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Neues Straßenmotorrad
Nach dem Wechsel von BMW zu KTM und dem damit verbunden Aus für die Nuda 900 stand Husqvarna seit 2013 ohne echtes Straßenmotorrad da. Bei der 701 SM und der 701 Enduro handelt es sich im Kern ja um Motocross-Maschinen. Nun will die Marke im Frühjahr mit reinen Street Bikes zurückkehren. Und die erregen zweifellos Aufsehen. Verantwortlich dafür ist vor allem das Design, während die Technik aus dem Regal der Konzernmutter aus Mattighofen stammt.
An den ersten Studien von 2014 hat sich – zum Glück – nichts geändert. Zugespitzt skizziert: Die Form mit flacher Tank-Sitzbank-Kombination ist ein umgekehrtes Dreieck, das sich zwischen zwei Räder schiebt und darf schon heute als Meisterstück des Motorraddesigns gelten. Die Linie ist klar und der Stil skandinavisch geprägt, auch wenn der Schöpfer Maxime Thouveni aus Frankreich stammt. Kleine Extravaganzen sind die Ausbeulungen am Tank, die den Marken-Schriftzug tragen sowie der links an der Schwinge montierte Kennzeichenträger nebst Schutzblechfragment und Blinkern, der ein „schwebendes“ Heck erlaubt.
Während sich die 401 an Einsteiger wendet, kommen bei der 701 leistungshungrigere Kunden auf ihre Kosten. Die Typenbezeichnungen leiten sich vom Hubraum und der Zylinderzahl ab. Während beim kleineren Modell der viel gelobte und 44 PS starke 375-Kubik-Motor der KTM 390 Duke im Gitterrohrrahmen hängt, ist es bei der 701 die aktuellste Version des mit 75 PS stärksten Serien-Einzylinders auf dem Markt, den die KTM 690 Duke spendet. Beide Triebwerke blieben, anders als im Fall der Nuda und ihres BMW-Motors, technisch unangetastet.
Von der 401 legt Husqvarna zwei Versionen auf. Die Vitpilen (schwedisch = weißer Pfeil) markiert den Street Racer. Die Lenkerenden sind bei ihr direkt an die Gabelbrücke angeflanscht und liegen in einer Ebene mit dem Sitz. Die Fußrasten sind gegenüber dem zweiten Modell, der Svartpilen (wir ahnen es schon: schwarzer Pfeil), weiter nach hinten versetzt und der Oberkörper des Fahrers wird weit nach vorne gebeugt. Entspannter geht es auf dem schwarzen Schwestermodell zu, das die Marketingstrategen als „Urban Explorer“ klassifizieren. Ein gerader, höherer und mit einer Querstrebe versehener Lenker trifft auf grobstolligere Reifen, einen Unterfahrschutz und ein serienmäßges Tankrack.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Husqvarna
Beide Maschinen wiegen trocken rund 150 Kilogramm und rollen auf 17-Zoll-Reifen. Die Hebel sind einstellbar. Mit 9,5 Litern fällt der Tank allerdings recht klein aus. Die nur rund zehn Kilo schwerere 701 wird es vorerst nur als weißen Pfeil geben. Mit den Modellnamen greift Husqvarna in die eigene Historie zurück und erinnert an die 1955 erschienene Silverpilen.
Bei der gestrigen Pressevorstellung in Berlin blieb es zunächst bei einer statischen Präsentation. Der sprotzelnde Sound der 401 im Video lässt aber im wahrsten Sinne schon einmal aufhorchen. Vor allem mit ihr möchte die KTM-Tochter Menschen aufs Motorrad bekommen, die bislang mit einem Zweirad wenig am Hut haben. Das dürfte – allem ikonischen Style zum Trotz – sicher nicht einfach werden. So gibt es zum Motorrad auch gleich noch die passende Bekleidungskollektion, wobei vor allem der schwarz-weiße Helm hervorsticht. Dem noch wenig motorradaffinen Nachwuchs (13 Jahre) entlockt der zumindest schon einmal ein „Uii“, erinnert er doch an die berühmte Kopfbedeckung der Stormtrooper aus der „Star Wars“-Reihe – vielleicht klappt es also ja doch mit dem Lockruf von Husqvarna.
Markteinführung der neuen Husqvarna-Modelle ist im Februar und im März. Die 401 soll um die 6300 Euro kosten, die 701 wird knapp an der 10 000-Euro-Marke kratzen.
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geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 20.11.2017 aktualisiert am 20.11.2017
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