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Überarbeitete Motoren
Der Ducato ist Fiats Goldesel. Brav schleppt der Kerl in nahezu 300 verschiedenen Karosseriekonfigurationen Menschen und Material, Camper und Kamellen, Fisch und Fleisch bis zur Arbeitsstelle, zum Lebensmittelhändler, zur Baustelle oder eben auf den Campingplatz. Nicht nur in der Handwerkerbranche ist er aufgrund seines günstigen Preises geschätzt, auch unter den Campern ist er der unangefochtene Klassenbeste. Rund 500 000 Exemplare des italienischen Transporters hat Fiat in den vergangenen zehn Jahren als ausgebaute Kastenwagen oder Basisfahrzeuge für Alkovenwagen oder teil- und vollintegrierte Wohnmobile im Rennen.
Zuletzt schwächelte der aus dem Werk Sevel in Altessa am Fuß der Abruzzen stammende Transporter jedoch. Die Konkurrenz ist ihm mit Assistenzsystemen wie im Personenwagen, mit verbessertem Fahrkomfort und vor allem erhöhter Sicherheit davongefahren. Auch beim Abgasverhalten verlangte der Ducato dringend Nachbesserung. Die hat er jetzt bekommen.
Überarbeitete Motoren, eine Vielzahl von elektronischen Wächtern und Helfern sowie endlich ein vernünftiges Automatikgetriebe machen ihn wieder gesellschaftsfähig. Obendrein kündigt Fiat eine batterieelektrische Variante an, die 2020 auf den Markt kommen soll. Das ist zwar noch keine Option für Camper, wohl aber für Lieferdienste und Malermeister, die lediglich lokal oder regional mobil sein müssen.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Fiat
Immer ist der 2,3-Liter-Vierzylinder am Werk, seine Basisversion leistet 120 PS (88 kW) und ist für 320 Newtometer Drehmomentspitze bei 1400 Umdrehungen in der Minute gut. Die nächste Stufe der optimierten Maschine liefert 140 PS (103 kW) und 350 Nm bei ebenfalls 1400 U/min. Die nächste Leistungsstufe erklimmt der Diesel mit 160 PS (118 kW) und 400 Nm, der kräftigste Selbstzünder kommt auf 180 PS (134 kW) und 450 Nm bei jeweils 1500 U/min. Die Normverbrauchswerte liegen beim Kastenwagen zwischen 7,3 und 8,0 Litern Treibstoff auf 100 Kilometer, das entspricht CO2-Emissionen von 192 bis 219 Gramm pro Kilometer.
Traditionsgemäß bietet Fiat außerdem einen Erdgasmotor für den Fiat Ducato an, er schöpft aus drei Litern Hubraum 136 PS (100 kW) bei einem maximalen Drehmoment von 350 Nm. Im Lauf des kommenden Jahres soll der Transporter dann auch als Stromer auf den Markt kommen. Dann treibt ein 122 PS (90 kW) starker Elektromotor mit 280 Nm die Vorderräder an, je nach Batteriepack kommt er 220 bis 360 Kilometer weit.
Unangetastet bleibt dabei die Ladekapazität mit bis zu 17 Kubikmetern, die Nutzlast des Kastenwagens liegt unverändert bei 1950 Kilogramm. Beim zulässigen Gesamtgewicht rangiert der Ducato weiter in den Klassen zwischen 2,8 und 4,8 Tonnen.
Die Diesel des Fiat Ducati entsprechen der Abgasnorm Euro 6d-Temp und arbeiten alle mit SCR-Technik und Harnstoffeinspritzung. Gut 20 Liter passen in den Adblue-Behälter, ihm geschuldet ist der Verzicht auf eine bislang gerne gewählte Mehrausstattung. Statt des Serientanks mit 75 Litern Volumen konnte eine Kapazität von 120 Litern gewählt werden. Gerade Camper haben dies genutzt, um auf Reisen von günstigen Dieselpreisen zu profitieren.
Dafür gewinnt der Fiat Ducato endlich mit einem neunstufigen Automatikgetriebe Freunde. Das frühere, automatisierte Schaltgetriebe erfreute nicht immer und nahm dem Ducato mit zähen oder gar überflüssigen Gangwechseln jedes Temperament. Die Wandlerautomatik arbeitet künftig mit drei unterschiedlichen Modi – „Eco“, „Normal“ und „Power“ –, also mit besonders wirtschaftlichem oder betont leistungsorientiertem Schaltverhalten. Durch ihr geringes Gewicht verringert das Getriebe die Nutzlast nur unbedeutend.
So überwacht der Ducato auf Wunsch den toten Winkel und den Querverkehr beim Ausparken. Die Brems- und Spurhalteassistenten unterstützen den Fahrer ebenso wie die Fernlichtautomatik, kontrolliert wird außerdem der Reifendruck, das System erkennt Verkehrszeichen und schaltet bei Regen automatisch die Scheibenwischer ein. Auch in Sachen Konnektivität hat der Ducato aufgeholt, seine Infotainmentanlage harmoniert mit Apple Carplay und Android Auto.
Hilfreich auch für Wohnmobilfahrer ist das Navigationssystem mit seinem sieben Zoll großen Touchscreen samt USB-Anschlüssen, bei dem sich die Abmessungen des Fahrzeugs programmieren lassen und so Strecken mit Durchfahrtsbeschränkungen wie Breiten- oder Höhenbegrenzung vermieden werden können.
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Die Einfassung des Kühlergrills mit einem schwarzglänzenden Rahmen gab es bisher nur als Sonderausstattung, kleine Retuschen an der Frontpartie verändern das gewohnte Gesicht des Transporters nicht. Innen ist die Armaturentafel dezenter gestaltet, die auflockernden, silbernen Intarsien gibt es nicht mehr – zunächst zumindest. Luft nach oben ist da bei der nächsten Modellpflege allemal.
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geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 20.07.2019 aktualisiert am 19.07.2019
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