Maserati

Vorstellung: Die drei zackigen Dreizacke

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Hochwertige Materialien und viel Leder

Dass das Spaß macht und zusammen mit dem Q4-Allradsystem eine beeindruckende Straßenlage mit sich bringt, bedarf kaum der Erwähnung. Ohne Allrad ist der Ghibli dagegen ein Maserati reinsten Wassers, der kundiger Hand bedarf. Durch die Gewichtsverteilung von 50:50 und das hervorragende Fahrwerk ist er zwar agil, kann aber bei zügigem Abbiegen oder stärkeren Gasstößen schnelle Korrekturen am Lenkrad einfordern. Das gilt auch für die mehr als 150 PS schwächeren Selbstzünder, deren 600 Newtonmeter Drehmoment sich teils unerwartet entfalten.

Im Cockpit geht es nobel zu. Auch hier kommen hochwertige Materialien und viel Leder zum Einsatz. Das Lenkrad ist, wie in allen anderen aktuellen Modellen elektrisch verstellbar und liegt sehr gut in der Hand. Die elektronisch unterstützte Lenkung gibt gute Rückmeldung, der Geradeauslauf und die Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten geben dem Ghibli dabei klassentypische Vorzüge. Der Verbrauch liegt mit etwa 13 Litern in der S-Variante und etwa 8 Litern beim Diesel deutlich unter dem des Levante.

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Ghibli behält im Vergleich die Oberhand

Der Fahreindruck des Quattroporte unterscheidet sich vom Ghibli nur im Massengefühl. Sein Radstand ist mit 3,17 Metern etwas länger, was ihm aber nicht den Fahrspaß nimmt. Anders sieht das bei der Markttauglichkeit aus. Eigentlich für China konzipiert, bietet er deutlich weniger Assistenzsysteme als die europäische Konkurrenz und ist mit 5,26 Meter Länge auch einfach zu groß. Abschrecken wird das vor allem Langstrecken-Fahrer kaum, denn die zusätzliche Ruhe, die sich durch den Quattroporte zieht, ist ja gerade den Abmessungen und dem Radstand geschuldet.

Speziell für den Quattroporte ist aber die Empfehlung gegeben, den Allradantrieb mitzubestellen. Der hohe Radstand und das Leergewicht von bis zu 1925 Kilogramm lässt ihn besonders im Nassen früher mit den Hufen scharren. Die Verbrauchswerte ähneln denen des Ghibli. Der wird aber langfristig die Oberhand behalten. Die Verkaufszahlen des Quattroporte sind in Deutschland nämlich enorm gefallen. 2017 wurden nur noch gut 100 Einheiten abgesetzt. Zehn Jahre zuvor waren es noch etwa 275 Fahrzeuge. Zum Vergleich: Der Ghibli wurde im letzten Jahr 600-mal in Deutschland verkauft, in den Vorjahren waren es um die 800 Einheiten.

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In Konkurrenz zu den deutschen Luxuslimousinen

Auch wenn die Emotionen und der Fahrspaß für die Maserati-Produktpalette ein vorrangiger Kaufgrund sind, ist das Rechenexempel notwendig. Der Quattroporte startet als Diesel mit 101 200 Euro. Ein BMW 730d kostet nur knappe 75 000 Euro und bietet – zumindest auf dem Blatt – die gleichen Fahrleistungen. Wer noch 20 000 Euro in die Zusatzausstattung in München investiert, erhält ein Auto, das theoretisch mehr bietet und obendrein günstiger in der Wartung ist. Die gibt es bei BMW dann nämlich fünf Jahre lang gratis. Da bleibt nur noch der Charme des Quattroporte als Argument übrig. Allerdings muss ein Kunde der italienischen Sportwagenmarke, die sich auf 70 000 Fahrzeuge pro Jahr steigern will, auch die Entwicklungskosten sehen. Bei den Stückzahlen, die BMW und Daimler machen, sind die für den Kunden leichter zu verdauen.

Beim Ghibli sieht das Rechenexempel anders aus. Er ist ab etwa 65 000 Euro mit 275 PS starkem Dieselmotor zu haben, als Ghibli S Q4 kostet er 82 470 Euro. Als Vergleichsmodell kann hier der Mercedes-Benz CLS 53 4Matic+ herangezogen werden. Er ist ab 84 431 Euro zu haben. Er verfügt über Allradantrieb, einen 450 PS starken 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit Turboaufladung und verbraucht rund zwei Liter weniger Sprit. In puncto elektronische Assistenzsysteme fährt er dem Ghibli außerdem weit davon. Ob das fahrdynamisch ebenfalls gelingt, ist fragwürdig. Immerhin wiegt er 200 Kilogramm mehr. Da zahlt sich des Maseratis windschnittige Aluminiumkarrosse aus.

