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Cadillac XT4
Man kann amerikanischen Luxus auf zweierlei Weise interpretieren: Mit opulent ausgestatteten Schaukeln, wie es die Ford-Tochter Lincoln seit Jahren praktiziert. Oder in Form von „muscle cars“, die es auf der Piste jederzeit mit der deutschen Konkurrenz aufnehmen können. Für diesen Weg hat sich die GM-Nobelmarke Cadillac entschieden – und den Anspruch mit den Sportmodellen der V-Serie oder auch der extrem leichten Oberklasse-Limousine CT6 unterstrichen. Und so gibt es eine gesteigerte Erwartungshaltung an den neuen XT4, der global angreifen soll – und mit 460 cm Länge zu den kompakteren Crossover-SUV gehört.
Das mag auch dem Umstand geschuldet sein, dass Cadillacs hier zu den seltenen Erscheinungen auf der Straße gehören. In den USA, wo wir das neue Modell getestet haben, fügt er sich eher unauffällig ins Straßenbild ein. Die Proportionen sind SUV-typisch, nicht ohne Schärfe und geprägt von den vertikalen Beleuchtungseinheiten vorn und hinten. Der XT4 wirkt sportlich und ein wenig coupéhaft, die Ausstattungsvarianten sind mit unterschiedlichen Rädern und Rückleuchten-Designs sichtbar differenziert.
Die Karosserie ist zudem praktisch: Vorn wie hinten ist mehr als ausreichend Platz für Fahrer und Passagiere, und der Kofferraum lässt sich variabel auf bis zu 1385 Liter erweitern. Dabei ist das Ambiente vor allem für die vorne Sitzenden modern und elegant: Sitzbezüge, Holzdekor und Armaturentafel sind hochwertig und liebevoll verarbeitet.
Allerdings nicht bis ins letzte Detail: Der Airbag hätte ebenfalls eine Abdeckung aus Leder verdient, und während sich das vollwertige Head-Up-Display als ungewöhnlich anspruchsvolles Ausstattungsdetail präsentiert, hätte das System durchaus diskreter versteckt werden können. Auch die Ergonomie ist nicht zu hundert Prozent perfekt: Die Tasten rund um den Dreh-Drück-Steller sind überflüssig, und die Cupholder sind eher bescheiden dimensioniert.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Cadillac
Es arbeitet jetzt blitzschnell und intuitiv, die Kartendarstellung ist deutlich verbessert. Zum Facelift in rund drei Jahren soll es dann auch im XT4 das aktuell dem CT6 vorbehaltene Supercruise-System geben, mit dem teilautonomes Fahren in bisher unerreichter Perfektion möglich ist.
Dabei macht es durchaus Spaß, den XT4 selbst zu bewegen. Dafür sorgt der neukonstruierte 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo, der glatte 240 PS (177 kW) und ein maximales Drehmoment von 350 Nm erzeugt. Die Kraft wird über eine obligatorische Neungang-Hydramatic auf die Vorderräder, optional auf alle vier Räder übertragen. Wie agil das vonstatten geht, lässt sich über den Fahrmodusschalter definieren; er schärft im „Sport“-Modus Lenkung, Antrieb und - sofern vorhanden - die elektronischen Dämpfer nach.
Wer es zügig angehen lässt, erreicht nach 7,2 Sekunden die 100-km/h-Marke, und der XT4 legt auch im oberen Geschwindigkeitsbereich noch mit Nachdruck an Tempo zu. Der Twin-Scroll-Turbolader schaufelt fast verzögerungsfrei Luft in die Brennräume, und die neun Getriebeübersetzungen treiben dem XT4 den letzten Rest eines eventuellen „Turbo-Lochs“ aus. Dabei klingt die Maschine seidig und gedämpft sportlich - trotz der serienmäßigen Zylinderabschaltung, mit der er bei bestimmten Fahrzuständen zum Zweizylinder mutiert. Eigentlich wollte Cadillac den XT4 nächstes Jahr auch als Diesel präsentieren. Doch die Plane dafür, so Markenchef Steve Carlisle, liegen derzeit auf Eis.
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Die Qualitäten des Fahrwerks mit McPherson-Vorderradaufhängung und Fünflenker-Hinterachse sind über Zweifel erhaben. Die Plattform zeichnet sich durch intelligenten Leichtbau aus, die Radgrößen liegen zwischen 18 und 20 Zoll. Und die Lenkung agiert präzise, wenig Freude bereiten allerdings die elektrohydraulischen Bremsen: Es gibt keinen progressiv ansteigenden Bremswiderstand, das Pedalgefühl ähnelt dem Tritt auf einen Gummiball. Man kann sich daran gewöhnen, ein Fortschritt sind diese Bremsen nicht.
Nur 35 790 Dollar kostet die Einstiegsvariante in den USA, für ein vollausgestattetes Exemplar werden jedoch locker mehr als 55 000 Dollar fällig. Damit liegt der Cadillac XT4 mitten im Konkurrenzumfeld, zu dem unter anderem der BMW X1, der Volvo XC40 und der Audi Q3 gehören. Wer sich von der Masse abheben will, sollte diesem Cadillac durchaus einmal anschauen. Nur eines darf er nicht erwarten: Ein „muscle car“ in Crossover-Verkleidung.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Cadillac
Länge x Breite x Höhe (m) | 4,60 x 1,88 x 1,63 |
Radstand (m) | 2,78 |
Motor | R4-Benziner, 1998 ccm, Turbo, Direkteinspritzung |
Leistung | 177 kW / 240 PS bei 5000 U/min |
Max. Drehmoment | 350 Nm bei 1500-4000 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | NA |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 7,2 Sek. |
Durchschnittsverbrauch | NA |
Leergewicht / Zuladung | mind. 1660 kg / 412 kg |
Kofferraumvolumen | 637 – 1385 Liter |
Max. Anhängelast | ca. 1600 kg |
Wendekreis | 11,6 m |
Räder / Reifen | NA |
Luftwiderstandsbeiwert | NA |
Preis | ab USD 35 790 (AWD |
geschrieben von AMP.net/deg veröffentlicht am 19.09.2018 aktualisiert am 19.09.2018
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