BMW

Vorstellung BMW X6: Mit Volldampf in die Lücke

Wer noch eine Marktlücke braucht, der kann sich eine
schaffen – Das war feste Überzeugung bei BMW in München, als man dort
das Konzept für den BMW X6 festlegte.

Mit dem X3 und dem X5 hatte man
ja schon Sports Utility Vehicle (SUV) oder – wie sie bei BMW heißen –
(Sports Activitiy Vehicle (SAV). Mit dem 6er BMW hatte man auch schon
ein schönes Coupé. Aber die Mischung aus beiden gab es bisher noch
nicht, bei BMW nicht und auch nicht bei anderen.

Sports Activity Coupé

Die
Lücke wird nun gefüllt mit einem „Sports Activity Coupé „, ein Name,
der bei der allgemeinen Euphorie für dreibuchstabige Abkürzungen
sicherlich bald zu SAC abgekürzt werden wird, was in den USA für
„Strategic Air Command“ steht. Aber eine Premium-Marke wie BMW sieht
sich sicherlich gern auch in der Nähe von mächtigen Mach-2-Flugzeugen,
zumal BMW’s SAC um die „Lufthoheit“ auf dem amerikanischen Markt für
sportliche Luxus-SUV kämpfen will.

[foto id=“14953″ size=“small“ position=“left“]Athletische Figur mit Prachthintern

Die Statur des X6 passt zu
diesem Kampfauftrag. Er wirft sich mächtig in die Brust mit einer
prallen Motorhaube, zeigt unmissverständlich Muskeln rund um die
Vorder- und Hinterräder, macht auch sonst mit hoher, klarer Keillinie
eine athletische Figur und hat einen Prachthintern wie der Anschieber
unseres Bobweltmeisters beim Start. Es gab Kollegen bei der Vorstellung
des Neuen in seiner Heimat im US-Bundesstaat South Carolina, die voller
Überzeugung erklärten, das breite, stark gegliederte und extrem
hochgezogene Heck sei der schönste Teil des Bodys – ein Kompliment, das
nicht vielen Automobilen zuteil wird.

Gesamtbild überzeugt

In dieses massige und
dennoch geschickt gegliederte Heck fließt mit seiner kleinen
Heckscheibe das coupéartig flach geschwungene Dach ein. Auf dem ersten
Blick wirkt es mit seiner sanften, eleganten Linie und den kleinen
Fensterflächen ein wenig schüchtern und vom muskulösen Körper mit
seinen breiten und hohen Schultern dominiert. Doch man gewöhnt sich an
dieses überraschend Gesamtbild.

[foto id=“14954″ size=“small“ position=“left“]Typische Coupè-Eigenschaften…

In einer Hinsicht zeigt der X6
trotz seiner 4,88 Meter Gesamtlänge, 1,69 Meter Höhe und vier Türen
typische Coupè-Eigenschaften. Schlechte Sicht nach hinten, und auf den
beiden gut konturierten hinteren Sitzen hat man zwar ausreichende Raum
für die Beine, aber wenig für den Kopf. Große Passagiere beklagen
außerdem die kleinen Öffnungen der hinteren Türen.

[foto id=“14955″ size=“small“ position=“left“]Interieur

Wie in jedem
Coupé hat man’s also auch im X6 am besten, wenn man vorn sitzen darf.
Das gilt besonders für den X6, denn dort hat BMW eine neue Welt
geschaffen. Die Armaturentafel des X6 mit ihrer eleganten, klaren und
sportlichen Gestaltung hebt sich erfreulich vom üblichen SUV-Stil ab,
der ja doch mancherorts die Ecken und Kanten von Geländewagen nicht
verleugnen kann. Mit der Armaturentafel und der Gestaltung des
Innenraums insgesamt hat BMW für den X6 einen Lebensraum geschaffen,
den man sich für alle BMW wünschte. Endlich hat man für den
Navi-Bildschirm einen Platz gefunden, der die Optik nicht
beeinträchtigt. Er sitzt in der Tafel und nicht mehr in dem unmotiviert
wirkenden zweiten Höcker auf dem Armaturenbrett.

Die Helferlein

Den Fahrer
erwartet also ein Coupé-Arbeitsplatz vom Feinsten. Auch auf den Sitzen
fühlt man sich wie in einem edlen Coupé, nur eben höher. Die hohe
Sitzposition ist allerdings nicht etwa Hinweis auf den hohen
Schwerpunkt und das damit oft zusammenhängendes Wanken in den Kurven.
Wir erlebten jetzt in den USA natürlich nur die bestens ausgestatteten
Versionen. [foto id=“14956″ size=“small“ position=“left“]Das Erlebnis mit denen war so atemberaubend gut, dass an
Wanken gar nicht zu denken war. Ein besonderer Anteil an dem unerwartet
unproblematischen Fahrverhalten auch in schnellen Kurven und vor allem
auf Glätte kommt der „Dynamic Performance Control“ und dem integrierten
Chassis Management zu, das auch ESP und die besonders intelligente
Steuerung des Allradantriebs „xDrive“ mit einschließt. Selbst in zu
schnell auf nasser Versuchsstrecken-Fahrbahn angesteuerten Kurven
stabilisiert sich der X6 selbst und dies in einer
Selbstverständlichkeit, dass man es beim ersten Erleben kaum glauben
mag.

