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Es war ein werbetechnischer Coup erster Güte, das Produkt einer Billigmarke zum Statussymbol zu erklären. Der Dacia Duster sollte das SUV für jene sein, die kein Statussymbol brauchen. Schon im ersten Jahr wollten mehr als 11 000 Deutsche dazu gehören – Platz eins im Segment der Kompakt-SUV. Inzwischen ist die Lage unübersichtlich und der Markt enger geworden. Die zweite Duster-Generation wird es wohl nicht ganz so leicht haben.
Mit einem enormen Aufgebot von fünf Benzin- und vier Diesel-Varianten startet der neue Duster ins Geschehen. Die Motoren leisten zwischen 66 kW / 90 PS (schmalster Diesel) und 92 kW / 125 PS (stärkster Benziner). Darunter sind Versionen mit Vorderrad-, Flüssiggas- und Allradantrieb sowie mit Doppelkupplungsgetriebe. Doch es gibt auch etwas, was es nicht gibt: Die Kombination 4x4 und Automatik ist nicht erhältlich. Begründet wird dies damit, dass im Renault-Nissan-Konzern keine passende Antriebseinheit dieser Konfiguration verfügbar sei. Eigenentwicklung bei Dacia, so die entwaffnende Erklärung des Herstellers, komme nicht in Frage, da man sonst das von der Marke gewohnt niedrige Preisniveau nicht halten könne.
Die optische Veränderung bewegt sich an der Schwelle zur Unauffälligkeit und ist bei genauem Hinsehen doch gar nicht so klein. Vor allem die Front hat gewonnen durch die optische Verbreiterung des Grills, die weit nach außen gesetzten Scheinwerfer sowie die leichte Anschrägung ihrer Gläser. Die Bugschürze hat jetzt einen bulligen Ausdruck, der Unterfahrschutz ist markanter und man nimmt dem heranfahrenden Duster nun ohne jeden Zweifel die SUV-Mission ab. Die dicken Backen an den Radausschnitten blieben ebenso erhalten wie das vergleichsweise große dritte Seitenfenster, welches eine gute Sicht nach schräg hinten erlaubt.
Mittels geschickter Retuschen optisch verbreitert wurde auch die Heckpartie. Der bügelartige Unterfahrschutz dort unterstreicht die Offroad-Optik, die vergrößerten Rückleuchten mit einer Kreuzsignatur machen Ausschnitte in der Heckklappe erforderlich. Nicht trennen mochte man sich offenbar von den Klappgriffen für die Türen, die nicht nur ästhetisch überholt, sondern auch unpraktisch sind, wenn man im Falle einer verzogenen Karosse Insassen bergen will.
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Der Innenraum hat das Discounter-Ambiente hinter sich gelassen. Obwohl noch immer großflächig Hartplastik zum Einsatz kommt – wer wollte es Dacia verdenken – ist es visuell und haptisch doch so aufgewertet, dass es nicht lästig wird. Der zuvor viel zu tief angeordnete Navigations-Monitor ist in einen leichter wahrnehmbaren Bereich gerückt und auch Lenkrad sowie die Architektur der nötigen Schalter und Bedienelemente erscheinen aufgewertet. Wer den Verstellknopf für die Außenspiegel auf dem Armaturenbrett belässt, spart eine Stromleitung in die Tür.
Lobenswert ist allerdings, dass die Tasten für die elektrischen Fensterheber (übrigens auch hinten erhältlich) dorthin gewandert sind, wo man sie vermutet: In der Fahrerarmlehne. Und auch die neue Längsverstellbarkeit der Lenksäule verdient Anerkennung So sind bestimmte Körpergrößen nicht mehr von der Möglichkeit ausgeschlossen, sich eine optimale Sitzposition zu suchen. Der Sitzkomfort für Fahrer und Beifahrer wurde verbessert, in dem die neuen Polster eine verlängerte Oberschenkelauflage bekamen. Da Lederbezüge vergleichsweise kostengünstig zu haben sind, werden die Sessel künftig wohl häufiger mit gegerbter Tierhaut bespannt.
geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 05.12.2017 aktualisiert am 05.12.2017
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