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Hyundai
Die Koreaner ergänzen das Motorenangebot in der Mittelklasse-Limousine um ein 3,3-Liter-V6-Aggregat mit 173 kW (235 PS). Das Topmodell 3.3 V6 GLS kostet 26.490 Euro und unterbietet die deutschen Mitbewerber immer noch deutlich. Serienmäßig ist das Leichtmetallaggregat mit einem Fünfstufen-Automatikgetriebe kombiniert, das über eine adaptive Steuerung der Gangwechsel und eine manuelle Schaltebene verfügt.
Hyundai Sonata. Foto: Auto-Reporter/Hyundai
Die Fahrleistungen sind standesgemäß: mit dem neuen Antrieb erreicht die koreanische Mittelklasselimousine 230 km/h Spitze. Von null auf 100-km/h geht es in 7,7 Sekunden. Unter Volllast macht sich der sonst sehr dezente Motor deutlich bemerkbar, wer bei Tempo 120 den Kickdown bemüht, erhält reichlich Vortrieb, wenn die Automatik gleich zwei Gänge nach unten schaltet. Das maximale Drehmoment von 304 Newtonmetern liegt bei 3500 U/min an.
Insgesamt ist der Sonata kein Sportler, sondern ein Gleiter, der bei ordentlichem Komfort bequemes und flottes Reisen erlaubt. Die Auslegung ist typisch amerikanisch – dort wird der Koreaner sich auch wesentlich besser verkaufen als auf dem hiesigen Markt, wo die deutsche Mittelklasse den Markt dominiert. Das aufwendig konstruierte Fahrwerk wurde für den europäischen Markt härter abgestimmt, trotzdem ist er immer noch eher ein softer Vertreter seiner Zunft. Die Lenkung vermittelt ordentlichen Kontakt zur Fahrbahn, der Wendekreis von zwölf Metern ist für deutsche Verhältnisse zu groß und erschwert das Parken in der Innenstadt.
Den Verbrauch gibt Hyundai im Schnitt mit 10,1 Litern Normalbenzin an – bei einer ersten Ausfahrt flossen allerdings 13 Liter durch den Ansaugtrakt. Das ist nicht wenig und dürfte die Zahl der Käufer nicht nach oben treiben, auch wenn er sich nur das günstigere Normalbenzin genehmigt. Die Schadstoffeinstufung Euro 3/D4 ist verbesserungswürdig.
Das Sicherheitspaket umfasst sechs Airbags, aktive Kopfstützen auf den Vordersitzen, ABS, eine Traktionskontrolle und das elektronische Stabilitätsprogramm ESP. Zur üppigen Ausstattung gehören u.a. Leichtmetallfelgen im 17-Zoll-Format, eine Geschwindigkeitsregelanlage sowie eine Klimaautomatik mit Luftgütesensor und Pollenfilter. Das so genannte Comfort-Paket mit elektrisch verstellbaren Ledersitzen inklusive Sitzheizung, Parkhilfe hinten und einem automatisch abblendenden Innenspiegel kostet zusätzlich 1990 Euro, dann darf die Ausstattung wirklich komplett genannt werden. Einige der Optionen wie Kurvenlicht oder Xenonscheinwerfer, die von den Mitbewerbern angeboten werden, hält Hyundai gar nicht erst bereit. Im Kofferraum lassen sich 523 Liter Gepäck verstauen, das ist sehr ordentlich.
Mit 4,80 Metern Länge zielt der Sonata genau ins Herz der deutschen Mittelklasse, ein Passat ist drei Zentimeter kürzer. Und in vergleichbarer Ausstattung einige Tausend Euro teurer. An das Finish gerade des jüngsten deutschen Mitbewerbers aus Wolfsburg kommt der Koreaner allerdings nicht heran. Dafür ist der grau-schwarze Armaturenträger, obwohl ansprechend verarbeitet – noch nicht perfekt genug.
Die Sitze sind bequem, drei Rundinstrumente liegen exakt im Blickfeld, die Bedienung ist einfach. Die serienmäßige und leicht zu betätigende Klimaautomatik sorgt für die richtige Reisetemperatur und Tasten am Lenkrad erleichtern die Steuerung der wichtigsten Funktionen. Dazu bietet der Sonata Annehmlichkeiten wie einen Bordcomputer oder eine Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung.
Fazit. Der Sonata ist mit dem neuen 3,3-Liter üppig motorisiert und hat keine echten Schwächen. Der Preis von knapp 28 500 Euro mit einer kompletten Ausstattung kann getrost als Kampfansage gewertet werden, denn die Koreaner bieten wirklich viel Auto fürs Geld. Dazu kommen die bekannt guten Qualitätsleistungen. So beweist Hyundai wieder eindrucksvoll, dass sie es innerhalb kurzer Zeit geschafft haben, auf Augenhöhe mit den ehemaligen Vorbildern aus deutscher Produktion zu sein. Die Sicherheitsausstattung früher oft eine Achillesverse der Koreaner ist auf der Höhe der Zeit. Wer ein solides Auto zu günstigen Konditionen sucht, sollte den Sonata ins Auge fassen. (ar/sb)
Von Stephan Bähnisch
1. Juli 2005. Quelle: Auto-Reporter
geschrieben von veröffentlicht am 06.02.2006 aktualisiert am 06.02.2006
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