Aggregate

So viel Fahrwerk-Know how und Regelelektronik macht diesen
2,2 Tonner mit mehr als 600 Kilogramm Zuladung zu einem echten Bruder
Leichtfuß. Zu diesem Eindruck von Mühelosigkeit und Souveränität tragen
alle Motoren bei. Selbst mit dem kleinen Diesel beschleunigt der X6 in
8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Achtzylinder-Benziner schafft die
Marke bereits nach 5,4 Sekunden. Drehmomente von 400 Newtonmeter (Nm)
beim kleineren Benziner und 600 Nm für den Achtzylinder heben diese
Benzinmotoren auf das Drehmomentniveau der beiden Diesel mit 520 Nm
bzw. 580 Nm. Es geht also mit allen Motoren kräftig voran.

[foto id=“14957″ size=“small“ position=“left“]Weitere Varianten

BMW
bietet vier Modelle des X6: den BMW X6 xDrive35i mit
3-Liter-Sechszylinder-Benziner mit 225 kW / 306 PS für einen Basispreis
von 56 800 Euro. Der Achtzylindern des BMW X6 iDrive50i leistet 300 kW
/ 407 PS und kostet ab 73 800 Euro. Als Diesel werden angeboten der BMW
X6 iDrice30d mit 3-Liter-Sechszylinder und 173 kW /235 PS für 55 800
Euro und der X6 xDrive35d mit 210 kW /286 PS für 61 800 Euro.

Der V8-Benziner

Beim
V8-Benziner handelt es ich um eine Neuentwicklung, bei dem der
Twin-Turbo im Dreieck zwischen den Zylindern sitzt und damit weniger
Raum beansprucht. Alle Motoren im X6 haben im Rahmen des BMW-Programm
„Efficient Dynmics“ umfassende Maßnahmen durchlaufen, die den Verbrauch
und damit auch die Emissionen senken. Allerdings fehlt bei den Sechs-
und den Achtzylinder-Motoren noch die Start-Stopp-Funktion.

[foto id=“14958″ size=“small“ position=“left“]Die Werte

Dennoch
beeindrucken die angegebenen Werte: Der Sechszylinder-Benziner wird mit
durchschnittlich 10,9 Litern pro 100 km (nach EU-Norm) angegeben. Das
entspricht 262 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Beim Achtzylindern
stehen 12,5 Liter (299 g/km) in den Listen. Die beiden Dieselmotoren
sind mit 8,2 Litern bzw. 8,3 Litern ( 217 g/km bzw, 220 g/km) natürlich
deutlich sparsamer.

Prognosen

BMW glaubt natürlich daran, dass sich der
Mut zur Lücke lohnen wird. Das Unternehmen wird sein Werk in
Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina mit 750 Mio Euro
Investitionen von jetzt 160 000 auf 240 000 Einheiten pro Jahr
erweitern. Mal sehen, wieviel der neuen Kapazität der BMW X6 für sich
beanspruchen wird.

Daten: BMW X6 iDrive30d

Außenmaße: 4,88 m x 1,1,98 m x 1,69 m
Motor (Bauart, Hubraum): 2993 ccm Reihen-Vierzylinder
Max. Leistung: 2173 kW / 235 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 5200 Nm zwischen 2000 und 2750 U/min
Verbrauch NEFZ im Mittel: 8,2 Liter Diesel
CO2-Emission: 217 g/km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,0 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Leergewicht/Zuladung: 2150 kg / 600 kg
Kofferraum: 570 Liter, erweiterbar auf 1450 Liter
Basispreis: 55 800 Euro

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Eberhard Kaufmann

April 17, 2008 um 9:55 am Uhr

Find es schon ziemlich schick, dieses Sports Activity Coupé und das Fahrwerk-Know How und der Benzinverbrauch sind keine unwichtigen Argumente

Thomas H. Wiederhold

April 17, 2008 um 9:52 am Uhr

Ob das wirklich eine Marktlücke ist, die BMW da mit dem X6 erschließen will?Bin mir nicht sicher, ob das Erfolg hat.Aber was haben die Bayern nicht schon alles zu Verkaufsschlagern gemacht (Weißbier,Weißwurst, Oktoberfest*gg)

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