Elektro-Naked-Bike

Vorstellung BMW Motorrad Vision DC Roadster: Elektrische Erweckung

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Wie rettet man die klassischen Design-Merkmale einer Boxer-BMW in die Elektromobilität, in eine Ära also, in der seitlich herausragende Zylinderköpfe keine Rolle und Fahrdynamik viel direkter, ungefilterter, berauschender erlebt wird. Und sehr viel leiser natürlich. Eine mögliche Antwort darauf liefert BMW Motorrad auf der Zukunftsschau „#NEXTGen“, die bis 27. Juni 2019 in der hauseigenen BMW Welt in München stattfindet. Dort zeigen die Münchener den BMW Vision DC Roadster, ein extrem gezeichnetes Elektro-Naked-Bike, das seinen Fahrer spektakulär und optisch doch vertraut in die nächste Fortbewegungsepoche beamen soll.

BMW zeigt bereits mit dem R18 Cruiser wohin die Reise geht

Wo mehr als 90 Jahre lang ein Boxermotor schuftete, macht sich beim DC Roadster ein vertikal eingebauter, längs orientierter Energiespeicher breit. Zur Kühlung werden seitlich zwei Elemente mit Kühlrippen und integrierten Ventilatoren in den Fahrtwind gestellt. Ganz so, wie es schon 1923 bei der BMW R 32 etabliert wurde unter der Federführung von Max Friz. Vier Wochen soll der geniale Motoringenieur damals für die Boxer-Ikone mit den seitlichen Zylinderköpfen gebraucht haben. Edgar Heinrich, Leiter Design BMW Motorrad, und seine Truppe dürften sich etwas mehr Zeit genommen haben.

„Das Vision Bike veranschaulicht, wie wir die Identität und das ikonische Aussehen von BMW Motorrad in einer eigenständigen Ausprägung weiter beibehalten können – und gleichzeitig eine aufregend neue Variante von Fahrspaß zeigen“, sagt Heinrich. Wohin die Reise geht beim Zweirad-Zweig der BMW Group, hat sein Team unlängst beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este präsentiert. Am Comer See feiert der BMW R18 Cruiser Weltpremiere. Der neue „Big Boxer“ mit 1,8 Litern Hubraum setzt wie der DC Roadster auf klassische BMW-Stilelemente wie Schleifenrahmen oder die freiliegende Kardanwelle.

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Eine fast brachiale Kraftentfaltung

Auch der angedeutete Dreiecksrahmen des DC Roadster zitiert ein typisches Merkmal früherer BMW-Motorräder. Sogar deren charakteristische weiße Linierung greift der E-Roadster auf. Im Dunkeln fluoresziert sie. Auch die Metzeler-Reifen haben fluoreszierende Elemente in den Flanken. Das soll die Sichtbarkeit von der Seite erhöhen – und bedient natürlich den Showeffekt, im Stand wie beim Fahren. „Wer es schon einmal probiert hat, der weiß, wie aufregend elektrisches Fahren auf zwei Rädern ist. Das hohe Drehmoment gleich beim Losfahren sorgt für eine atemberaubende Beschleunigung. Diese fast brachiale Kraftentfaltung schafft ein vollkommen neues Erlebnis von Dynamik. Und der BMW Motorrad Vision DC Roadster verleiht diesem Erlebnis eine Gestalt.“

Die gesamte Front des Bikes scheint abgesenkt zu sein. Das Gewicht ruht auf einer zentralen Duolever-Gabel. Der Scheinwerfer sitzt extrem tief und erinnert formal nur entfernt an das, was heutzutage als Lichtquelle verwendet wird. Über dem U-förmigen LED-Tagfahrlicht sorgen zwei kompakte LED-Linsen pro Seite für Abblend- und Fernlicht. Die markante Lichtsignatur soll das Konzeptfahrzeug bei Tag und Nacht sofort als BMW Motorrad erkennbar machen. Gleiches gilt für die Heckleuchte. Sie besteht aus zwei minimalistischen, C-förmigen LED-Elementen, die in den Aluminium-Heckträger integriert sind. Rote Kontrastelemente und gebürstetes Aluminium betonen die innovative Geometrie des Roadsters.

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Technische Eckdaten hat BMW Motorrad bisher nicht verraten

Aus allen Blickwinkeln geht es um Leichtigkeit. Elemente wie der Sitz oder das Kühlsystem scheinen um den Energiespeicher zu schweben. Der kompakte E-Motor selbst tritt kaum in Erscheinung. Auch der futuristische Rahmen nimmt sich elegant zurück. Fräsrillen in Längsrichtung und Durchbrüche reduzieren das wahrgenommene Volumen. Hightech-Materialien wie Carbon und Aluminium stehen für minimales Gewicht und verleihen dem BMW Motorrad Vision DC Roadster eine technische Ästhetik. Mit und ohne Fahrer, der weit nach vorn geneigt sitzt, wirkt der DC Roadster extrem schnell und auf Warp-Geschwindigkeit gebürstet. Technische Eckdaten als Anschmecker auf den E-Fahrspaß von morgen hat BMW Motorrad bislang nicht verraten.

Ein Tacho ist auf den ersten Bildern ohnehin nicht auszumachen. Das Cockpit besteht nur aus einem kleinen, quadratischen Instrument. Vier schmale Säulen symbolisieren unter anderem Ladestand und Reichweite. Als Stauraum dient dem Fahrer eine asymmetrische Rucksackweste. Sie wird mit Magneten an seiner vernetzten Fahrerkleidung fixiert. Vielleicht sehen wir das ja lange vor dem fertigen E-Motorrad.

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Die Konkurrenz schläft nicht

Allzu viel Zeit sollte sich BMW Motorrad nicht damit lassen: US-Marktführer Zero Motorcycles hat mit der neuen SR/F bereits ein sehr vielversprechendes Elektro-Naked-Bike auf der Straße. Mit maximal 190 Nm bügelt die Zero im Ducati-Monster-Look alle konventionellen Motorräder in puncto Drehmoment gnadenlos ab. Auch Harley-Davidson steht in den Startlöchern: Im Juli findet die Fahrpräsentation der „LiveWire“ statt. Spätestens 2020 kommt die E-Harley auf den Markt. Für rund 33 000 Euro. Die Zero SR/F gibt es ab 20 490 Euro. BMW Motorrad kann dem bislang nur den rein elektrisch fahrenden Großroller C evolution entgegensetzen (ab 14 150 Euro).

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