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Wie mit einem Künstler

Der Levante-Vergleich ist leichter gefunden: Porsche Cayenne. Sowohl Porsche als auch Maserati sind Hersteller mit Rennsport-Geschichte und bieten Fahrzeuge im SUV-Segment an. Bei Porsche sind die Diesel längst out, Maserati erschließt mit dem Selbstzünder hingegen einen neuen Käuferkreis. Die Einstiegspreise beider Autos sind mit gut 74 000 Euro nahezu identisch, nur dass Porsche statt einem aufgeladenen Drei-Liter-Selbstzünder einen aufgeladenen Drei-Liter-V6 bietet. Schön sind sie beide, die Fahrwerke unterscheiden sich jedoch. Der Porsche reagiert direkter auf Lenkbefehle und kommt mit Lastwechseln besser zurecht. Das Bedienkonzept im Innenraum ist technisch eine andere Liga. Dafür aber eben nüchterner, möglicherweise unnötig für einen Puristen.

Und nüchtern – das wollen Maserati-Fahrer nicht sein. Gerade die Emotion, das Extravagante und die schönen Klänge der Modellnamen und der Ferrari-Motoren entlocken der Hand am Ende die Unterschrift auf dem Kaufvertrag. Bei so viel Emotion können ein paar nackte Fakten und Preisvergleiche unter den Tisch fallen. Ob sie das sollten, ist eine individuelle Frage. Wer über viele Kilometer in einer Premiumlimousine nachdenkt, kann sich sein Leben mit einem Stern oder Rotor auf der Haube angenehm und preisbewusst gestalten. Wer sein Auto als Liebschaft kauft, bei dem das extravagante Design und der Spaß zählen, braucht einen Dreizack. Denn mit einem Maserati ist es wie mit einem Künstler: Andere sind zwar bodenständiger aber am Ende gibt er doch das schönste Bild ab.

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Technische Daten Maserati Quattroporte SQ4 Gran Sport

Länge x Breite x Höhe (in m) 5,26 x 1,95 x 1,48
Radstand (m) 3,17
Motor V6-Ottomotor, 2979 ccm, Bi-Turbo, Direkteinspritzung
Leistung 430 PS (316 kW) bei 5750 U/min
Max. Drehmoment 580 Nm bei 2250 – 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit 288 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 4,8 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch 9,7 Liter
Testverbrauch 13 Liter
CO2-Emissionen(Normverbrauch) 226 g/km (Euro 6)
Tankinhalt 80 Liter
Leergewicht Testwagen 2070 kg
Kofferraumvolumen 530 Liter
Basispreis 114 910 Euro

Technische Daten Maserati Levante Q4 Diesel

Länge x Breite x Höhe (in m) 5,00 x 1,97 x 1,68
Radstand (m) 3,04
Motor V6-Turbo-Dieselmotor, 2987 ccm, Direkteinspritzung
Leistung 202 kW / 275 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment 600 Nm ab 2000 U/min
Höchstgeschwindigkeit 230 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 6,9 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch 7,2 Liter
Testverbrauch 8,5 Liter
CO2-Emissionen 253 g/km (Euro 6)
Tankinhalt 80 Liter
Leergewicht Testwagen 2350 kg
Kofferraumvolumen 580–1600 Liter
Basispreis 70 600 Euro

Technische Daten Maserati Levante S

Länge x Breite x Höhe (in m) 5,00 x 1,97 x 1,68
Radstand (m) 3,04
Motor V6-Turbo-Ottomotor, 2979 ccm, Direkteinspritzung
Leistung 316 kW / 430 PS bei 5750 U/min
Max. Drehmoment 580 Nm von 4500 U/min
Höchstgeschwindigkeit 264 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 5,2 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch 10,9 Liter
CO2-Emissionen 253 g/km (Euro 6)
Tankinhalt 80 Liter
Leergewicht / Zuladung 2109 kg / k.A.
Kofferraumvolumen 580–1600 Liter
Reifen (v/h) 265/50 R 19 / 295/45 R 19
Basispreis 88 000 Euro

Technische Daten Maserati Ghibli Diesel

Länge x Breite x Höhe (m) 4,97 x 1,95 x 1,46
Radstand (m) 2,99
Motor V6-Turbodiesel, 2987 ccm
Leistung 202 kW / 275 PS bei 5500 – 6200 U/min
Drehmoment 600 Nm bei 2000 U/min
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 6,3 Sek.
Verbrauch Herstellerangabe / Test 5,9 / 7,7 L/100 km
Testverbrauch 8 Liter
CO2-Emissionen 129 g/km
Leergewicht / Zuladung 1950 kg / 500 kg
Kofferraumvolumen 500 Liter
Reifen 235 / 50 ZR 18
Grundpreis 65 380 Euro

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