszylinder im Cabrio. Daneben steht ein Zweiliter-Vierzylinder-Turbo (TFSI) mit 147 kW/200 PS sowie als Basismotor der 1.8 T mit 120 kW/163 PS zur Wahl. Dass Cabrio und Diesel nicht zusammen passen, gehört in die inzwischen verschlossene Schublade der Vergangenheit, und auch Audi bietet mit dem 3.0 TDI einen Selbstzünder für seinen offenen Viersitzer an. Der Diesel übt sich in akustischer Zurückhaltung, überzeugt aber leistungsmäßig vollkommen. Erst kürzlich debütierte der Sechszylinder mit Dieselpartikelfilter in A8 und A6, im A4 Cabriolet leistet er 171 kW/233 PS. Für Lust in allen Lebenslagen sorgt das üppige Drehmoment von maximal 450 Newtonmeter, das bereits ab 1400 Umdrehungen der Kurbelwelle anliegt. Basisdiesel ist der bekannte 2.0 TDI mit 103 kW/140 PS.
Serienmäßig verfügen die Sechszylinder über den permanenten Quattro-Allradantrieb. Für die Kraftübertragung sorgt entweder ein Sechsgang-Schaltgetriebe, eine sechsstufige Tiptronic oder bei den Vierzylinder-Modellen die stufenlose Automatik multitronic. Die Fahrwerksabstimmung des Cabrios meistert alle Anforderungen mühelos. Das "Dynamik-Fahrwerk" des neuen A4 Cabrio ist weitgehend dem S4 entlehnt und verfügt über eine Vierlenker-Vorderachse und eine spurgesteuerte Trapezlenker-Hinterachse. Die Dämpfer stammen aus dem A6 und sind straff, aber dennoch genügend komfortabel für entspanntes Reisen abgestimmt. Eine geschwindigkeitsabhängig arbeitende ServotronicLenkung trägt ihren Teil dazu bei, dass Fahren im neuen A4 Cabrio das reine Vergnügen ist.
Weil bei Audi gilt "wer A sagt, muss auch S sagen", steht auch in der Cabrio-Baureihe ein bärenstarker Vertreter der Ingolstädter "S"-Klasse für stolze 61 900 Euro zur Wahl. Neben dem S4-Schriftzug auf dem S-spezifischen Gittermuster des Kühlergrills unterscheidet sich der Achtzylinder optisch durch die Außenspiegelgehäuse in Aluminiumoptik sowie neue Heckleuchten und vier ovale Endrohre vom A4. 18-Zoll-Aluminium-Gussräder mit Reifen der Dimension 235/40 R 18 unterstreichen die motorische Potenz des Achtzylinders.
Ob man die 253 kW/344 PS und das mehr als üppige maximale Drehmoment von 410 Newtonmeter bei 3500/min tatsächlich im offenen Fahrbetrieb ausreizt – immerhin beschleunigt das S4 Cabrio in 5,9 Sekunden (Handschalter) respektive 6,2 Sekunden (Tiptronic) von 0 auf 100 km/h – mag dahingestellt bleiben. Aber die 4,2 Liter Hubraum des Achtzylinders stellen derart üppige Leistung auf so unangestrengte Art und Weise zur Verfügung, dass dem Fahrer nur ein Fazit bleibt: "Mehr Auto geht nicht". Auch die durchschnittlich knapp 14 Liter Superplus pro 100 Kilometer gehen angesichts der Leistungsentfaltung völlig in Ordnung. Kleiner Wermutstropfen für die S-Fraktion: Auch das S4 Cabriolet regelt jeden weiteren Vortrieb elektronisch bei 250 km/h ab.
Auch im Interieur unterscheidet sich das S4 Cabriolet von seinen Brüdern. Die Zifferblätter des Kombi-Instruments ist in S-typischem Grau gehalten. Elektrisch einstellbare Sportsitze mit Bezügen aus einer Leder-/Alcantara-Kombination sorgen auch auf langen Strecken für exzellenten Komfort. Serienmäßig sind die Sitze mit verstellbarer Oberschenkelauflage und elektrisch einstellbarer Lendenwirbelstütze ausgestattet.
Zur Ausstattung des neuen A4 Cabrio zählen elektrische Fensterheber und das komplett elektrische Verdeck sowie eine Klimaautomatik mit getrennt regelbarer Temperaturverteilung. Neben einem extrem steifen Frontschutzrahmen und Seitenaufprallschutz sorgen Überrollbügel hinter den Rücksitzen für die nötige Sicherheit: Im Falle eines Überschlags schnellen die Bügel im Bruchteil einer Sekunde hoch und schützen die Köpfe der Passagiere. Zusätzlich setzt Audi einen zweistufig auslösenden Fahrerairbag sowie einen Beifahrerairbag und Seitenairbags vorne ein. ABS und ESP mit Bremskraftverstärker sind selbstverständlich. Die Liste der Sonderausstattung ist lang und reicht vom Kurvenlicht über Xenonscheinwerfer bis zum Navigationssystem mit TV-Funktion.
Beim offenen A4 passt einfach alles: Er ist schön (ganz gleich in welcher Farbe), solide verarbeitet, benutzt bewährte Großserientechnik und ist – zumindest in der Basisversion noch bezahlbar. Mit seinem Einstiegspreis von 33 900 Euro liegt er nur 100 Euro über dem vergleichbaren Vorgängermodell. Von jedem verkaufte Audi in den letzten dreieinhalb Jahren rund 100 000 Einheiten. Somit sind zehn Prozent aller A4 Cabriolets. Und wenn man es später wieder loswerden will – kein Problem. Es gibt nämlich kaum gebrauchte Audi Cabrios auf dem Markt. Untrügliches Indiz: Wer eines hat, behält es selber. Pünktlich zur Freiluftsaison 2006 soll das A4 Cabrio bei den Händlern stehen. (ar/mj/RPB)
Von Markus Jantzen/RPB
24. Oktober 2005, Quelle: Auto-Reporter

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