Mercedes E-Klasse Cabrio

Vorstellung Mercedes-Benz E-Klasse Cabriolet: Wischerwasser ade

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Die Welle massenkompatibler Cabrios – sei es mit klassischem Stoff- oder praktischem Blech-Klappdach – ist mittlerweile am SUV-Strand ausgelaufen. Selbst den Golf gibt es neu nicht mehr offen. Opel Cascada oder Beetle Cabrio bilden da zwei der wenigen Ausnahmen. Cabrios überlässt der Markt vor allem den Premiummarken. Und so rundet auch Mercedes-Benz seine E-Klasse-Familie nun mit dem Cabriolet ab.

Im E-Klasse Cabrio fliegt das Wischwasser nicht ins Gesicht

Mercedes wäre nicht Mercedes, gäbe es nicht auch im Cabrio eine automobile Neuheit. Sie ist zwar längst nicht so spektakulär wie die automatisch ausfahrenden Überrollbügel des ersten E-Cabrios 300 CE-24 von 1992, aber der Fortschritt liegt ja bekanntermaßen inzwischen im Detail. So haben die Stuttgarter Ingenieure das Scheibenwischersystem „Magic Vision Control“ mit den direkt am Wischer installierten Düsen erstmals um eine Cabrio-Funktion erweitert. Ist das Dach des Viersitzers geöffnet, reduziert die Elektronik beim Reinigen der Scheibe automatisch die Menge des Wassers und spritzt es vor allem bei der Abwärtsbewegung des Wischers auf das Glas. So sollen die Insassen von Sprühregen verschont bleiben.

Den Innenraum teilt sich die offene E-Klasse mit dem Coupé. Für den Käufer bedeutet dies, er bekommt einen vollwertigen Viersitzer. Stolz verweist Mercedes-Benz auf gegenüber dem Vorgänger über zehn Zentimeter mehr Beinfreiheit im Fond. Und mit 385 Litern Kofferraum sowie umklappbaren Rücksitzlehnen gibt sich das Cabriolet ebenfalls als vollwertiges Alltagsauto zu erkennen. Einschränkungen müssen natürlich dennoch hingenommen werden. Die Versteifungsbleche schränken die Durchreiche nach vorn ein wenig ein, und bei geöffnetem Dach nimmt der klappbare Verdeckkasten dem Kofferraum mehr Platz als es seine 75 Liter Volumen vermuten lassen, weil es darunter sehr flach wird. Mit dem auf Wunsch erhältlichen Komfort-Paket wird die Kofferraumabtrennung auch vollelektrisch gesteuert.

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Verdeck von der S-Klasse, Innenraum vom E-Coupe

Das Verdeck hat Mercedes-Benz vom S-Klasse-Cabriolet abgeleitet. Das bedeutet vor allem hervorragende Geräuschdämmung in geschlossenem Zustand, die fast schon auf Coupé-Niveau liegt. In der Silhouette unterscheidet sich das neue Modell durch das fehlende dritte Seitenfenster und die etwas höher verlaufende hintere Dachlinie von der Ausgangsbasis. Das in vier Farbtönen erhältliche Verdeck öffnet und schließt in 20 Sekunden. Der Mechanismus funktioniert auch während der Fahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Natürlich fehlen auch in der offenen E-Klasse der dreistufige Nackenwärmer Airscarf und das Windschottsystem Aircap mit per Knopfdruck über der Frontscheibe herausfahrendem zusätzlichem Windabweiser nicht. Letzterer reduziert den Luftzug im Innenraum, der Effekt war auf einer ersten Ausfahrt subjektiv aber eher bescheiden. Da mit dem vorderen Lamellenmodul auch das Windschott im Heck nach oben fährt, verspricht Mercedes-Benz beim Aircap auch bessere Heiz- bzw. Kühlungseffekte der Klimaanlage.

Erstmals ist nun auch ein E-Klasse-Cabrio mit Allradantrieb erhältlich. 4Matic ist dem 245 kW / 333 PS starken Spitzenmodell E 400 sowie dem 350 d mit 190 kW / 258 PS und 620 Newtonmetern vorbehalten und dort jeweils Serie. Darunter rangieren der E 300 (180 kW / 245 PS) und der E 200 (135 kW / 184 PS) sowie der 220 d mit neuem 2,0-Liter-Vier-Zylinder-Diesel und 143 kW / 194 PS. Alle Motoren sind mit einer Neun-Gang-G-Tronic ausgestattet. Sie wechselt so gut wie spürlos die Fahrstufen, gehört allerdings eher zu den etwas gelassener als dynamisch arbeitenden Automatikgetrieben. So bezieht das Topmodell einen Teil seiner Dynamik nicht zuletzt auch aus dem Vier-Rad-Antrieb, während der Diesel beim Herunterschalten durch ordentlich Druck ab 2400 Umdrehungen erfreut. Apropos Automatik: Der Wählhebel findet sich auch im neuen E-Cabrio immer noch als Stock an der Lenkradsäule – soviel Tradition darf bei allem Fortschritt noch sein.

Für den ausreichend starken E 220 d mit 400 Newtonmetern Drehmoment nennt Daimler einen Normverbrauch von 4,3 Litern je 100 Kilometer, der E 400 kommt auf fast das Doppelte (8,3 l). Die Preisspanne reicht von 54 228 Euro für den Einstiegsbenziner – rund 3500 Euro mehr als beim Coupé – bis zu 70 281 Euro für das Spitzenmodell. Den Sommer können Käufer allerdings in diesem Jahr noch nicht genießen. Die offene E-Klasse kommt erst im September auf den Markt.

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